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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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überfordert hatten.
    Arvan richtete sich auf. Sand rieselte ihm aus den Haaren und den Brauen in die Augen. Er griff zum Beschützer und stellte beruhigt fest, dass er die Klinge nicht verloren hatte.
    Arvan sah sich um.
    » Ich hab sie! « , rief Borro unterdessen. Arvan erhob sich. Ihm war noch etwas flau, das würde sich aber gewiss bald legen. Soweit er das im Moment feststellen konnte, hatte er keinerlei Verletzungen davongetragen. Im nächsten Augenblick war er bei Brogandas und Borro. Whuon und Lirandil standen auch in der Nähe. An dem Gewand des Elben schien der Staub– sowie jeglicher anderer Schmutz– einfach nicht haften zu bleiben. Borro hatte seinen Bogen zur Seite gelegt und damit begonnen, wie ein Hund zu graben. Ein sandiges Halblingwams war bereits teilweise freigelegt worden. » Zalea! Ich hab sie! « , rief Borro noch einmal.
    Arvan half ihm beim Ausgraben.
    » Ich habe ja gesagt, dass ich den Herzschlag des Halblingmädchens gehört habe « , erklärte Brogandas kühl.
    Augenblicke später war Zalea vom Sand befreit. Sie rührte sich, rang nach Luft.
    In einiger Entfernung bemerkte Arvan Lirandil und Whuon.
    Der Söldner wischte sein blutiges Schwert am Flaum eines getöteten Drachen ab, dem er offenbar den Kopf abgeschlagen hatte und dessen Körper ungefähr die Größe eines Pferdes besaß.
    » Was geht hier vor sich? « , murmelte Arvan.
    » Die Windgeister haben ungeheure Mengen Sand aufgewirbelt und davongetragen « , sagte Borro.
    Arvan ließ den Blick schweifen. Die Landschaft hatte sich stark verändert. Die runden Felsen, die bislang nur zu einem Teil aus dem Boden geragt hatten, waren jetzt vollkommen freigelegt– und sie wirkten tatsächlich auf den ersten Blick kugelförmig. Nein, erkannte Arvan dann. Eiförmig. Es sind Eier aus Stein.
    » Und jetzt sind sie fort, die Windgeister? « , murmelte Zalea, die sich nun den Sand aus den Haaren schüttelte.
    Arvan half ihr auf die Beine. » Jedenfalls bin ich froh, dass dir nichts passiert ist. «
    » Du hast dir wirklich Sorgen um mich gemacht? «
    » Natürlich. «
    Sie sah sich um. » Wo ist Neldo? «
    » Wissen wir noch nicht « , erklärte Borro. » Ihn und diesen Ork… «
    » Rhomroor! «
    » …haben wir leider nicht mehr gesehen, seit sich die Windgeister hier austoben konnten. «
    » Das ist ja furchtbar! « , stieß Zalea hervor.
    » Nicht gesehen und nicht gehört. Und ich will hoffen, dass den beiden nichts Ernsthaftes passiert ist. «
    Du hast Glück gehabt, empfing er daraufhin einen Gedanken von Lirandil. So tief, wie du unter dem Sand begraben warst …
    Für einen Moment kehrte das niederdrückende Gefühl zurück, von einem sehr schweren Gewicht beinahe zerquetscht zu werden. Arvan schluckte. Das würde ihn sicher noch lange in seinen Albträumen verfolgen. Er sah zu Lirandil hinüber, der allerdings seinerseits den Blick schweifen ließ. Er wirkte etwas entrückt und schien hoch konzentriert zu sein. Die Augen waren geschlossen. Der bläuliche, magische Schimmer drang für Augenblicke durch die geschlossenen Lider. Als er sie dann wieder öffnete, war dieser Schimmer verschwunden. » Wir alle haben großes Glück gehabt « , murmelte er. Arvan hatte den Eindruck, dass Lirandil mehr wusste, als er zugab. Vor allem du, Arvan – so tief, wie du verschüttet warst. Schließlich können Menschen nicht so lange ohne Atmung auskommen wie Halblinge – von den Angehörigen meines Volkes gar nicht erst zu reden!
    » Dann bin ich Euch zum wiederholten Mal zu Dank verpflichtet, Lirandil « , sagte Arvan laut. » Es scheint unser Schicksal zu sein, uns gegenseitig abwechselnd das Leben zu retten. «
    » Also, gegraben haben in erster Linie ich und Whuon! « , meldete sich Borro zu Wort, nachdem er seine Bogen über den Rücken gehängt hatte und erschrocken feststellte, dass er von den wenigen Pfeilen, die ihm nach dem Gefecht mit den streunenden Orks geblieben waren, nun auch noch einige verloren hatte. Sie in diesen Sandmassen wiederzufinden war wohl aussichtslos.
    Ein Ruck ging durch Lirandil. Arvan kannte den Elben inzwischen gut genug, um zu erkennen, dass dessen Aufmerksamkeit durch irgendetwas gefesselt wurde, was er mithilfe seiner feinen Elbensinne empfing. » Wir können aufatmen « , sagte er leise.
    » Aufatmen? « , fragte Arvan verwirrt.
    » Was unsere verschollenen Gefährten angeht. Ich höre, wie sich der Herzschlag eines Orks mit dem eines Halblings mischt und lauter wird! «
    » Also, die Ohren muss ich mir
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