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Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)

Titel: Der Bürohengst (Finn Falkner Reihe)
Autoren: Alex Seinfriend
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habe ich mir einen Neustart zwischen uns schon abgeschminkt.“
    „Okay.“ Ich räuspere mich. „Hast du eine Ahnung, wo Lukas stecken könnte?“
    „Nein.“
    „Und Sören?“
    „Er hat gekündigt.“
    „Warum?“
    Marco zuckt mit den Schultern. „Was weiß ich? Vielleicht hatte er Angst, dass ich ihn öfter besteigen will. Er ist ziemlich eng und ein bisschen wehleidig. Aber das weißt du ja.“ Wieder reibt er sich im Schritt rum.
    „Pascal hat gesagt, dass du dich krankgemeldet hast.“
    „Ja.“
    „Was hast du denn?“
    Plötzlich sieht mich Marco sauer an. „Wird das ein Verhör oder was?“
    „Nein, ich will nur …“
    „Ich hatte keine Lust heute, okay?“ Er schreit fast. „Wenn du es so genau wissen willst: Mir geht’s nicht gut, weil du mich verlassen hast! Ich weiß, das ist ein bisschen albern, weil ich ein erwachsener Mann bin und zufällig dein Chef, aber ich kann’s nicht ändern.“  
    Ich schlucke. „Tut mir leid.“
    „Nett, danke. War’s das?“
    „Ich soll dir von deiner Nachbarin sagen …“
    „Ich hab’s gehört!“
    „Aha, okay.“ Ich zögere. „Warum hast du mir eigentlich nicht aufgemacht?“
    „Weil ich dachte, dass die Alte schon wieder nervt.“
    „Ich hab auch angerufen!“
    „Ich war duschen.“
    „Du siehst nicht geduscht aus.“
    „Finn!“ Marco wird wieder lauter. „Ich habe ehrlich gesagt keine Lust, mich von dir hier blöd ausfragen zu lassen. Du weißt jetzt, weshalb ich heute nicht zur Arbeit gekommen bin. Dann solltest du dir auch denken können, wieso ich nicht ans Telefon gehe, wenn ich deine Nummer sehe …“
    Ich nicke unangenehm berührt. „Sorry, ich – ich geh wohl besser.“
    „Ja, danke.“
    Ich bleibe dennoch stehen. Noch immer habe ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Marco will mich loswerden. Aber habe ich mir kürzlich nicht selbst zusammengereimt, dass er ganz anders funktioniert? Er ist nicht der Typ, der sich mit Liebeskummer verkriecht. Im Grunde müsste es ihm egal sein, wo ich mich aufhalte und mit wem ich Sex habe – solange er nur die Fäden in der Hand hält. Und er ist durchaus in der Lage, bei mir die richtigen Knöpfe zu drücken. Jetzt holt er sogar seinen Schwanz raus und wichst sich einen. Damit will er mich vertreiben! Damit, und mit dem schlechten Gewissen, das er mir einredet.
    „Willst du Sex?“, frage ich spontan.
    „Ich dachte, du magst nicht mehr …“
    „Wenn du schon dein Ding rausholst … Ich kann da nicht widerstehen!“
    „Dann schwing deinen Arsch hier rüber!“
    Ich zögere. Mist! Hab ich mich verkalkuliert? Aber Marcos Ausdruck ist anders, als sonst in solchen Momenten. Er sieht nicht so aus, als würde er sich auf mich freuen …
    Langsam beginne ich, mein Hemd aufzuknöpfen. „Lass uns ins Schlafzimmer gehen!“
    „Hey, warte!“
    Zu spät, ich stehe bereits im Türrahmen und betätige den Lichtschalter. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber – hier herrscht das totale Chaos. Und die Jalousie ist runtergelassen. Ich kann mich nicht erinnern, dass Marco sie schon mal unten hatte.
    „Ich hab nicht aufgeräumt“, erklärt Marco und zieht mich nach hinten weg.
    „Wen interessiert das?“
    „Mich!“ Marco schaut mich bestimmt an. „Du wohnst hier nicht mehr!“
    „Ist jemand bei dir?“ Immerhin hat die Nachbarin von Krach geredet.  
    „Was?“ Die Frage soll wohl überrascht klingen, kommt aber eher künstlich rüber.
    „Du hast schon verstanden. Ist jemand bei dir? Steht da zufällig ein nackter Kerl im Schrank?“ Eigentlich klingt das witzig, mir ist allerdings gar nicht zum Scherzen zumute.
    „Nein!“
    „Deine Nachbarin meinte, dass es ziemlich laut war …“
    „Die Alte meint auch, dass die Toten auf dem Friedhof zu laut    sind …“
    „Wer ist hier?“
    „Finn, niemand ist hier! Benny ist längst wieder gegangen!“
    Ich halte inne. „Benny?“
    „Ja, ich wollte es dir nicht sagen, weil ich weiß, dass du ihn nicht magst.“
    „Da hast du recht …“
    „Sören hat keinen Bock mehr oder was weiß ich, also brauche ich Ersatz. Benny hat zwar keine Ahnung, aber – du weißt schon, wofür er gut ist. Und nachdem du mir gestern vor den Latz geknallt hast, dass du ausziehst … Ja, ich tröste mich mit Benny, okay?“
    Ich nicke. „Okay.“ Das klingt jetzt zum ersten Mal wirklich nach Marco. Gut, Benny ist natürlich aufgekreuzt, bevor ich mich zum Auszug entschieden habe, aber auch das ist Marco. Er ist ein sexbesessener Bürohengst! Und
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