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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)
Autoren: Robert Ludlum
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verstummte.
    »Was ist?«, fragte Christien. »Was ist los?«
    »Ich weiß nicht.« Er blickte sich fast panisch im Zimmer um. »Ich kann mich nicht an meinen Namen erinnern.«
    Christien, der sich über ihn gebeugt hatte, richtete sich auf, drehte sich um und sagte etwas, das er nicht verstand, zu einer schattenhaften Gestalt hinter ihm. Das Gesicht war im Dunkeln nicht zu erkennen, doch dann trat die Gestalt ins Licht.
    »Sie können sich nicht an Ihren Namen erinnern?«, fragte der zweite Mann.
    Er schüttelte den Kopf, was den Schmerz im Schädel erneut aufflammen ließ.
    »Können Sie sich denn an irgendetwas erinnern?«
    Er versuchte es, krampfhaft, bis ihm der kalte Schweiß ausbrach.
    »Entspannen Sie sich«, sagte der zweite Mann, während Christien in den Hintergrund trat.
    »Wer sind Sie?«, fragte er.
    »Ich heiße Jason. Sie sind hier in einer Privatklinik in Stockholm. Christien und ich waren gerade angeln, als Sie an die Oberfläche kamen. Wir haben Sie ins Boot gezogen und Sie hierher geflogen. Sie hatten eine Hypoxie und Hypothermie erlitten.«
    Ich sollte diesen Jason fragen, was die Worte bedeuten , dachte er und erschrak fast, als er feststellte, dass er es wusste. Er leckte sich über die Lippen, und Christien beugte sich vor, goss Wasser aus einer Flasche in einen Plastikbecher und steckte einen gekrümmten Strohhalm hinein.
    Christien trat auf ein Pedal, und sein Kopf und Oberkörper wurden in die Sitzposition gehoben. Er nahm dankbar den Becher und trank etwas Wasser. Er fühlte sich völlig ausgetrocknet, als könnte er den Durst nie mehr löschen.
    »Was … was ist mit mir passiert?«
    »Jemand hat auf Sie geschossen«, sagte Jason. »Eine Kugel hat Sie links am Kopf gestreift.«
    Automatisch hob sich seine linke Hand und spürte den dicken Kopfverband. Die Ursache seiner Kopfschmerzen.
    »Wissen Sie, wer auf Sie geschossen hat? Und warum?«
    »Nein«, sagte er, leerte den Becher und hielt ihn Christien hin. Der füllte ihn erneut, während Jason sagte: »Wissen Sie vielleicht, wo Sie angeschossen wurden, wo Sie ins Wasser gestürzt sind?«
    Die Vorstellung, ins Wasser einzutauchen, ließ ihn erschaudern. »Nein.«
    Christien reichte ihm den Becher. »Es war auf Sadelöga.«
    »Erinnern Sie sich an Sadelöga?«, fragte Jason. »Sagt Ihnen der Name etwas?«
    »Überhaupt nicht.« Er wollte schon den Kopf schütteln, hielt aber rechtzeitig inne. »Tut mir leid, aber ich erinnere mich an gar nichts.«
    Das schien diesen Jason zu interessieren. »Überhaupt nichts?«, fragte er.
    Er setzte den Becher ab. »Nicht, wo ich geboren wurde, wer meine Eltern sind, wer ich bin, oder was ich dort getan habe, in … wo haben Sie gesagt?«
    »Sadelöga«, warf Christien ein.
    »Vielleicht habe ich auch geangelt«, meinte er, »so wie Sie.«
    »Ich glaube kaum, dass man beim Angeln angeschossen wird, und gejagt wird in der Gegend kaum«, erwiderte Jason. »Nein, Sie waren aus einem ganz anderen Grund dort.«
    »Wenn ich nur wüsste, aus welchem«, sagte er ehrlich.
    »Da ist noch etwas«, fuhr Jason fort. »Sie hatten nichts bei sich – keine Brieftasche, keinen Pass, keine Schlüssel, kein Geld.«
    Er überlegte einen Augenblick. »Das hab ich alles weggeworfen, auch die Schuhe, um nicht unterzugehen. Das muss alles auf dem Meeresgrund liegen.«
    »Sie erinnern sich daran, dass Sie die Sachen weggeworfen haben«, sagte Jason.
    »Ich … ja, daran erinnere ich mich.«
    »Sie haben gesagt, Sie erinnern sich an nichts.«
    » Daran schon. Aber an sonst nichts.« Er sah Jason an. »Auch nicht, dass Sie mich aus dem Wasser gezogen haben, oder an den Flug hierher. Nur an diese Momente der Panik, als ich unterging, sonst nichts.«
    Jason wirkte plötzlich gedankenverloren. »Wenn Sie sich erholt haben, könnten wir zurück nach Sadelöga fahren.«
    »Wäre das für Sie in Ordnung?«, fragte Christien.
    Er dachte darüber nach. Einerseits hatte er höllische Angst, an den Ort zurückzukehren, wo er fast ertrunken wäre, doch andererseits verspürte er den überwältigenden Wunsch, zu wissen, wer er war.
    »Wann können wir los?«, fragte er.
    »Was denken Sie?«
    Bourne sah Christien an. Sie saßen unten in der Lounge der Privatklinik, die Christiens Unternehmen gehörte. Der Verkehr draußen auf der Stallgatan war stark, doch die dicken Fenster des Krankenhauses dämpften alle Geräusche. Die Wolken sammelten sich wie vor der Schlacht. Es sah einmal mehr nach Schnee aus.
    »Er erinnert mich an mich«, meinte
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