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Der Aurora Effekt

Titel: Der Aurora Effekt
Autoren: Rainer Wolf
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erwartete ihn schon an seinem Schreibtisch. »Schön, dass man dich hier heute auch noch mal sieht, Mark, und wenn ich bemerken darf, du siehst total scheiße aus.«
    »Danke für das Mitgefühl«, entgegnete Winter mit einem verknitterten Gesicht und setzte sich vor seinen iMac.
    »Du hattest heute übrigens schon einige Anrufe. Darunter auch eine so genannte Pressesprecherin des DLR«, grinste Falk ihn an. »Du solltest da vielleicht mal direkt zurückrufen, vielleicht wird das ja was«, schob er zweideutig hinterher.
    Mit dampfend heißem Kaffee vor sich und einer Kopfschmerztablette machte Winter sich an die Arbeit und überflog seine Emails. Sein Rechner lief tadellos, Stein hatte wirklich ganze Arbeit geleistet und ihm sogar noch einige nette neue Funktionen eingebaut, er würde sich bei Gelegenheit bei ihm dafür bedanken. Da klingelte auch schon sein Telefon, es war Angelique Brockhaus.
    »Einen wunderschönen guten Morgen, Herr Winter«, kam eine selbstbewusste Stimme aus dem Hörer.
    Nein, Winter hatte sich da in was `reingesteigert, hier ging es rein ums Geschäft. »Wünsche ich ihnen auch, schön ihre Stimme zu hören«, wagte Winter sich auf unbekanntes Terrain.
    »Die Freude ist ganz auf meiner Seite«, kam es umgehend zurück aus dem Hörer. »Wir haben da noch ein paar offene Fragen zu der Projektumsetzung, könnten wir die vielleicht bei einem gemeinsamen Mittagessen besprechen?«
    »Aber gerne doch, passt es ihnen heute Mittag um dreizehn Uhr?«, schoss es aus Winter heraus.
    »Ausgezeichnet, ich fürchte nur, ich komme nicht aus dem Institut, würden sie vielleicht noch mal nach Köln kommen können, Herr Mark Winter?«
    Wieso betonte sie so seinen Vor- und Nachnamen? Winter überlegte kurz und ging im Geiste seinen Terminplan für heute durch, der wie er wohlwollend feststellte, nur sehr dünn gefüllt war. »Kein Problem, das schaffe ich irgendwie. Ich freu mich. Ich werde versuchen pünktlich da zu sein und hoffe, dass ich staufrei durchrauschen kann. Notfalls wird es etwas später.«
    Nachdem sie sich verabschiedet hatten, wandte Winter sich wieder seiner Arbeit zu und bemerkte gar nicht, dass er schon mehrmals in Folge geistesabwesend eine Email öffnete und gleich wieder wegklickte. Er war in Gedanken noch bei Angelique. War das jetzt ein Date oder ein Arbeitsessen? Egal, die offene Art dieser Frau machte ihn jedenfalls nervös und er freute sich auf das Wiedersehen.
    »Und? Haben wir den Auftrag?«, fragte Falk, der das Gespräch von Winter mitgehört hatte.
    »Ich hoffe, dass es klappt. Wir treffen uns heute noch einmal zum Lunch in Köln und besprechen noch ein paar Details. Ich glaube, es sieht aber ganz gut aus«, gab Winter mit einem selbstgefälligen Grinsen zurück.
    »Super, Mark, bleib dran und ach ja…«, stockte er. »Vermassle es nicht«, schob er hinterher und legte eine Hand auf Winters Schultern.
    »Ich weiß zwar jetzt nicht, wie du das meinst Peter, aber ich werde den Auftrag natürlich mit meiner lässigen Eleganz und Beschwingtheit mal eben so ins Trockene fahren«, schoss es hochgeistig von Winter zurück.
    »O.K., mein Freund, dann ist ja alles bestens.« Falk kratzte sich am Kinn, wohl schon in Gedanken dabei, die Etatsumme auf den Jahresgewinn der Agentur hochzu-rechnen und ging erfreut zurück in sein Büro. Im Gehen, schon mit dem Rücken zu Winter, erhob Falk den Zeigefinder der rechten Hand: »Nutz Deine Chance Mark, und damit mein ich nicht nur den Auftrag.«
    Winter lehnte sich nachdenklich in seinem Stuhl zurück, nahm das Modellschiff aus seiner Halterung und wiegte es behutsam hin und her.
     
    Eine Stunde später, Winter wollte gerade aufbrechen, erhielt er einen merkwürdigen Anruf. Die Polizei wollte ihn sprechen und er musste notgedrungen das Mittagessen in Köln absagen. Er meinte, eine große Enttäuschung in der Stimme von Angelique Brockhaus zu hören, aber vielleicht bildete er sich das auch schon wieder nur ein. Sie verlegten den Termin auf den nächsten Tag, da Winters Termine dies leider nicht anders zuließen. Angelique wollte Winter wegen der genauen Uhrzeit noch mal kurz zurückrufen.
    Zwei Beamte erschienen wenig später in der Agentur und man traf sich umgehend im großen Besprechungs-zimmer.
    »Guten Tag Herr Winter, mein Name ist Heinz Franke, Küstenwache, und das ist mein Kollege Kurt Mix «, stellte der Mann im grauen Mantel sich und seinen Kollegen mit dem vernarbten Gesicht vor. »Guten Tag Herr Winter«, gab dieser mit hörbar
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