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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)
Autoren: Susan Kearney
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gekostet, und jetzt kostete sie ihn auch noch die Frau, die er liebte. Aber er durfte seine eigenen Opfer nicht mit denen vergleichen, die sein Volk gebracht hatte, um überleben zu können.
    Die Rebellion war ein großer Erfolg. Die Unari waren besiegt. Hölzern umarmte er Marisa, vergrub das Gesicht in ihrem Haar und atmete ihren Duft ein.

32
    Wie immer du dich entscheidest,
irgendwo wird immer jemand glauben,
dass du das Falsche tust. ehronischer König
    Marisa drückte Rion so heftig, dass sie ihm wahrscheinlich die Rippen gebrochen hätte, wäre er kein Drachenwandler gewesen. Rion hatte kaum Zeit gehabt, den Tod seines Vaters zu betrauern, und jetzt musste er sich auch noch mit der Möglichkeit beschäftigen, dass sein eigener Vetter ihn verraten hatte. Und mit Marisas bevorstehender Rückkehr zur Erde.
    Sie hasste es, Rion mit einem solchen Schlamassel alleinzulassen.
    Mit jeder Faser ihres Körpers wollte sie hierbleiben. Aber die Unari waren schon in Richtung Erde aufgebrochen. So wie Rions Volk ihn für den Wiederaufbau und die Heilung der erlittenen Wunden brauchte, so brauchte die Erde Marisa, denn sie musste ihrem Heimatplaneten doch von den Absichten der Unari berichten.
    Mit seiner Hand hob Rion ihr Kinn an. »Das hier ist kein Lebewohl.«
    »Aber …«
    »Psst. Wir gehören zusammen. Mein Vater hatte recht. Du bist dazu ausersehen, die Königin von Chivalri zu werden. Mein Volk wird lernen, dich anzuerkennen. Und irgendwann wird es dich genauso lieben wie ich.«
    Es schnürte ihr die Kehle zu. Eines Tages vielleicht …
    Rion versteifte sich. Zuerst glaubte sie, dass ihr Schweigen der Grund dafür war, doch dann sah sie, wie ein Wächter Erik in den Raum stieß. »Herr, er hat sich gewehrt, als ich ihm die Waffe abgenommen habe.«
    »Natürlich habe ich mich gewehrt. Ich bin der Neffe des Königs.« Erik richtete sich auf, seine Stimme klang harsch.
    »Herr, ich habe ihn dabei überrascht, wie er Dokumente verbrannt hat. Dokumente der Unari.«
    »Ich wollte diese Welt von allem Fremden befreien.« Erik sah Marisa mit offenem Hass an.
    Rion hob den Kopf. Er zwang sich, Erik vorurteilsfrei gegenüberzutreten und sagte, als hätte er den mangelnden Respekt in der Stimme seines Vetters gar nicht gehört: »Möchtest du vielleicht allein mit dem König sprechen?«
    »Mit einem Leichnam? Wohl kaum.« Erik richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Sein Gesicht war schmal, seine Augen blickten wild. »Aber ich hätte gern ein letztes Mal mit ihm gesprochen, wenn es mir möglich gewesen wäre.«
    »Es tut mir leid.« Rion streckte den Arm aus und wollte Erik umarmen.
    Mit einem höhnischen Schnauben zog dieser eine Waffe, die er in seinem Ärmel verborgen hatte, erschoss damit den Wächter und zielte nun auf Rion. »Dann hätte ich Hirt sagen können, dass all seine Pläne umsonst waren. Sein Sohn wird trotzdem sterben.«
    Also stimmte es. Erik war tatsächlich der Verräter.
    Obwohl Marisa vor Angst zitterte, Erik könnte den Abzug betätigen, spürte sie die schmerzhafte Enttäuschung, die Rion ausstrahlte.
    Er mochte zwar zutiefst verletzt sein, aber beim Anblick der Waffe reagierte er dennoch sofort und schob Marisa hinter sich. »Der Kummer hat deinen Verstand …«
    »Ich bin froh, dass er tot ist.« Erik zitterte vor Wut.
    Rion suchte eine weitere Entschuldigung für Eriks Benehmen und beachtete die Waffe nicht. »Du wolltest, dass sein Leiden ein Ende findet?«
    Verbittert antwortete Erik: »Hirt mag dich vor dem Attentäter geschützt haben, aber ich habe schließlich doch noch eine andere Möglichkeit gefunden, dich loszuwerden.«
    Eine andere Möglichkeit? Hatte Erik es denn schon früher versucht? Vor Angst wurde Marisas Mund trocken. Wie lange hatte Erik seinen Hass genährt?
    »Was sagst du da?« Rion machte noch einen Schritt auf Erik zu.
    »Du darfst ihm kein Wort glauben«, zischte Marisa, die nervös beobachtete, wie sich Eriks Finger um den Abzugshebel spannte. Vielleicht konnte sie Rion ein wenig Zeit verschaffen, indem sie Eriks Aufmerksamkeit auf sich selbst lenkte.
    Wie eine Rasende sah sie sich in dem behelfsmäßigen Krankenzimmer nach einer Waffe um. Aber hier gab es nichts außer dem Bett mit dem leblosen Körper des Königs darauf und einem Tablett an seiner Seite. Auf diesem Tablett stand ein Glas Wasser.
    Erik kicherte. »Ah, sie ist klug. Das macht sie nur noch gefährlicher. Vielleicht erschieße ich zuerst sie, damit du ihr beim Sterben zusehen kannst.« Eriks Lachen
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