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Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell

Titel: Der Bund der Drachenlanze - 12 Tina Daniell
Autoren: Die Jager der Wuste
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unterstützt hatte, warf diese politische Fehleinschätzung kein schlechtes Licht auf den
Anführer der minotaurischen Piraten. Statt dessen bestärkte sie ihn in seinem größenwahnsinnigen Glauben, daß der
König stürzen und daß er, Atra Cura, sein Nachfolger sein
würde – vielleicht schon im nächsten Jahr.
    Der Marinekommandant, Akz, der Kommandant der minotaurischen Armee, Inultus, der Gelehrte und Historiker,
Juvabit, der Schatzmeister, Groppis und der Meister der
Baugilde, Bartill – diese fünf Ratsmitglieder verharrten
noch lange im Saal, nachdem sie die bestürzende Nachricht
vom Tod des Nachtmeisters erhalten hatten. Sie versuchten
einander mit ihren Beteuerungen zu übertrumpfen, daß
jeder insgeheim die Schwächen an den Plänen des arroganten Oberschamanen erkannt hätte.
    Vor seiner Abreise sprach Victri, der Führer der Landminotauren, eindringlich über den Patriotismus, der im Herzen jedes Stiermenschen brannte, und wie das minotaurische Königreich trotz gelegentlicher Rückschläge eines Tages ganz Ansalon überrennen würde.
    Was Kharis-O, die Vertreterin der minotaurischen Nomaden, anging, so funkelte sie die anderen wütend an und
verschwand ohne ein Wort.Auf der Insel Karthay sammelten sich die Gefährten wieder auf dem hochgelegenen
Platz, wo sie in der Nacht vor dem Angriff auf die Ruinenstadt gelagert hatten.
    Die minotaurischen Truppen waren versprengt. Wer sich
noch auf dem Gipfel des Vulkans aufgehalten hatte, war
von der Säule aus Feuernebel verbrannt worden, die kurz
aus dem Krater aufgeflammt war. Nach dem Ende der
Kämpfe war die Armee der Wüstentiere und Roche, die
den Gefährten geholfen hatte, die Minotauren zu besiegen,
in ihre Baue und Höhlen zurückgekehrt.
    Kirsigs Körper wurde von Flint ins Lager zurückgetragen. Der Zwerg hatte ganz allein ein einfaches Grab ausgehoben, an einer Stelle, wo der Boden nicht allzu hart war.
Er steckte ihr Schwert in den frischen Hügel, damit es alle
sehen konnten.
    »Kirsig sagte, sie wäre Putzfrau und Heilerin«, sprach
der Zwerg an ihrem Grab. Er zupfte an seinem Bart und
schaute zu Boden. »Aber diejenigen von uns, die an ihrer
Seite gekämpft haben, wissen, daß sie das wahre, nicht
wankende Herz eines Kriegers hatte. Und wir werden sie
vermissen«, fügte er hinzu, während er ein paar Tränen,
die man selten bei ihm sah, aus den Augen wischte.
    Zwei der Seglerinnen von der Castor und drei der Kyriekrieger waren bei dem Angriff umgekommen, einschließlich Vogelgeist. Es war Vogelgeist gewesen, der auf dem
Gipfel des Dachs der Welt verbrannt war.
    Sturm trauerte um den Kyrie, der ihn vor dem sicheren
Tod in der Grube des Untergangs bewahrt hatte.
Wolkenstürmer trauerte um seinen Freund. Ja, Vogelgeist war in der Schlacht gestorben, und das war für jeden
Kyrie ein ehrenvoller Tod. Aber sein Körper war auf der
Bergspitze zurückgeblieben, als der Vulkan mit seinem tödlichen Feuerregen ausbrach. »Unsere Toten werden immer
in einem Scheiterhaufen über der Erde verbrannt«, erzählte
Wolkenstürmer Sturm traurig. »Aber die Asche muß in alle
vier Himmelsrichtungen verstreut werden. Sicher hat die
Lava den Körper von Vogelgeist bedeckt. Im Tod wird er
nie frei werden.«
Wo sie verletzt worden war, fühlte Yurils Seite sich
wund an, eine Wundheit, die sie für den Rest ihres Lebens
begleiten würde. Aber sie würde sich erholen und überleben. Caramon versorgte sie während ihrer Genesung,
brachte heißen Tee und Heilmittel bei Tag und Decken bei
Nacht.
Wenn Flint die beiden beobachtete, beschwerte er sich
jammernd bei Tanis: »Er erinnert mich an Kirsig – verhält
sich wie eine Frau.« Tanis nickte nur, denn er bewunderte
Caramons Zärtlichkeit.
Die Kyrie flogen weiterhin lange Kundschaftsflüge. Eines
Tages kehrte einer zurück und berichtete Wolkenstürmer,
daß ein Schiff, die Castor, an der Südküste wartete. Als Yuril und die beiden überlebenden Seefahrerinnen das hörten,
berieten sie sich und gaben bekannt, daß sie beschlossen
hätten, wieder in See zu stechen. Erstaunt versuchte Caramon, Yuril zu überreden, bei ihnen zu bleiben.
»Nein«, lachte die große, starke Steuerfrau. »Du verstehst
das nicht, was? Mit Kapitän Nugeter ist nicht gut Kirschenessen, aber ich gehöre aufs Meer, und das weiß er. Du hast
deinen Bruder wieder. Ich muß wieder aufs Meer zurück.«
Raistlin und Tanis verabschiedeten sich von Yuril und
gelobten ewige Dankbarkeit. Flint schüttelte ihr und
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