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Der blaue Stern

Der blaue Stern

Titel: Der blaue Stern
Autoren: Robert Asprin
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jetzt weiß.
    »Sie muß in meine Tasche gekrabbelt sein. Auf dem Weg zum Gemach des Magiers kann es nicht passiert sein. Wahrscheinlich geschah es, als ich den Beutel öffnete, um die Haut mit der Tätowierung abzuziehen. Der Magier hat sich also gerächt!« heulte er auf.
    »Das ist nicht sicher«, murmelte Masha, aber sie wußte, daß es doch so war. Vorsichtig nahm sie ihren kleinen Beutel ab, der an ihrem Gürtel hing, und leerte ihn aus. Aber außer den Edelsteinen war nichts darin.
    »Es fängt an, weh zu tun«, flüsterte Smhee. »Bis zur Stadt könnte ich es noch schaffen. Benna gelang es auch, und er hatte mehrere Bisse. Aber ich kenne diese Spinnen. Ich werde so sicher sterben wie er. Es gibt kein Gegengift.«
    Er setzte sich und wiegte seinen Körper stöhnend vor und zurück. Dann sagte er: »Masha, es hat keinen Sinn, wenn ich mit dir gehe. Aber durch mich bist du reich geworden wie eine Königin. Wirst du mir einen Gefallen tun? Wenn es dir nicht zuviel ist, worum ich dich bitte.«
    »Sag es mir«, forderte sie ihn auf.
    »Bring die Dose mit der tätowierten Haut nach Sharranpip, und erzähle unsere Geschichte dem höchsten Priester der Göttin Weda Krizhtawn. Er wird für mich zu ihr beten, und man wird einen großen Grabstein für mich im Garten des Pfaus errichten, und Pilger aus ganz Sharranpip werden kommen und für mich beten. Aber wenn du nicht willst ...«
    Masha kniete nieder und küßte ihn auf den Mund. Er fühlte sich kalt an.
    Sie erhob sich und sagte: »Ich verspreche es dir. Wie du schon sagtest, es ist das wenigste, was ich für dich tun kann.«
    Er lächelte, obwohl es ihm schwerfiel.
    »Gut. Dann kann ich in Frieden sterben. Geh, Weda Krizhtawn segne dich.«
    »Aber die Raggah - sie werden dich foltern!«
    »Nein. In diesem Beutel habe ich ein kleines Fläschchen mit Gift. Sie werden nur einen Toten finden. Wenn sie mich überhaupt entdecken.«
    Masha brach in Tränen aus. Aber sie nahm das Döschen, sammelte ihre Edelsteine wieder ein, und nachdem sie Smhee noch einmal geküßt hatte, ritt sie davon. Smhees Pferd trottete hinter ihr her.
    Weit hinten kam eine dunkle Schar schnell näher. Die Raggah.
    Sie wandte sich ab und galoppierte davon.

Anhänge
Wer ist wer in Freistatt

    Von einem Besucher in Freistatt kann man natürlich nicht erwarten, daß er jeden Händler oder Dieb mit Namen kennt. Doch es gibt eine Reihe von Leuten, die man kennen sollte - und sei es nur, weil man sich vor ihnen hüten muß:
Die ehrenwerte Gesellschaft
    Prinz Kadakithis, kaiserlicher Statthalter von Freistatt, ist schlank, noch keine zwanzig Jahre alt und ein Idealist. Er ist auch intelligent und weiß genau, warum er hier ist - weil sein kaiserlicher Bruder ihn aus dem Weg haben wollte und hofft, daß ihm hier am Ende der Welt irgendein Mißgeschick widerfährt. Kadakithis ist ziemlich fair, wenn es geht. Diejenigen, die seine diplomatische Art weniger schätzen, gaben ihm den Spitznamen Kittycat.
    Die Höllenhunde sind vormals fünf, nunmehr vier Wachsoldaten, die Prinz Kadakithis aus der Hauptstadt Ranke mitbrachte, um Ordnung in Freistatt zu schaffen. Ihr Hauptmann ist Zalbar, ein ehrenhafter Mann, den selbst seine Liebe zu der Kurtisane Myrtis nicht allzu weit vom rechten Weg abbringt. Außerdem gehören zu ihnen der arrogante, aber nichtsdestotrotz treue Arman, der alte, verläßliche Quag und der junge Razkuli, der besonders auf seine Künste als Bogenschütze stolz ist. Der ehrgeizige Bourne wurde aufgrund einer Intrige gegen den Prinzen aus den Reihen der Höllenhunde ausgestoßen.
    Molin Fackelhalter ist der Hohepriester und Tempelbaumeister des Gottes Savankala, er wurde im Gefolge des Prinzen nach Freistatt entsandt, um dort angemessene Tempel für die rankanischen Gottheiten zu errichten. Er ist sehr mächtig, reich und hartnäckig, wenn es darum geht, den Ruhm seines Gottes - und damit seinen eigenen - zu mehren.
    Gordonesh, Erzpriester des Gottes US, dem die alteingesessenen Einwohner von Freistatt huldigen, ist ein gebrechlicher alter Mann, der seine Zeit in seniler Betrachtung der einstigen Größe seiner Religion verbringt. Ansonsten überläßt er die Tagesgeschäfte weitgehend dem Hoheflamen Hazroah.
Die dunkle Seite von Freistatt
    Eindaumen ist der Wirt der Kneipe »Zum Wilden Einhorn«, die mitten in dem verrufenen Diebesviertel von Freistatt, dem »Labyrinth«, liegt. Eindaumen ist ein großer, bulliger Mann, dem ein fehlender halber Daumen an einer Hand seinen Spitznamen gab. In
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