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Der Boss und die sexy Luegnerin

Der Boss und die sexy Luegnerin

Titel: Der Boss und die sexy Luegnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child
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Krankenwagens, und der Geruch von Hot Dogs lag in der Luft.
    „Pass auf dich auf“, bat Vance.
    „Mach ich doch immer.“ Roark schlug ihm auf die Schulter. „Ich bin bald zurück. Und ich habe mein Satellitentelefon immer dabei. Ruf mich an, wenn du mich brauchst.“
    „Mach ich.“ Vance sah Roark hinterher, bis er in der Menschenmasse verschwunden war.
    Sein Bruder, der Schatzjäger, war auf und davon, auf der Jagd. Und Vance musste seine eigene Jagd beginnen. Die Verführung der Assistentin. Missmutig schloss er sich einer Gruppe Fußgänger an und überquerte die Straße. Er hatte so ein Gefühl, dass Roarks Job wesentlich uninteressanter würde als seiner.
    Die ganze Woche über war Charlies Nervenkostüm bis aufs Äußerste angespannt. Sie tat ihr Bestes und riss sich zusammen, aber …
    „Nummer 32“, rief der Auktionator.
    Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch und zuckte zusammen. Durch ihre Adern strömte so viel Adrenalin, dass sie vermutlich aus eigener Kraft bis zum Mond und zurück hätte fliegen können.
    Charlie mahnte sich selbst zur Konzentration und trug ein Teakholztablett mit einer mit Diamanten und Saphiren besetzten Tiara in den Auktionsraum. Sie zwang sich, nicht mehr an den Erpresser zu denken, der ihr jetzt täglich immer bedrohlichere Mails schickte. Sie durfte jetzt keinesfalls stolpern und hinfallen, das Tablett aus den Händen rutschen lassen, sodass die Tiara gegen die nächste Wand knallen würde.
    O Gott! Allein der Gedanke brachte sie dazu, aufrecht und langsam zu gehen. Der Auktionator starrte sie an, als wolle er sagen: Nun machen Sie schon!
    Sie ignorierte ihn und blieb neben dem Podium stehen. Dabei hielt sie das Tablett leicht geneigt, damit das Publikum einen guten Blick auf die Tiara werfen konnte.
    An jedem anderen Tag würde sie das hier genießen. Sie würde dem Publikum zulächeln und stolz zum Podium schreiten, weil sie so Teil der Waverly-Tradition würde.
    Heute konnte sie sich gerade so aufrecht halten.
    Sie hätte sich krankmelden und die heutige Auktion verpassen können. Aber sie brauchte das Geld, das die Überstunden bringen würde. Und sie wollte nicht zulassen, dass ihre Welt ganz und gar aus den Angeln gehoben wurde. Sie wollte keine Angst haben, also gab sie vor, keine zu spüren. Sie wollte nicht verlieren, was sie sich hier aufgebaut hatte.
    „Wir starten mit einem Gebot von 35.000 Dollar.“
    Der Auktionator begann sein Spiel, und Charlies Gedanken schweiften wieder ab. Sie musste eine Lösung finden. Jeden Tag öffnete sie voller Furcht ihre Mails. Und jeden Tag fasste der Erpresser sich kürzer. Bedrohlicher. Seit der ersten hatte sie ihm nicht mehr geantwortet und gehofft, er würde somit annehmen, sie bekäme seine Mails nicht.
    Doch auch wenn sie darauf hoffte, wusste sie, dass das nicht passieren würde.
    Wer auch immer ihr diese Mails schickte, wollte Informationen und würde nicht aufhören, bis er oder sie diese bekam. Und wo würde Charlie das hinbringen?
    Ins Gefängnis oder nur in die Arbeitslosigkeit? Würde sie ihren Sohn verlieren?
    Ihr Herz begann zu klopfen, und sie fühlte sich schwach. Sie schluckte und hielt sich aufrecht. Die Gebote kamen jetzt immer schneller. Nummern wurden gehoben und gesenkt. Bieter nickten. Telefone klingelten, und anonyme Bieter gaben ihre Gebote ab. Aufregung lag in der Luft, aber Charlie fühlte nichts davon. Schließlich sauste der Hammer des Auktionators herunter, und das Geräusch ließ sie zusammenzucken.
    „Verkauft für 75.000 Dollar.“
    Das war für Charlie das Zeichen, die Tiara in den Aufbewahrungsraum zurückzubringen. Dort würde der neue Besitzer sie nach dem Ende der Auktion abholen.
    Justin nahm ihr die Tiara ab. „Danke, Süße. Sie können sich jetzt ein bisschen ausruhen. Ich brauche Sie erst wieder für die Nummern 41 und 46.“
    Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ich werde hier sein.“
    „Hey, alles in Ordnung mit Ihnen?“
    Gott, war sie so leicht zu durchschauen? Wie konnte sie jemals als Spionin erfolgreich sein und etwas unter Vance Waverlys Nase stehlen, wenn schon Justin – ein Mann, der kaum von den Schätzen aufblickte, die er überwachte – sofort bemerkte, dass etwas mit ihr nicht stimmte?
    „Alles okay. Ich bin nur ein bisschen hungrig. Hab das Frühstück ausgelassen.“
    „Dann gehen Sie und essen Sie was.“ Er tätschelte ihr den Arm. „Wir haben Snacks für alle im Pausenraum aufgebaut.“
    „Mach ich.“
    Aber Justin hörte schon gar nicht mehr zu.

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