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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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jetzt nicht unbedingt zuhalten « , meinte Borro, der sich suchend umsah. » Neldo, altes Halblingbaumhaus, wo bist du? « , rief er dann aus Leibeskräften, woraufhin er von Whuon einen Stoß bekam, der ihn beinahe zu Boden taumeln ließ.
    » Willst du unbedingt noch mehr dieser streunenden Orks anlocken? « , fragte er. » Nur zu! Seit Ghool geflohen ist, ziehen ja genug von dessen hirnlosen Kreaturen durch dieses öde Land– von den Wolfsmenschen und Dämonenkriegern gar nicht erst zu reden! Die können es doch gar nicht erwarten, irgendjemanden vor ihre Klinge zu bekommen. «
    In diesem Moment tauchten hinter einem der etwas weiter entfernt liegenden eiförmigen Felsen zwei Gestalten auf– eine groß, breitschultrig und massig. Die andere gerade einmal halb so groß, wie es dem Durchschnitt erwachsener Menschenmänner entsprach.
    » Neldo und Rhomroor « , stieß Arvan hervor.
    Die beiden kamen rasch näher. Rhomroor stieß ein tiefes, orkisches Grollen aus und trommelte sich mit den Fäusten geräuschvoll auf den Brustkorb. » Die Windgeister haben uns mitsamt einer Menge Sand einfach davongefegt, wie es die Menschen in ihren Behausungen mit dem Unrat zu tun pflegen, der ihnen auf den Boden gefallen ist « , sagte er dann an Lirandil gewandt.
    » Ich bin froh, dass Ihr nicht verloren gegangen seid, werter Rhomroor « , sagte der Elb.
    Arvan wandte sich unterdessen an Neldo und fasste ihn bei den Schultern. Aber der junge Halbling war seltsam zurückhaltend. Er trug das orkische Kurzschwert hinter dem Gürtel, und eine Hand umfasste den Griff, als suchte er etwas, woran er sich festhalten konnte.
    Er hat sich verändert, dachte Arvan und schauderte, als er sah, dass Neldo auch auf die freudigen Begrüßungen von Zalea und Borro kaum reagierte.
    » Was bei allen Waldgöttern ist los mit dir? « , fragte Borro ihn unverblümt. » Wir freuen uns alle, dass du nicht unter einem Berg aufgewehtem Sand vergraben liegst, und du siehst aus, als wäre dir das völlig gleichgültig! «
    Neldos Gesicht veränderte sich. Es verzog sich zu einer Grimasse. Er fixierte Borro mit einem Blick, der den Rotschopf unwillkürlich zwei Schritte zurücktreten und dabei beinahe über seine eigenen großen Halblingfüße stolpern ließ.
    » Und? Spielt es denn eine Rolle, ob uns hier in dieser Ödnis nun ein Ork erschlägt, ein Drachenkind zerfleischt oder uns ein Berg aus verwehtem Sand begräbt? Alles wird beim Alten bleiben. Nichts wird sich deswegen ändern, und keine der Kräfte, die zurzeit um die Herrschaft über Athranor streiten, wird das überhaupt zur Kenntnis nehmen. «
    » Ist ja gut « , versuchte Borro zu beschwichtigen. » Du hattest sicher eine harte Zeit unter Ghools Scheusalen, aber… «
    » Du verstehst nicht, was ich sage « , stellte Neldo kühl fest. » Aber das ist vielleicht auch gar nicht deine Schuld. Du hast nicht erlebt, was ich erlebt habe, und bist vielleicht schlicht und ergreifend zu einfältig, um dir das überhaupt nur vorstellen zu können, Borrovaldogar. «
    Borro schluckte. Kaum etwas hasste er so sehr, als wenn man ihn bei seinem vollständigen Namen nannte. Aber jetzt schwieg er dazu.
    Rhomroor wandte sich unterdessen an Lirandil.
    » Wieso kommen Drachenkinder aus der Erde? « , fragte er an Lirandil gerichtet. » Wieso wirbeln irgendwelche Windgeister so viel Sand davon, dass… «
    » …versteinerte Dracheneier zum Vorschein kommen, die seit Äonen vom Sand der Hornechsenwüste begraben waren? « , unterbrach Lirandil ihn. » Und dass aus diesen Eiern, die offenbar in jeder Größe vorhanden sind, lebendige Junge schlüpfen, obwohl sie doch so tot sein sollten wie jeder gewöhnliche Stein? «
    » Das ist Elbenart: Fragen mit Fragen zu beantworten « , meinte Brogandas und verzog etwas verächtlich das Gesicht. » Kein Wunder, dass unsere entfernten Verwandten mitunter Jahrhunderte brauchen, um einfachste Entscheidungen zu treffen, wenn sie sich auf diese Weise zu beraten pflegen. «
    Lirandil ging darauf nicht weiter ein. » Es ist ein Zauber « , stellte er fest. » Jemand hat die Windgeister dazu veranlasst. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie das aus eigenem Antrieb getan haben. «
    » Und aus welchem Grund? « , hakte Borro nach. » Ich habe das Gefühl, dass Ihr mehr darüber wisst, als Ihr uns bisher gesagt habt. «
    » Er will euch keine Angst machen « , sagte jetzt Brogandas, noch ehe der Elb in der Lage gewesen wäre, eine Antwort zu geben. » Insgeheim dünkt er sich und
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