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Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie
Autoren: Robert Asprin
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Öffentlichkeit treten dürfte. Nein, er hatte nicht aus politischen Gründen dafür gesorgt, daß Terrel durch seine schlimmsten Ängste starb. Er hatte es zu seiner eigenen Ergötzung getan. Aus Spaß.
    Es gab noch weitere sieben vom harten Kern, alle gute Kämpfer, außerdem gehörten zwanzig untergeordnete Mitglieder zur Gang, doch davon waren nur drei so loyal, daß Cade sie ebenfalls töten mußte. Also insgesamt zwölf. Zwölf Leben für das Terrels. Aber sie wogen seines keineswegs auf.
    Cade, Raif und Targ saßen um den Tisch in Marissas Haus. Die Wachen standen auf dem Dach. Marissa besuchte Sarah. Die Sonne war untergegangen. In einer Stunde würde es vorüber und Terrels Tod gerächt sein.
    »Bist du sicher, daß die ganze Gang bei dem Treffen dabei sein wird?« vergewisserte sich Cade.
    »Sie machen es immer so«, antwortete Raif. »Alle neun Insider auf einen Schlag.« Die Stimme des Jungen klang glücklich, und wer könnte es ihm verdenken? Cade ganz gewiß nicht. Für Raif war es die beste Woche seines kurzen Lebens gewesen. Geld für eine gute Unterkunft in Abwind, soviel zu essen, wie er nur konnte, und Schwertübungen mit Targ in der glühenden Sonne. Ihr Götter, er hatte ein eigenes Schwert! Auch wenn er es nicht trug. Cade und Targ hatten keinen Zweifel daran gelassen, daß sie ihm das erst erlauben würden, wenn er richtig damit umgehen konnte. Für Raif war alles wie ein Traum, und nicht einmal all dieses Gerede von Mord und Rache tat seiner neuen Welt einen Abbruch.
    Targ beobachtete den Jungen und unterdrückte ein Stirnrunzeln. Raif war ein guter Junge und verdammt klug.
    Doch er übertrieb seine Heldenverehrung für Cade ebenso wie Toth. Das verstand Targ nicht. Kinder fürchteten Cade nie, waren immer begeistert von ihm. Aber was immer Targ auch von Cade hielt, er wußte etwas von ihm, was Cade selbst nicht bewußt war: Cade hatte noch nie ein Kind getötet und würde es auch nie tun.
    »Ich glaube, ich sollte mitkommen«, sagte Targ laut. Er blickte Cade jedoch nicht an.
    »Nein.« Das einzige Licht im Zimmer kam von der Laterne, die zwischen ihnen stand. Cade starrte auf den großen Schatten, den Targ auf die Wand hinter ihm warf, wie ein Riese, der sich vorbeugte, um ihnen zu lauschen. »Du mußt dich um die drei anderen kümmern. Alle müssen heute nacht sterben.«
    »Sie erwarten mich dort. Der Handel ist mit mir abgemacht. Wenn sie dich sehen, werden sie Verdacht schöpfen.«
    »Sie werden mich nicht sehen«, erwiderte Cade fest, »nicht, solange ich es nicht will.«
    »Es sind neun!« gab Targ zu bedenken, aber Cade zuckte lediglich die Schultern. Targ fiel nichts ein, womit er ihn sonst hätte umstimmen können. Cade bestand darauf, sich die Gang allein vorzunehmen. Dem Söldner gefiel das gar nicht. Aber das änderte nichts an der Sache. Cade würde tun, was er sich vorgenommen hatte, und sich nicht reinreden lassen.
    »Nimm doch mich mit!« bat Raif. Targ langte nach dem Wein. Er wußte, wie Cades Reaktion darauf ausfallen würde. »Du hast selbst gesehen, wie gut ich mit dem Messer bin«, beharrte er. »Außerdem erwarten sie ja auch mich.« Seine Stimme wurde leiser, als er Cades finstere Miene bemerkte.
    »Raif, einen Menschen zu töten ist nicht so einfach.«
    »Sie haben auch meinen Bruder umgebracht! Ich will meine Rache!«
    Cade schlug mit der Hand auf den Tisch. »Du plapperst wie ein Narr. Bildest du dir ein, das sei einer deiner Wunschträume? Du reitest auf einem Schimmel und rettest die Stadt, und die Menschen jubeln dir zu. Rache ist bitter, Junge, und hat mit Gerechtigkeit wenig zu tun.«
    »Aber.« versuchte es Raif noch einmal, verstummte jedoch sogleich, als er Cades Augen funkeln sah.
    »Du hattest deine Rache, Junge. Durch deine Information, deine Hilfe konnten wir das alles arrangieren. Aber nun mußt du es uns überlassen, es zu Ende zu führen.« Er wandte sich Targ zu, doch der Söldner nickte nur. Cade würde zurechtkommen, und Targs Beute war bereits so gut wie tot. Es würde Targs Gewissen nicht belasten. Cade bat ihn nie um etwas, was sich nicht mit seinem Gewissen vereinbaren ließe. Nein, darunter würde Targs Ehre nicht leiden.
    Unbewußt entblößte er die Zähne, die scharfe Schneide seiner Eckzähne war zu sehen. Schade, daß es kein saubererer Kampf sein konnte. Aber er war diesem besonderen Fluch schon lange nicht mehr erlegen, und diese Nacht - nun, die Hundesöhne verdienten es.
    Cade stand auf. Er trug einen schwarzen Lederharnisch, hielt in
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