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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)
Autoren: Glenda Larke
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tyranische als auch Soldaten der Rebellen getötet hatte. » Aber was spielt das jetzt für eine Rolle, Ligea? In Kardiastan herrscht Frieden; niemand braucht Magorfähigkeiten, um zu herrschen. Sein Cabochon kann weiter ein ungenutzter hübscher gelber Stein in seiner Handfläche bleiben.«
    Sie schüttelte den Kopf. » Ich wünschte, du hättest recht. Aber in der Gesellschaft der Magori geht es dabei um mehr.«
    Er wölbte fragend eine Augenbraue, und sein Interesse war so stark, dass es ihre Sinne wie ein stechender Geruch erreichte.
    » Es ist ein Geheimnis der Magori, Gev. Nur so viel: Die Macht eines Illusionisten sorgt dafür, dass es eine neue Generation von Magori geben wird. Wie kann Arrant in die Fußstapfen seines Vaters treten, wenn er seine Macht nicht genug kontrollieren kann? Und wenn Kardiastan keine Magori mehr hat, ist es der Gnade irgendwelcher Eindringlinge und Barbaren ausgeliefert, die ein Auge auf das Land geworfen haben.«
    » Oh. Na ja, muss er denn unbedingt Illusionist werden? Soll doch ein anderer Temellins Erbe antreten. Herrscher zu sein ist für einen Mann mit Verstand ohnehin eine miese Aufgabe.« Er fuhr sich mit der Hand über die ergrauenden Haare. » Auch wenn es mir zugegebenermaßen lieber wäre, wenn er irgendwann in der Zukunft den Platz des Illusionisten einnimmt. Ich möchte nicht, dass Tyrans irgendeinem zauberwirkenden Nachbarn zum Opfer fällt, der auf Eroberungen aus ist.«
    » In Kardiastan bestimmen die Magori die Politik, und die verhalten sich nicht so.« Was zum großen Teil mit den Beschränkungen zu tun hatte, die die Illusionierer ihnen auferlegt hatten; ihm das zu erklären, hatte sie allerdings nicht vor.
    Er schnaubte. » Macht verdirbt die Menschen, Ligea. Vielleicht nicht jeden, aber irgendwen, irgendwann. Wie auch immer, im Augenblick sollten wir versuchen herauszufinden, was hier in Tyr vor sich geht. Da Rathrox Ligatan und Favonius tot sind, müssen wir sicherstellen, dass kein anderer die Lücken füllt. Denn glaube mir, genau das passiert, wenn gierige Menschen nach Macht streben. Sie suchen nach Lücken, die sie ausnutzen können.«
    » Dann beobachte die Lucii«, sagte sie. » Ich traue Devros nicht. Er hatte schon immer die Absicht, seinen gut gepolsterten Nachkömmling auf die Position des Exaltarchen zu hieven.« Während sie sprach, wandte sie den Blick nicht von den herannahenden Schiffen ab. Das Banner am Mast des zweiten Schiffes verriet, dass Arrant sich dort befand. Sie konnte Gestalten an Deck ausmachen, die allerdings zu klein waren, als dass sie sie genauer hätte erkennen können, also hob sie ihre linke Hand und tauchte ihre Augen in den Glanz der Cabochon-Magie. Die verstärkte Sehfähigkeit zeigte ihr, dass Arrant am Bug an der Reling lehnte, während Garis, der nach Tyr gekommen war, um ihn nach Kardiastan zu holen, achtern stand und sich mit dem Steuermann unterhielt.
    » Devros? Diesen arroganten Mistkerl habe ich ständig im Auge«, sagte Gevenan. » Er bringt mich zum Kotzen.«
    Sie runzelte unglücklich die Stirn. » Ich möchte von Tyrans weggehen, Gev. Ich möchte nach Hause.« Oh, was war das für eine Ironie. Sie hatte in Kardiastan weniger als ein halbes Jahr ihres Lebens als Erwachsene verbracht, und die Hälfte der Magori sahen in ihr mehr eine Tyranerin als eine Kardin, weshalb sie ihr auch nicht vertrauten. Der größte Teil der anderen würde ihr nie vergeben, dass sie– in ihren Augen– schuld am Tod von Temellins Frau war. Erheitert über die Kuriosität ihrer Gedanken dachte sie: » Und doch habe ich immer noch das Gefühl, dass das der Ort ist, wo ich hingehöre. Wo ich sein möchte.« Laut sagte sie: » Ich möchte, dass der Senat und der Rat dieses Land weise regieren, damit ich weggehen kann.«
    » Geh«, sagte Gevenan. » Überlass Tyrans dem Senat, Legat Valorian und mir; wir werden uns so gut wie möglich schlagen. Ich werde zwar nicht immer da sein, aber Valorian ist jung und ein guter Soldat. Eines Tages wird er einen hervorragenden General abgeben, selbst wenn er weiter darauf besteht, sich die Haare zu locken und jeden hübschen Athleten in sein Bett zu holen. Du könntest sogar diese Schiffe da unten anhalten lassen, jetzt, auf der Stelle, und mit nach Sandmurram fahren.«
    » Bringe mich nicht in Versuchung, du ingeanischer Teufel. Wenn ich das täte, und ein Mann wie Devros wird Exaltarch, würde er aus lauter Angst vor den Magori nach Mitteln und Wegen suchen, wie er Kardiastan zu Fall bringen kann.
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