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Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)

Titel: Der Bourne Verrat: Roman (German Edition)
Autoren: Robert Ludlum
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Kleidung teilweise versengt war, nickte kurz und lief weiter. Als Bourne ihn hinter dem brennenden Haus verschwinden sah, folgte er Maceo Encarnacións Spuren zum Labor.
    Er blieb abrupt stehen, als er aus dem Augenwinkel Bewegung wahrnahm.
    Der Mossad-Agent war auf der anderen Seite des brennenden Gebäudes aufgetaucht, und er war nicht allein. Oberst Ben David begleitete ihn.
    Maceo Encarnación verfluchte den Tag, an dem er Tom Bricks Plan zugestimmt hatte, das SILEX -Verfahren von dem habgierigen Ben David zu kaufen. Er hatte sich von Bricks Argument überzeugen lassen, dass Core Energy damit das internationale Atomgeschäft beherrschen würde und dass die Atomenergie trotz einiger Rückschläge die wichtigste Energiequelle in einer Zukunft ohne fossile Energieträger sein würde.
    Vielleicht hatte Brick mit seiner Einschätzung recht. Maceo Encarnación wusste es nicht, doch es war ihm inzwischen egal. Es war seine Idee gewesen, Minister Ouyang mit an Bord zu holen, da er von Maricruz’ wöchentlichen Berichten wusste, wie dringend die Chinesen neue Energiequellen benötigten, vor allem jetzt, da das enorme Wirtschaftswachstum durch die massive Verschmutzung im ganzen Land etwas gebremst wurde. Die Chinesen bauten ein Atomkraftwerk nach dem anderen. Ihr Bedarf an angereichertem Uran für ihre Reaktoren stieg gewaltig. Maceo Encarnación konnte die Chinesen nicht ausstehen. Sie verkörperten für ihn alles, was er hasste und wogegen er immer gekämpft hatte: Unterdrückung, Regelzwänge, Einschränkung der persönlichen Freiheit. Die Chance, sie zu bescheißen, war einfach zu verlockend. Aber als er sich jetzt hinter der Eingangstür zum Labor versteckte, wurde ihm klar, dass seine Emotionen mit dem Schicksal in Konflikt geraten waren.
    Er sollte nicht hier sein und vor Jason Bourne flüchten. Sein Platz war zu Hause in Mexico City bei Anunciata. Er hatte die Kontrolle über das Geschehen verloren. Reichtum und Macht waren plötzlich zweitrangig, es ging nur noch um das nackte Überleben.
    Er erstarrte, als sich die Tür zentimeterweise öffnete. Das Innere des Gebäudes war von den fünf Wissenschaftlern gestaltet worden, die hier arbeiteten. In den einzelnen Räumen wurden die verschiedenen Prozesse des Verfahrens entwickelt, bevor sie im größten Raum am hinteren Ende des Hauses zusammengefügt wurden. Dieser letzte Bereich war mit Bleiwänden versehen. Diese und andere Sicherheitsmaßnahmen waren wegen des radioaktiven Materials nötig, das hier produziert wurde. Soweit er wusste, waren die Wissenschaftler im großen Labor versammelt, um die letzten Tests durchzuführen.
    Die Tür öffnete sich weiter. Maceo Encarnación überprüfte seine Pistole und stellte fest, dass das Magazin leer war. Er steckte sie ein und hob die Machete, um Bourne den Kopf abzuhacken, sobald er das Haus betrat.
    Ein Schatten fiel auf den breiter werdenden Türspalt, und Maceo Encarnacións Arm zitterte vor Entschlossenheit, während er die Machete in den Händen hielt wie ein Henker.
    Er beobachtete, wie der Schatten Gestalt annahm: Nase, Lippen, Stirn, Kinn – bis er den ganzen Kopf vor sich hatte wie den Kopf eines Verurteilten auf dem Richtblock. Die Machete sauste herab, die scharfe Klinge blitzte auf, bevor sie in den Schatten fiel, den Hals des Opfers durchschnitt und den Kopf vom Rumpf trennte.
    Der Kopf kullerte über den Boden, während der Körper noch zuckte und das Blut mit jedem verzweifelten Herzschlag hervorsprudelte. Einen Moment lang fühlte sich Encarnación an die Küste von Mexiko zurückversetzt und sah den Kopf in der Brandung hin und her rollen, während das Blut weggespült wurde.
    Die Gegenwart kehrte wie ein Blitzschlag zurück, und er betrachtete den abgetrennten Kopf. Das Gesicht war abgewandt, und er drehte den Kopf mit dem Fuß um. Der Tote starrte ihn mit leeren Augen an. Er kannte das Gesicht gut, doch es war nicht Bourne.
    Er stieß einen erschrockenen Schrei aus, als Bourne ihn packte und mit solcher Wucht gegen die Wand warf, dass er die blutige Machete fallen ließ. Er starrte von Bourne auf den abgetrennten Kopf hinunter.
    »Ich dachte, Ben David wäre verbrannt.«
    »Einer seiner Agenten hat ihn gerettet, und ich habe ihn von seinem Agenten befreit«, sagte Bourne. »Ich wollte, dass sein Tod wenigstens einen Sinn hat.«
    Maceo Encarnacións Blick kehrte zu Oberst Ben Davids Gesicht zurück, das vom Fußboden zu ihm heraufstarrte. Kein Meerwasser spülte das Blut weg, um für einen sauberen,
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