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Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer
Autoren: L. A. Graf
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die das Leben bereithält.« Noch einmal sah sie sich im Bereitschaftsraum um, den Janeway für so vertraut und unromantisch hielt, und das Staunen in ihrem Gesicht war fast herzzerreißend. »Wenn ich daran denke, wohin uns dieses Schiff bringen könntec Ich weiß, daß ich meine Heimatwelt nie wiedersehen werde, wenn ich an Ihrer Reise teilnehme, aber ich möchte trotzdem mitkommen.«
    Janeway musterte die junge Frau voller Anteilnahme. Wie konnte sie ihr Anliegen zurückweisen? Kes hatte instinktiv die innere Essenz von Starfleet verstanden.
    Sie nickte und wußte plötzlich: Es war richtig, Neelix und Kes in ihre Crew aufzunehmen.
    Neelix seufzte, drückte die Ocampa noch etwas fester an sich und richtete einen glücklichen Blick auf Janeway. »Ist sie nicht wundervoll?«
    Ja, dachte die Kommandantin. Wir sind es alle.
    Es hielten sich noch immer zu viele Personen im Kontrollraum auf, aber jetzt weckte ihre Präsenz keine klaustrophobischen Empfindungen mehr. Die meisten an den Kampf gegen die Kazon erinnernden Trümmer waren inzwischen beseitigt worden, und die Hälfte der Konsolen funktionierte wieder. Die anderen mußten erst noch repariert werden. Janeway fragte sich, wo sie Ersatzteile auftreiben sollten. Eins von vielen Problemen, die möglichst schnell gelöst werden müssen, mahnte eine innere Stimme. In welche Lage habe ich uns gebracht?
    Chakotay wartete an der Station des Ersten Offiziers und trug seine Starfleet-Uniform so, als hätte er sie nie abgelegt.
    B’Elanna Torres stand an der technischen Konsole und schien sich in ihrer schwarzen und goldgelben Uniform nicht ganz so wohl zu fühlen wie der Indianer in seiner. Janeway hatte Wert darauf gelegt, sofort auf die Einheit der Besatzung hinzuweisen. Wenn es einigen Maquisards schwerfiel, sich an Starfleet-Kleidung zu gewöhnenc Wir alle müssen uns den neuen Gegebenheiten anpassen.
    Janeway trat zum Kommandosessel, fühlte erwartungsvolle Blicke und nickte. Auf dem Hauptschirm drehte sich langsam Kes’ Heimatwelt: eine gelbbraune Kugel, trocken und öde.
    »Wir sind allein in einem unbekannten Teil der Galaxis.« Sie hielt es für das beste, mit den bereits bekannten Dingen zu beginnen, die keinen Schock mehr verursachen konnten. »Wir haben einige Freunde gewonnen.« Sie nickte in Richtung von Neelix und Kes, die am Turbolift standen. »Aber auch Feinde.« Die Schäden überall an Bord wiesen deutlich darauf hin. »Wir wissen nicht, welche Gefahren uns hier drohen. Eins steht fest: Wir müssen zusammenarbeiten, wenn wir überleben wollen. Deshalb sind Commander Chakotay und ich der Ansicht, daß wir eine Crew bilden sollen. Eine Starfleet-Crew.«
    Aus den Augenwinkeln sah Janeway, wie Torres voller
    Abscheu an ihrer Uniform zupfte. Sie gab vor, nichts davon zu bemerken. Später hatte sie immer noch Zeit genug, die Falten im Gebaren bestimmter Besatzungsmitglieder auszubügeln.
    »Wir sind das einzige Starfleet-Schiff im Delta-Quadranten und werden unserem Auftrag gerecht, indem wir neue Welten entdecken und das All erforschen.«
    Sie schritt zum vorderen Teil der Brücke – von dort aus konnte sie alle Personen im Kontrollraum sehen, ohne daß es notwendig wurde, den Kopf zu drehen. Durfte sie wirklich hoffen, daß aus so unterschiedlichen Leuten eine in sich geschlossene Gruppe wurde? Und wenn sich die Differenzen nicht überwinden ließen? Irgendwie müssen wir uns zusammenraufen, dachte Janeway. Schließlich deutet alles darauf hin, daß wir viel Zeit zusammen verbringen werden.
    Sie verdrängte diese Überlegungen und konzentrierte sich auf die unmittelbare Situation. »Unser wichtigstes Ziel ist klar.
    Selbst mit maximaler Warpgeschwindigkeit würde es fünfundsiebzig Jahre dauern, um die Föderation zu erreichen.«
    Sie schüttelte den Kopf, als sie die kummervollen Gesichter sah. »Aber ich bin sicher, es gibt eine andere Möglichkeit.
    Irgendwo dort draußen befindet sich eine zweite Entität wie der Beschützer, und sie ist imstande, uns viel schneller nach Hause zu bringen. Wir beginnen mit einer Suche nach ihr. Und wir halten nach Wurmlöchern, Raum-Zeit-Verschiebungen und neuer Technologie Ausschau. Früher oder später finden wir einen Weg«, betonte Janeway und ließ die letzten Worte besonders fest klingen.
    Sie wandte sich um, stützte ihre Hände auf die Rückenlehne von Paris’ Sessel und blickte über ihn hinweg zum Hauptschirm. Das Projektionsfeld zeigte den Weltraum, seine unendlichen Weiten. »Mr. Paris, nehmen Sie Kurs
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