Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Amboss der Sterne

Der Amboss der Sterne

Titel: Der Amboss der Sterne
Autoren: Greg Bear
Vom Netzwerk:
die Dinge in Ordnung gebracht hat.«
    Martin machte kein überzeugtes Gesicht. »Schon wieder Gott.«
    »Es sieht so aus, als ob er sich wirklich schneller bewegte, aber das ist eine Illusion. Es ist eine Kette von Raumverzerrungen, die ionisierten Wasserstoff erregen, ein wahres Barometer für Quarktrennung. Das ist die Theorie… Oder es ist irgendeine Saite, die aus dem Unterkeller des Universums herausgezogen wurde. Weißt du, der Leim, der uns auf der Leinwand hält? Ich habe noch gar nicht angefangen, darüber nachzudenken, was das bedeutet. Vielleicht will ich es auch nicht.«
    Martin fragte leise: »Denkst du, daß die Killer noch da waren?«
    Giacomo kniff die Augen zu und leckte sich die Lippen. »Nicht mein Auftrag, Martin. Zurück an die Arbeit! Hans will das übermorgen haben. Wir werden allem nachgehen, das nach Überlebenden aussieht.«
    »Es ist also nicht vorbei«, sagte Martin.
    »Gerechtigkeit muß vollständig sein«, sagte Giacomo. Er schwang sich fort, hielt inne, blickte über die Schulter und fuhr fort: »Denkst du, die Mütter werden uns das behalten lassen, was wir wissen?«
    Martin klopfte sich leicht an die Schläfe.
    »Richtig«, sagte Giacomo. »Sie haben uns nie gebeten zu vergessen.«
     
    Ariel saß mit Donna und Anna Gray Wolf in der Cafeteria. Zwanzig weitere aus dem strengen Wachplan von Hans aßen in Gruppen. Ariel blickte auf, als Martin hereinkam, nickte ihm knapp zu und schaute weg. Sie hatte ihr Haar sehr kurz geschnitten und trug einen farblosen Overall. Selbstbewußt stieß Martin sich in ihre Richtung.
    Anna sagte laut: »Ich werde in ein paar Minuten verschwinden, um Giacomo zu helfen. Ihr beiden solltet allein sein und eure Aufzeichnungen vergleichen.«
    Ariel hatte eine gesunde Farbe und schien nicht viel dünner zu sein als er. Sie sagte: »Es eilt nicht.«
    »Wir haben am Ende des Tages eine Totenwache«, sagte Donna und schluckte das letzte Stück von etwas Grünem und sammelte die Krumen aus der Luft mit einem kleinen Feld auf.
    Nichts davon schien Martin zu betreffen. »Störe ich euch?« fragte er Ariel. Nun sah er sie zum ersten Mal wieder, seit sie aus ihrem Fluchtvehikel geholt worden waren. Die Verlegenheit störte ihn.
    »Laß dich hier nieder!« sagte Ariel. Donna rückte beiseite, und Martin driftete zwischen sie. »Ich bin froh, daß du bei mir warst. Du hast mir geholfen, bei Verstand zu bleiben.«
    Martin nickte. Die Spannung hatte sich nicht verringert.
    »Aber wir müssen wissen, wo du stehst. Du weißt, daß Hans eine politische Truppe aufgestellt hat.«
    »Ich habe davon gehört.«
    »Niemand ist begeistert, aber sie spionieren uns immer noch nach.«
    »Richtig.«
    »Also reden wir hier jetzt ganz offen«, forderte Donna. »Wir werden seinen Bluff verkünden.«
    »Wir müssen wissen, auf welcher Seite du stehst«, wiederholte Ariel.
    »Auf keiner«, erklärte Martin.
    »Du kannst nicht neutral sein«, erwiderte Anna ärgerlich. »Hans hat seine Befugnisse weit überschritten.«
    »Er wird es Kriegsrecht nennen«, sagte Donna. »Die Crew ist ihm während des Krieges gefolgt. Aber wir wollen, daß er als Boss zurücktritt.«
    »Warum?« fragte Martin. »Er hat den Auftrag getreu ausgeführt.«
    Ariel suchte in seinem Gesicht nach einem Zeichen, was er wirklich meinte; aber es war ausdruckslos. Sie sagte: »Vielleicht. Ich zweifle, ob wir das je wirklich wissen werden.«
    »Ich habe ihm vorgeschlagen, eine Untersuchung von Rosas Tod und Rexens Selbstmord durchzuführen.«
    Ariel schüttelte den Kopf. »Das finde ich gut, ist jetzt aber irgendwie trivial, Martin.«
    »Sie sollte stattfinden«, sagte Anna.
    »Im Vergleich zu dem, was hier geschehen ist, ist es doch nahezu bedeutungslos, wie eine Mücke in einem Wirbelsturm.«
    »Sie gehörte zur Crew«, sagte Martin.
    »Mach schon!« meinte Anna. »Es ist immer noch notwendig. Martin hat recht.«
    »Was wird es bewirken?« fragte Ariel. »Es ist nur Teil eines größeren Verbrechens. Er läßt uns auch nicht erst über diesen speziellen Fall abstimmen. Zwanzig von uns gehen zu Sleep hinunter, um Gesandte zu spielen; und er schaltet uns einfach aus, macht sich nicht einmal die Mühe, uns zu informieren, daß er…«
    »Er sagt, das mußte er tun, weil man uns hätte bespitzeln können«, erklärte Martin. »Oder sogar kontrollieren.«
    Ariel wischte das weg. »Und er exekutiert, ohne einen nachweislichen Grund dafür zu haben. Hast du die Zerstörung gesehen, Martin? Kannst du das jemals innerlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher