Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Berg Der Abenteuer

Der Berg Der Abenteuer

Titel: Der Berg Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
erraten, wenn ich an ihrer Stelle wäre, und die Hunde flußauf oder flußab hetzen«, fügte er hinzu.
    »Wirklich?« fragte Lucy mit großen Augen. »Dann wird Mejer es auch erraten. Mejer ist furchtbar klug. Er durchbohrt jeden Menschen mit seinen Augen. Bestimmt kann er auch Gedanken raten.«
    »Das sollte er einmal bei mir versuchen«, sagte Bill grimmig. »Ich bin sicher, es würde ihm nicht gut bekommen.«
    »Verzeihung!« rief Kiki.
    »Du hast den Schluckauf vergessen«, erinnerte Jack.
    Gewissenhaft holte Kiki ihn nach. Johns lachte laut. Er sagte, er hätte schon oft einen Schlucker gehört und auch schon viele Vögel gesehen. Aber ein Vogel mit einem Schlucker wäre ihm noch nicht vorgekommen.
    »Die Hunde nahem sich«, sagte Jack plötzlich. Alle lauschten. Tatsächlich, das Kläffen und Heulen klang jetzt bedeutend lauter.
    »Mejer muß sie eingeholt haben«, sagte Dina. »Er hat unseren Trick erraten und sie hierher geschickt.«
    Philipp nickte. »Und hier werden sie uns aufspüren, das ist sicher. Solche Hunde kann man nicht an der Nase herumführen.«
    »Das will ich meinen«, rief Kiki und kreischte laut.
    Jack gab ihm einen Klaps. »Halt den Schnabel! Willst du uns durchaus verraten?«
    »Pah!« rief Kiki frech und knabberte an Jacks Ohr. Philipp stand dicht am Eingang. »Ich höre die Hunde schon durch das Wasser plantschen«, rief er. Lucy klammerte sich noch fester an Bill. Würde dieses entsetzliche Abenteuer denn niemals enden?
    Da kam der erste Hund in Sicht. Er lief am Ufer entlang und sprang hin und wieder kurz ins Wasser. Bald war er so nah, daß sie ihn keuchen hörten und die rote Zunge aus seinem Maul hängen sahen. Und dann fuhr Mejers scharfe Stimme wie ein Peitschenknall über sie hin.
    »Such, such! Los, such, such!«
    Der Leithund stand jetzt direkt vor der Höhle, kam jedoch nicht näher. Man hatte ihm befohlen, die Flüchtigen zu suchen, nicht aber, sie festzuhalten und zu fangen.
    Seine Aufgabe war erfüllt. Triumphierend hob er den Kopf und heulte laut wie ein Wolf. Kiki war überrascht. Er versuchte sofort, das Heulen nachzumachen, bekam aber nur ein merkwürdig schnarrendes Geräusch zustande.
    Der Hund legte den Kopf auf die Seite und lauschte verwundert. Hinter ihm erschienen nun auch die übrigen Tiere. Mit heraushängenden Zungen umringten sie ihren Führer und schnüffelten nach der Höhle hin.
    »Das ist gerade kein lieblicher Anblick«, murmelte Bill vor sich hin. Johns blickte ruhig und schweigend auf die Meute, als wäre es die natürlichste Sache von der Welt, von bösen Hunden verfolgt zu werden.
    »Bleibt ganz ruhig«, sagte Bill zu den Kindern. »Solange wir uns nicht von der Stelle rühren, werden sie uns nichts tun.«
    Nun näherten sich laute Stimmen. Mejer und Morlik erschienen, rot und erhitzt vom Laufen. Als sie die Hunde vor der Höhle stehen sahen, sprangen sie rasch hinter einen dicken Baum. Sie fürchteten wohl, Bill könnte eine Waffe bei sich haben. »Ihr seid entdeckt«, rief Mejer laut.
    »Kommt hervor, werft eure Waffen zu Boden und hebt die Hände hoch! Sonst werden wir die Hunde auf euch hetzen.«
    »Netter Bursche, was?« sagte Johns. »Den würde ich mir gern einmal näher ansehen. Gehen wir raus, Chef?«
    »Nein«, sagte Bill kurz. »Er wird es nicht wagen, die Hunde auf uns zu hetzen, weil wir die Kinder bei uns haben.«
    Bill kannte Mejer schlecht. Dieser Mann schreckte vor nichts zurück. Als er keine Antwort erhielt und sich nichts in der Höhle rührte, geriet er sofort in Wut. Er schrie etwas in einer fremden Sprache und ging dann wieder ins Englische über. »Habt ihr nicht gehört? Ich warte noch zwei Minuten. Wenn ihr dann nicht draußen seid, werden die Hunde euch holen. Ich warne euch, sie haben scharfe Zähne.«
    Noch immer rührte sich niemand. Lucy schloß die Augen. Sie konnte den Anblick der keuchenden Hunde nicht länger ertragen, die ungeduldig auf den Befehl warteten, in die Höhle zu stürzen und das Wild herauszuzerren.
    Plötzlich trat Philipp einen Schritt vor und stand im nächsten Augenblick draußen vor dem Eingang.
    »Hände hoch!« schrie Mejer, und Philipp gehorchte. Die Hunde beschnüffelten ihn. Da begann der Knabe, leise zu ihnen zu sprechen. »Kennt ihr mich nicht mehr? Ich bin Philipp, der Junge, mit dem ihr auf dem Felsen geschlafen habt. Ihr seid feine Kerle. Wir sind doch Freunde, habt ihr das etwa vergessen?«
    Die Hunde verstanden natürlich nicht, was er sagte, spürten jedoch mit sicherem Instinkt den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher