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Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe
Autoren: Cartland Barbara
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Südstaaten stammte, kennengelernt, als sie in England zu Besuch war. Sie verliebten sich ineinander und heirateten, aber der Krieg mit den Franzosen hatte schon begonnen, und es war für Mama zu gefährlich, nach Amerika zurückzufahren.«
    »So blieb sie in England, und du bist hier geboren?« fragte Lord Heywood.
    Lalita nickte. »Dann wurde Papa, als er im Krieg war, am Bein verwundet und als Invalide entlassen«, fuhr Lalita fort, »und weil Großmama gestorben war und Großpapa sich zur Ruhe gesetzt hatte, zogen wir zu ihm in sein Haus, und ich war seitdem immer bei ihm.«
    »Wo ist das Haus?«
    »In Little Sheldon. Es ist ein ganz kleines Dorf.«
    »Ich weiß«, bemerkte Lord Heywood.
    »Es sind auf der Straße ungefähr sechs Meilen bis dahin«, sagte Lalita, »die Entfernung ist jedoch viel kürzer, wenn man quer über das Land reitet.«
    Es lag ein fast unmerkliches Lächeln auf Lord Heywoods Gesicht, als er sagte: »Ich stelle mir vor, daß du deshalb so viel über meinen Besitz gewußt hast.«
    »Ich pflegte hierher zu reiten, um mir das Schloß anzusehen«, sagte Lalita. »Als dein Großvater starb, habe ich mich gefragt, wie du wohl bist. Als nach der Schlacht bei Waterloo die Feindseligkeiten beendet waren, bekam Mama einen Brief aus Amerika, in dem stand, daß ihr Vater gestorben sei und ihr all sein Geld hinterlassen habe.«
    »Er war ein reicher Mann?« fragte Lord Heywood.
    »Sehr reich«, sagte Lalita, »und weil es wichtig war, daß sich Mama selbst ein Bild davon machte, was ihr jetzt gehörte, machte sie sich mit Papa auf die Reise und ließ mich in Großpapas Obhut.«
    »War das vor ungefähr zwei Jahren?« fragte Lord Heywood.
    »Da es im August war, ist es jetzt fast zwei Jahre her.«
    »Was geschah?«
    »Das Schiff, auf dem sie zurückfuhren, ging unter, und alle Passagiere ertranken.« Lalitas Stimme versagte. Aber mit großer Anstrengung fuhr das junge Mädchen fort: »Mama hatte Großpapa schon geschrieben, wieviel Geld sie geerbt hatte, und sie hatte auch verfügt, daß ich einmal, da ich ihr einziges Kind war, alles erben sollte.«
    »Und was hat dein Großvater davon gehalten?«
    »Er war nicht sehr erbaut«, antwortete Lalita. »Er hat zu mir gesagt: ›Das bedeutet, daß jeder verfluchte Mitgiftjäger in England an deine Tür klopft. Damit das nicht passiert, werden wir niemand auch nur ein Sterbenswörtchen davon verraten.‹«
    »Dein Großvater war sehr klug, und als er starb, wurde vermutlich dein Onkel Edward das Familienoberhaupt?«
    »Richtig«, stimmte ihm Lalita zu. »Ich nehme an, daß ihn Großpapas Anwälte aufgeklärt haben, denn als er bei mir ankam, sagte er, er sei mein Vormund und ich müsse tun, was er mir befehle.«
    »Bist du ihm bis dahin oft begegnet?«
    »Nein, weil Großvater keine gute Meinung von ihm hatte, erstens, weil er sich mit der Ausrede, er sei nicht gesund genug, vor dem Kriegsdienst drückte, und zweitens, weil er sehr verschwenderisch war und Großpapa ständig bat, seine Schulden zu bezahlen.«
    »Ich kann verstehen, warum dein Großvater nicht wollte, daß er über dein Vermögen Bescheid wußte.«
    »Großpapa wollte, daß niemand Bescheid wußte. Er hatte vor, mich in diesem Jahr nach London mitzunehmen und mich auf einige Bälle und Gesellschaften gehen zu lassen, aber da wurde er krank, und deshalb mußten wir alle unsere Pläne aufschieben.«
    »Hat dich das sehr bekümmert?«
    »Nein, ich war sehr glücklich auf dem Gut. Ich hatte Pferde, viele hübsche Kleider, und wenn sich Großpapa vor Mitgiftjägern fürchtete, so galt für mich das Gleiche.«
    »Aber du mußt dir doch gewünscht haben zu heiraten?«
    »Nur, falls ich mich verliebte. Kannst du dir also vorstellen, was ich empfand, als Onkel Edward Philip mit sich brachte und mir sagte, wir sollten heiraten? Ich glaube, er hat von den Anwälten, die mit den Bevollmächtigten meines Großvaters in Amerika in Verbindung standen, erfahren, daß er nur an mein Geld kommen konnte, wenn ich seinen Sohn heiratete.«
    Lord Heywood war davon überzeugt, daß das wirklich so gewesen war, und er sagte: »Und weil du Angst vor deinem Onkel hattest und davor, deinen Vetter heiraten zu müssen, bist du fortgelaufen.«
    »Ich hatte sehr große Angst«, erwiderte Lalita. »Dann bist du hierher gekommen, und alles ist so wundervoll gewesen. Ich habe niemals ein solches Glück gekannt!« Sie erhob sich und ging auf Lord Heywood zu. »Du kannst mich jetzt nicht fortschicken«, sagte sie flehend. »Ich
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