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Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)

Titel: Der Bund der Illusionisten 3: Brennender Wind (German Edition)
Autoren: Glenda Larke
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von der Flüssigkeit der Verheerung überspült wurden. Jede einzelne dieser umkämpften Inseln war kaum größer als sein Schlafzimmer in Madrinya. Und dann war er unten im Wellental, versuchte, im Sand zu schwimmen und einem Schwall aus grünlichem Blut und Eiter auszuweichen, der von einer weiteren Kreatur in ihren letzten Todeszuckungen stammte.
    Kurz darauf wurde er wieder zum Wellenkamm hinaufgetragen und sah das Ufer, wo er gegen die Bestien der Verheerung gekämpft hatte. Sarana, Samia und Garis hatten sich auf den höchsten Punkt der Strebe zurückgezogen. Sie spähten auf das Meer aus Sand hinaus, suchten nach ihm. Er war zu schwach, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, aber Sarana sah ihn mit ihrer verstärkten Sehfähigkeit auch so.
    Er wurde von ihnen weggeschwemmt, auf die Illusion zu, auf die Stelle zu, an der Tarran starb. » Vielleicht können wir beide dann doch zusammen sterben«, dachte er.
    Und dann wurde er von einem heftigen Wirbel nach unten gezogen, schrammte über den Boden und überschlug sich. Er kämpfte, unfähig zu atmen, ohne dabei Sand mit einzuatmen. Versuchte, sich abzustoßen und an die Oberfläche zu gelangen… versuchte es so sehr…
    Sarana stand auf der Strebe und fluchte. » Ich werde nicht zulassen, dass ich ihn verliere«, sagte sie. » Niemals.«
    » Wenn du da reingehst«, warnte Garis sie, » wirst du sterben. Und wenn Temellin bereits irgendwo auf der Strebe gestorben ist, ist deine Illusionistenklinge vielleicht die letzte, die wir jemals haben werden. Wir brauchen dich, Sarana. Du darfst dich nicht in Gefahr bringen.«
    Sie drehte sich wütend zu ihm um. » Und ich brauche sie !« Sie atmete tief ein, um sich zu beruhigen. » Garis, es gibt immer etwas, das man noch versuchen kann. Es gibt immer noch etwas.«
    Temellin hätte es fast geschafft.
    Da er nichts sehen konnte, verdankte er die erste Ahnung, dass etwas nicht in Ordnung war, seinen Orientierungsfähigkeiten. Er war sich der Kreaturen der Verheerung in ihrem Meer aus Unrat immer bewusst, und er spürte auch, dass sie sich danach sehnten, ihn zu fassen zu kriegen. Ein Teil von ihm wusste immer, dass sie da waren, ganz egal, was er sonst noch tat. Er merkte daher, dass sie das Meer verließen und auf die Strebe krochen, auch wenn er sich den Grund dafür nicht erklären konnte. Und obwohl die Kreaturen langsam sein mochten, fühlte er sie, so weit seine Sinne reichten.
    Er zügelte sein Reittier und dachte über seine Möglichkeiten nach. Er war immer noch sehr viel näher bei Arrant als am Strebenlager. Er konnte umdrehen und seinem Sohn helfen, falls dieser Hilfe brauchte, und er konnte selbst Hilfe erhalten. Andererseits war es wichtig, dass die Magoroth im Lager wussten, was sie zu tun hatten…
    » Sarana und Garis können Arrant helfen«, beschloss er. » Ich werde weiterreiten.«
    Letzten Endes konnte er nichts anderes tun, als sich auf sein Reittier zu verlassen, denn er konnte weder etwas sehen noch die Furchen im Felsgestein spüren. Er zwang das Slecz, einen Weg über den Kamm der Strebe zur Seite der Zitterödnis zu finden. Als das Tier ein Stück von den Bestien entfernt war, wurde es ruhiger und trug ihn weiter. Er trieb es an, so schnell zu laufen, wie es konnte, aber es war zu erfahren und schlau, um sich auf dem unsicheren Gelände in Gefahr zu bringen.
    Sie hätten es vielleicht geschafft, wären sie nicht etwa drei Meilen vom Lager entfernt auf ein Gebiet gestoßen, wo das Gestein, das an die Zitterödnis grenzte, zu uneben und steil war, um es durchqueren zu können; also war er gezwungen, wieder zur Seite der Illusion zurückzukehren. Inzwischen waren die Bestien der Verheerung ein gutes Stück den Fels hinaufgeklettert und wild darauf, Beute zu finden. Das Slecz geriet in Panik und versuchte wegzurennen. Temellin gab sich alle Mühe, es zu beruhigen und von den Angreifern wegzulenken– aber wie viel konnte ein blinder Mann tun, wenn er nicht sehr viel mehr sehen konnte als den Unterschied zwischen Fels und Himmel? Er benutzte seine Schwertmacht, um einen Wirbelwind zu erschaffen, der ihnen eine Zeitlang einen freien Durchgang durch die Reihen der wartenden Raubtiere gewährte.
    Sie hätten es schaffen können, wenn die Instinkte des Slecz nicht versagt hätten. Es betrat eine schmale Schlucht zwischen zwei Felsvorsprüngen, die sich nach etwa dreißig Schritt als Sackgasse erwies. Temellin musste absteigen und das Tier rückwärts lenken, bis er es wieder umdrehen konnte. Inzwischen
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