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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands
Autoren: Hannah Howell
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bemühen, eine gute Gemahlin zu sein.«
    »Das klingt nicht nach unserer Sile.«
    »Meiner Sile, aber du hast recht, das tut es nicht. Offenbar hat Lady Anabel dem Mädchen jahrelang unsinnige Vorträge gehalten, wie eine Lady sich zu benehmen habe und was eine gute Gemahlin tun und lassen sollte, und sie hat ihre Meinungen mit Prügeln untermauert. Und jetzt hat Sile beschlossen, jede dieser dummen Regeln zu befolgen.« Artan nickte, als Bennet fluchte. Er war froh, dass sein Cousin das Problem endlich begriffen hatte. »Ich werde mit ihr reden müssen.«
    »Jetzt weiß ich, wo der Hund begraben liegt. Mit reden meinst du, ihr sagen, was du für sie empfindest, und so weiter. Sehr schwierig.«
    »Unmöglich. Ich kann kein Süßholz raspeln und Komplimente verteilen.«
    »Wohl wahr, das kannst du nicht. Aber ich kann es dir leider auch nicht in ein paar Stunden beibringen.«
    Das hatte Artan nicht hören wollen. Doch plötzlich fragte er sich, ob ein Mann der schönen Worte und Schmeicheleien wirklich besser mit Frauen umgehen konnte, sie besser verstand oder ein Problem zwischen ihnen besser lösen konnte. Wahrscheinlich nicht. So ein Mann schaffte es nur besser, eine Frau ins Bett zu bekommen und sie zum Erröten und zum Lächeln zu bringen. Vielleicht fand er auf diese Weise auch eine Gemahlin, aber ob er sie damit auf Dauer glücklich machen konnte, war eine andere Frage.
    »Nay, vermutlich kannst du das nicht«, pflichtete er Bennet seufzend bei. »Und selbst wenn, würde es nicht richtig klingen, wenn ich Worte aus deinem Mund sagte. Sile würde es sofort merken. Sag mir einfach nur, was du an meiner Stelle tun würdest.«
    Bennet schnitt eine Grimasse und kratzte sich am Kinn. »Ich weiß nicht recht. Ihr sagen, was in dir vorgeht, nehme ich an. Sag ihr, dass sie dir gefallen hat, als sie dir die Stirn bot und dich einen Trottel nannte, wenn du dich wie einer aufgeführt hast.«
    »Einmal hat sie mich sogar als herrisches Scheusal bezeichnet, das eher grunzt, als dass es redet.« Artan lächelte schwach bei dieser Erinnerung, während Bennet laut lachte. »Und als Warze auf der Nase des Teufels. Ich habe ihr gesagt, dass sie das noch ein bisschen ausschmücken könnte, weil es nicht zu den besten Schmähungen gehört, die sie ersonnen hat.«
    »Sie ersinnt Schmähungen?«
    »Aye, sie behauptet, das tut sie, weil sie zu zart ist, um sich körperlich zu verteidigen. Deshalb will sie einen Köcher voller Beleidigungen und Schmähungen haben, die sie einem Feind bei Bedarf an den Kopf schleudern kann.«
    »Ich glaube nicht, dass ihre Schmähungen Malcolm so schlecht aussehen ließen.«
    Artan nickte voller Stolz darauf, wie seine Gemahlin mit Malcolm umgesprungen war. »Das ist die Sile, die ich haben will, und nicht dieses schwächliche, liebreizende, unterwürfige Ding. Als ich ihr, nachdem ich sie entführt hatte, den Knebel aus dem Mund nahm, übergoss sie mich mit einem Schwall übelster Beschimpfungen und sprang herum wie ein Teufelchen, weil sie so wütend war. In dem Moment erkannte ich, dass ich meine Lebensgefährtin gefunden hatte.«
    »Aye, das klingt wie die richtige Frau für dich«, meinte Bennet gedehnt und kicherte, als Artan todernst nickte. »Also sag ihr das.«
    »Ich soll ihr sagen, dass ich sie hinreißend fand, als sie mir ins Schienbein trat und mich dann verfluchte, weil ihr die Zehen weh taten? Dass es mich erregt, wenn ihre Augen vor Zorn blitzen und sie mir auf die Brust hämmert, während sie mich beschimpft? Das klingt nicht nach Artigkeiten und Schmeicheleien.«
    »Aber es ist aufrichtig. Auf diese Weise begreift sie vielleicht, dass du sie wirklich so willst, wie sie war; dass es das Mädchen von damals war, das du geheiratet hast und als deine Frau und die Mutter deiner Kinder haben wolltest.«
    Artan starrte Bennet stirnrunzelnd an. »Sollte ich ihr nicht lieber sagen, wie hübsch sie ist oder wie herrlich ihr Haar glänzt oder dass ihre Augen wie Blumen sind?«
    »Sie will doch nicht ihr Aussehen verändern; darüber macht sie sich doch keine Sorgen, oder?«
    Artan fluchte leise bei der Erkenntnis, die ihn traf wie ein Blitzschlag. Bennet hatte voll ins Schwarze getroffen. Obwohl Cecily nicht zu glauben schien, dass sie so hübsch war, wie sie war, schien es ihr nicht so wichtig zu sein. Nur eine gelegentliche kleine Eifersucht zeigte, dass sie dachte, sie wäre nicht hübsch genug für einen Mann, den sie für wunderschön hielt. Törichtes Mädchen, dachte er liebevoll. Er
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