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Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer
Autoren: L. A. Graf
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Zufriedenheit, als Torres’ Phaser eine lange schwarze Brandnarbe am Bug eines der kleineren Kazon-Schiffe hinterließ. Wenn ihnen Photonentorpedos zur Verfügung gestanden hätten, so wären sie vermutlich imstande gewesen, die kleinen Raumer zu erledigen. Eins mußte Chakotay zugeben: An den Schilden der Kazon gab es kaum etwas auszusetzen. Aber ihre offensiven Waffensysteme taugen nicht annähernd soviel wie cardassianische Intervaller, dachte er, als ein Plasmastrahl über den bugwärtigen Deflektor leckte, ohne ihn zu durchdringen. Außerdem haben sie nicht mehr Finesse als Mistkäfer. Zwei gute Kommandanten mit zwei einsatzfähigen Schiffen konnten den Kazon einen gehörigen Denkzettel verpassen, bevor sie auf ihre Seite der Galaxis zurückkehrten.
    Durch das Auftauchen des Kreuzers sah nun alles anders aus.
    Wenn hier jemand einen Denkzettel bekommt, so sind wir es.
    Es bestand auch weiterhin Kom-Kontakt mit der Voyager –
    aus den Lautsprechern drangen die Stimmen auf der Brücke des Starfleet-Schiffes. »Status des Maquis-Schiffes?« fragte Janeway.
    »Noch immer voll einsatzbereit, Captain«, lautete die rasche Antwort.
    Was sich allerdings schnell ändern könnte, dachte Chakotay.
    Eine heftige Erschütterung schleuderte ihn fast aus dem Sessel – Plasmastrahlen hatten den Heckschild getroffen. Er sah zu Torres, die den Kopf schüttelte. Ihre stumme Botschaft lautete: Es ist nicht schlimmer als sonst auch. Außerdem müssen wir die Dinge ohnehin so nehmen, wie sie kommen.
    »Wir brauchen mehr Zeit«, wandte sich Janeway an ihre Crew. Der Bildschirm zeigte, wie der große Kreuzer erneut das Feuer auf die Voyager eröffnete. Das Starfleet-Schiff wurde so durchgeschüttelt wie ein Knochen im Maul eines Terriers.
    »Können Sie den Kazon noch etwas länger Widerstand leisten?«
    »Wir versuchen es. Kim Ende.«
    Torres hob den Kopf, als der junge Fähnrich die Verbindung zur Kommandantin unterbrach. Chakotay bemerkte ihren Gesichtsausdruck.
    »Sie sind in Schwierigkeiten«, sagte er.
    B’Elanna Torres blickte wieder auf ihre Kontrollen. »Weder die Voyager noch wir haben genug Feuerkraft, um den Riesen da draußen außer Gefecht zu setzen.«
    Meine Güte, uns steht kaum genug Energie zur Verfügung, um mit den kleinen Schiffen fertig zu werden, dachte Chakotay.
    Tasten klickten unter seinen Fingern, und das Display zeigte neue Daten: Der Warpkern funktionierte einwandfrei, und die Abschirmung der Antimateriekammern blieb stabil.
    Wenigstens etwas. Es bedeutete, daß sie hoffen durften, von einem hübschen Feuerwerk ins Jenseits begleitet zu werden.
    Er sah wieder zum großen Bildschirm und beobachtete den Versuch der Voyager, den Strahlblitzen des Angreifers zu entgehen. Welchen Sinn hat es, eine Antimateriebombe zu fliegen, ohne sie irgendwann einmal zur Explosion zu bringen?
    fragte sich Chakotay. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er die Koordinaten des Kazon-Kreuzers ermittelte.
    »Ich programmiere einen Kollisionskurs«, teilte er Torres mit. »Das automatische Navigationssystem funktioniert nicht –
    ich muß uns manuell steuern.« Er kam einem Einwand zuvor, indem er winkte. »Die Crew soll sich für den Transfer zur Voyager vorbereiten.«
    Torres nickte und erteilte entsprechende Anweisungen.
    Eigentlich gar nicht übel, überlegte Chakotay. Er rettete ein Starfleet-Schiff – und übernahm es gleichzeitig. Es gab nicht viele Maquisards, die so etwas von sich behaupten konnten.
    Mit der einen Hand öffnete er einen Subraum-Kanal, und die andere initiierte ein Beschleunigungsmanöver mit voller Impulskraft.
    »Paris!« rief er, um das Heulen des Triebwerks zu übertönen.
    »Meine Leute beamen sich zu Ihnen. Sagen Sie Ihrem Transporterchef, daß er den Transferfokus auf mich richten soll.« Eins der kleinen Kazon-Schiffe wich dem Maquis-Raumer hastig aus und feuerte, verfehlte jedoch das Ziel. »Ich knöpfe mir jetzt den großen Burschen vor.«
    Er hörte das vertraute Summen von Transporterstrahlen, und eine gewisse Erleichterung ging mit der Erkenntnis einher, daß die Besatzung nun einen etwas sichereren Ort aufsuchte.
    »Bestätigung«, antwortete Paris. Chakotay wußte nicht, ob sich dieses eine Wort auf seinen Hinweis oder die Ankunft der ersten Crewmitglieder an Bord der Voyager bezog. Einmal mehr glitt sein Blick zum großen Bildschirm. Das Starfleet-Schiff führte ein kurzes Warpmanöver durch, kehrte dann in den Normalraum zurück.
    »Aber glauben Sie bloß nicht, daß wir deshalb
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