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Der Bund der Illusionisten 1

Der Bund der Illusionisten 1

Titel: Der Bund der Illusionisten 1
Autoren: Larke Glenda
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in dieses Land Eurer Geburt reist, Kamerad Ligea«, sagte er. » Es gibt dort Probleme, die scheinbar weder unser Statthalter noch seine Präfekten oder unsere Militärischen Befehlshaber in den Griff bekommen. Die Ursache der Unruhen ist ein Gerücht, und wir möchten, dass Ihr ihnen zeigt, dass dieses Gerücht nichts weiter als eine Lüge ist. Findet seine Quelle und löscht es aus.«
    Â» Und wenn es wahr ist?«, fragte ich freundlich.
    Er schnaubte und wechselte zu der härteren Sprache des Soldaten, der er einst war. » Das kann kaum sein. Zumindest nicht, solange sich ein Verbrannter nicht aus der Asche der Flammen erhebt, von denen er verzehrt wurde. Ein des Verrats angeklagter Mann ist im Hafen von Sandmurram auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Ein anderer Mistkerl von Verräter führt jetzt dort eine Rebellenbewegung an, und die Abergläubischen behaupten, dass es sich um denselben Mann handelt. Er ist dort als Illu Sionist bekannt. Manche behaupten, dass das wirklich sein Name ist, andere halten es für einen Titel, der Dominus oder Anführer bedeutet. Noch andere glauben, dass es eine Verbindung zwischen ihm und dem Gebiet von Kardiastan gibt, das als Illusion bezeichnet wird. Vielleicht wurde er dort geboren.«
    Ich neigte den Kopf, um anzudeuten, dass ich mir all dies einprägte.
    Â» Wie so häufig, wenn es um Kardiastan geht, herrscht ziemliches Durcheinander«, fügte er mit beißender Stimme hinzu. » Ich möchte, dass Ihr diesen… diesen verfluchten Scheißkerl findet, ihn der Gerechtigkeit zuführt und jede Behauptung widerlegt, dass er der Mistkerl sein könnte, der in Sandmurram hingerichtet worden ist.«
    Ich riskierte einen verwirrten Blick in Rathrox’ Richtung. All dies war wohl kaum meine Angelegenheit, und noch viel weniger eine Sache, mit der sich der Exaltarch für gewöhnlich persönlich abgab. » Aber unsere Spione in Kardiastan haben doch sicherlich…«, sagte ich.
    Ein giftiger Blick trat in die Augen des Exaltarchen, ohne dass ich hätte sagen können, ob er mir galt oder seinen unfähigen Untergebenen oder dem ganzen eroberten Kardiastan, aber er war unmissverständlich da. » Wäre es ihnen möglich, den Mann zu finden oder die Gerüchte zum Verstummen zu bringen, so hätten sie es bereits getan. Doch diese Aufgabe erfordert jemanden mit besonderen Fähigkeiten. Magister Ligatan hat mir erzählt, dass Ihr so jemand seid. Ich beuge mich seinem Urteil, auch wenn ich…« Er ließ seinen Blick über mich wandern und schien nicht sonderlich zu schätzen, was er sah. » Seid Ihr einer solchen Aufgabe gewachsen, Kamerad?«
    Seine Zweifel machten mir keine Sorgen, wohl aber der Gedanke, Tyrans zu verlassen. Ich war allerdings klug genug, mir die Bestürzung nicht anmerken zu lassen. » Ich werde mir alle Mühe geben, dem Exaltarchat– wie immer– zu dienen, Erhabener.«
    Â» Rathrox wird Euch über die Einzelheiten in Kenntnis setzen. Ihr könnt jetzt beide gehen.«
    Eine Minute später schnürte ich mir beim Ausgang des Vorraums die Sandalen und fragte mich, immer noch über das plötzliche Ende der Audienz blinzelnd, was der Exaltarch mir verschwiegen hatte. Denn er hatte, das spürte ich ganz deutlich, eine ganze Menge zurückgehalten.
    Ich sah zu Rathrox hinüber, der sich gerade aufrichtete, nachdem er seine eigenen Sandalen ebenfalls geschnürt hatte. Im gedämpften Licht des Vorraums wirkte er ganz und gar grau– ein grauer Mann, langgliedrig und dürr wie eine Gottesanbeterin, die auf mich wartete. Ein Mann, der es liebte zu jagen. Ein Raubtier. » Ich schlage vor, Ihr erklärt mir jetzt, worum es bei alldem hier geht, Vorsteher«, sagte ich zu ihm.
    Â» Was soll ich dazu sagen? Der Exaltarch hat mich gebeten, jemanden für den Auftrag in Kardiastan auszuwählen. Meine Wahl fiel auf dich, aber er war überrascht und wollte dich persönlich sehen, bevor er seine Zustimmung gibt. Er konnte sich nur schwer vorstellen, dass eine Frau die… nötige Zähigkeit für diesen Auftrag besitzt, obwohl er von mir wusste, dass du bereits im Auftrag der Bruderschaft getötet hast, was alle Kameraden der Bruderschaft früher oder später einmal tun müssen.« Sein Gesicht war wie immer vollkommen reglos. So wie bei einer Gottesanbeterin, die ohne jeden Ausdruck auf ihr Opfer wartet.
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