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Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind

Titel: Der Benedict Clan 05 - Fremder Feind
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Hazaristan aufmerksam zu machen, so wie es zuvor in Afghanistan geschehen war. Das ist für mich immer noch eine wichtige Aufgabe, für die ich auch weiterhin kämpfen möchte. Aber in den letzten Tagen ist mir klar geworden, dass ich aus dieser Welt einen besseren Ort machen möchte, einen
    Ort, an dem jeder in Freiheit und Frieden leben kann. Diese Aufgabe ist zu groß, als dass ich sie allein bewältigen könnte. Der beste Ort, an dem ich das in Angriff nehmen kann, ist mein eigener Vorgarten. Und die beste Weise dürfte es sein, indem ich Kinder großziehe, die Moral und Manieren besitzen, die andere Menschen lieben und respektieren. Mit anderen Worten: Ich würde gern weitere Benedicts großziehen."
    Er lächelte breit und fragte mit heiserer Stimme: „Kannst du dabei Hilfe gebrauchen?"
    „Immer." Es war ein schönes Wort. Sie spürte, wie ihr eine Träne über die Wange lief. Es war ihr egal, wie viele Tränen noch folgten.
    „Ich werde nicht vergessen, dass du das gesagt hast", warnte er. Seine Stimme war noch nicht so fest, wie es ihm recht gewesen wäre, als er sie noch enger an sich drückte. „Du musst wissen, dass ich dich liebe, dich und alles, was du tun willst. Ich liebe dich wegen deines Mutes, der mir eine Heidenangst macht, und sogar wegen deines Hangs zum Märtyrertum, der dich Dinge tun lässt, die mich fast umbringen. Und wenn du jemals wieder so etwas wie an jenem Abend machst und mir dabei um ein Haar einen Herzinfarkt bescherst, dann werde ich dich in diesem Haus einschließen und für den Rest deines Lebens nicht mehr nach draußen lassen. Das schwöre ich dir."
    „Mach das bitte", flüsterte sie. „Ich glaube, wenn es einen Mann gibt, von dem ich mir das gefallen lasse, dann bist du das. Du bist der standfesteste und ehrbarste Mann, den ich je kennen gelernt habe. Ich habe dich geliebt, seit du mich im Stadion in Kashi angerempelt hast. Du warst für mich überlebensgroß, der Held meiner Träume. Ich wäre dir überallhin gefolgt."
    „Und warum war es dann so schwierig, dich von da fortzubringen?"
    „Ich hatte Angst, dass dieser Traum vorüber sein würde, wenn du mich wegbringst. Dass ich nur dein Mitleid haben würde."
    Er schüttelte seinen Kopf. „Das tut zwar meinem Ego gut, aber das nehme ich dir nicht ab."
    „Was glaubst du denn, warum ich dich gebeten habe, mit mir zu schlafen?"
    „Weil...", setzte er an, dann stockte er. „Willst du sagen, ich habe dir nicht einfach nur einen Gefallen getan?"
    „Du machst wohl Scherze." Sie wartete ab, wie lange es wohl dauern würde, bis er begriff.
    „Du wolltest mich", erklärte er im nächsten Moment.
    „Ja, ich wollte dich. Ich will dich. Als ich gesagt habe, dass ich dich nicht will, habe ich das Blaue vom Himmel heruntergelogen."
    „Gott sei Dank", sagte er und küsste sie voll ungebändigter Leidenschaft und mit dem Versprechen, noch viel mehr folgen zu lassen.
    Einige Zeit später rutschte Chloe auf dem zerwühlten Bett näher an Wade heran und strich zart über den Verband an seiner Seite, dann wanderte sie weiter bis zu seiner Brust. „So", meinte sie nachdenklich. „Ich soll also keine verschleierten Frauen ins Haus holen. Soll das heißen, dass du keinen Harem haben willst?"
    „Um Himmels willen. Eine verschleierte Frau ist für mich mehr als genug." Er griff nach ihrem Finger und zog ihre Hand zu sich, um ihre Fingerspitzen zu küssen, dann ließ er sie zu Choes Bedauern wieder los.
    Sie bezweifelte zwar seine Worte, dennoch tat es gut, so etwas zu hören. „Verschleiert, sagst du? Gib zu, dass dir die Burqa gefallen hat, komm schon."
    „Nicht die, die ich getragen habe. Aber wenn ein Mann von der eifersüchtigen Sorte ist, dann hat sie ihre Vorzüge."
    „Na, sag schon. Sie hat dich scharf gemacht, und du weißt das. Es ist das Geheimnisvolle, es regt die männliche Fantasie an, es regt..."
    „O.k., ich weiß, was es anregt. Trotzdem sage ich dir jetzt schon, dass du nur unter einer Bedingung in diesem Teil hier herumlaufen darfst."
    „Und die wäre?"
    Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr.
    „Nichts drunter?" wiederholte sie. „Nie im Leben!"
    „Nie im Leben?" fragte er enttäuscht.
    „Nie."
    „Wirklich nie oder vielleicht nie?"
    „Das werden wir noch sehen", erwiderte sie und lächelte ihn strahlend an, während sie ihm tief in die Augen sah.
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