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Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne
Autoren: Greg Bear
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verarbeiten?«
    »Ich habe sie gesehen, und nein, das werde ich wohl nie können.«
    David Aurora näherte sich ihrer Gruppe auf einem Leiterfeld. Mit leiser Stimme sagte er. »Leute, ich würde es nicht so laut sagen. Patrick hält seine Ohren offen.«
    »Patrick ist an die Stelle von Rex getreten«, erklärte Anna. »Und es gibt noch genug weitere.«
    »Was wir wollen, ist, Hans auf die eine oder andere Weise wegzubekommen«, sagte Ariel, »einen neuen Boss zu wählen und anzufangen, die Brüder zu überreden, daß sie bei uns bleiben und die Schiffe wieder zusammenfügen. Wir meinen, daß wir so eine bessere Chance hätten, eine neue Heimat zu finden.«
    David schüttelte den Kopf und bewegte sich zu einer anderen Gruppe auf der anderen Seite der Cafeteria weiter.
    »Denkt ihr, daß Hans wirklich die Beherrschung verloren hat? Daß er Abweichler zerschmettern will?« fragte Martin.
    »Du möchtest Rosas Tod untersuchen lassen und stellst eine solche Frage?« hielt ihm Anna entgegen.
    »Verzeihung, aber ich bin ziemlich durcheinander«, sagte Martin.
    »Es ist ganz klar«, sagte Ariel. Ihre Kühle ihm gegenüber traf ihn wie ein Schlag. Sie hat wieder den Kurs umgekehrt. Wie soll man sie je kennenlernen?
    »Es ist die neue Ordnung«, sagte Donna und rieb mit mageren Händen ihre dünnen Unterarme. »Er hat uns auf der Trojanisches Pferd losgeschnitten. Er hat uns benutzt. Mir macht das nichts aus. Ich traue ihm nicht, und wir brauchen einen Boss, dem wir vertrauen können, und wir brauchen den Rest unserer Crew. Wir können uns nicht einfach aufspalten und in zwei Richtungen begeben. Das ist nicht gut. Wir brauchen auch die Brüder.«
    »Du meinst, wir brauchen ihre Ressourcen«, warf Martin ein.
    »Das stimmt eigentlich nicht genau«, erwiderte Anna. »Wir werden imstande sein, genug Material um Leviathan aufzusammeln, um überall hinzukommen, wohin wir wollen. Sogar noch dem Schiff hinzuzufügen, wenn wir mögen.«
    Ariel stimmte zu. »Psychologisch brauchen wir die Brüder.« Martin wollte sie gerade bitten, das zu erklären, als Patrick Angelfish in die Cafeteria kam und ungeschickt so tat, als hätte er hier etwas zu erledigen. Martin schwenkte die Hand, um Patricks Blick auf sich zu ziehen, aber Patrick übersah ihn betont. Martin breitete die Arme aus und bewegte sie wie ein Semaphor, damit er zu ihnen käme. Ariels Gesicht wurde blaß und noch kühler.
    Patrick näherte sich vorsichtig. Er hatte die offene Einladung nicht erwartet.
    Martin fragte ihn: »Spionierst du für Hans?«
    »Ich würde es nicht als Spionieren bezeichnen«, erwiderte Patrick. »Ein Boss muß wissen, was vor sich geht.«
    »Sag Hans, daß ich ein Komitee zusammenstelle, umRosas Tod zu untersuchen. Ich suche jetzt nach Freiwilligen. Er hat es gestattet, und ich handle gemäß dieser Erlaubnis.«
    »Er hat mir nicht gesagt, daß er dazu eine Erlaubnis erteilt hat«, sagte Patrick, offenbar verwirrt.
    Martins plötzliche, heftige Wut traf ihn überraschend. »Weil du ein Lakai bist. Wie Rex. Sag ihm, wenn er mich herausfordern will, soll er das offen tun und zwar persönlich, und nicht jemand schicken, mich zu beobachten!«
    Patrick verschwand mit Kopfschütteln und einem grimmigen schiefen Grinsen.
    Donna und Anna starrten ihn an. Sie waren blaß geworden. »Du weißt nicht, wozu er fähig ist«, sagte Anna.
    »Vielleicht nicht«, erwiderte Martin.
    »Sei kein Märtyrer!« warf Ariel ein.
    »Warum nicht?« fragte Martin.
    »Dann sei wenigstens kein Narr!« fügte sie hinzu. Aber ihr eisiger Ton war verschwunden.
    Martin sagte: »Ich fliege nach Instinkt. Auch Hans ist so. Die Frage ist, wer die besseren Instinkte hat.«
     
    Der Namensaufruf der neuen Toten. Die menschliche Crew im kleinen Schulraum. Brüder anderswo bei der Vorbereitung zum Transfer auf die Würger. Auch die Separatisten waren da. Sie brachen ihre Isolierung in der Sektion der Brüder, um diejenigen zu ehren, die nicht überlebt hatten.
    Es war vielleicht das letzte Mal, daß sie beisammen sein würden.
    Hans kam in den Schulraum mit aschfarbenem Gesicht, ungekämmtem Haar und großen, hungrigen Augen. Er schien in jedes Gesicht zu schauen und jeden zu fragen: Bist du jetzt zufrieden? Ist das genug, oder willst du noch mehr?
    Ohne sein Handy zu benutzen, rezitierte Hans die Namen der Toten. Einige von der Crew weinten. Martin schloß die Augen und versuchte, sich an Hakims Gesicht zu erinnern, die Ruhe und Bedächtigkeit, seinen präzisen Umgang mit Worten. Erin
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