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Der Adler ist entkommen

Der Adler ist entkommen

Titel: Der Adler ist entkommen
Autoren: Jack Higgins
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Fallschirmjäger und die Flugzeugbesatzungen der Luftwaffe fast identische Uniformen tragen.«
      »Und seine Verletzungen?«
      »Er hat verdammtes Glück gehabt, Sir. Eine Kugel traf ihn von hinten in die rechte Schulter. Die zweite zielte auf das Herz, wurde jedoch vom Brustbein abgelenkt. Der Arzt meint, daß er sich schnell erholen wird, zumal er in bemerkenswert guter körperlicher Verfassung ist.«
      Munro holte sich einen weiteren Whiskey. »Gehen wir mal durch, was wir wissen, Jack. Die ganze Sache, der Plan, Churchill zu kidnappen, die aufwendigen Vorbereitungen. Das alles geschah, ohne daß Admiral Canaris darüber Bescheid wußte?«
      »Offensichtlich, Sir. Hinter all dem steckt Himmler. Er hat Max Radl in der Zentrale der Abwehr gezwungen, die Planung hinter dem Rücken des Admirals durchzuführen. Wenigstens melden das unsere Quellen in Berlin.«
      »Aber jetzt weiß er doch über alles Bescheid, oder?« fragte Munro. »Ich spreche vom Admiral.«
      »Sieht ganz so aus, und er ist nicht sehr erfreut darüber. Aber viel kann auch er nicht unternehmen. Er kann sich schlecht beim Führer beschweren.«
      »Das kann Himmler auch nicht«, sagte Munro. »Erst recht nicht, wenn die ganze Mission ohne Wissen des Führers erfolgte.«
      »Natürlich gab Himmler Max Radl ein Empfehlungsschreiben mit auf den Weg, das von Hitler persönlich unterzeichnet war«, sagte Carter.
      »Das so aussah, als trüge es Hitlers Unterschrift, Jack. Ich wette, dieses Schriftstück landete als erstes im Feuer. Nein, Himmler wird diese Angelegenheit nicht an die große Glocke hängen.«
      »Wir haben ebenfalls wenig Interesse daran, eine entsprechende Meldung auf der Titelseite des Daily Express zu sehen, Sir. ›Deutsche Fallschirmjäger versuchen den Premierminister zu entführen und veranstalten eine Schlacht mit einer amerikanischen Kommandotruppe in einem kleinen englischen Dorf.‹ Die Wirkung wäre verheerend.«
      »Ja, das würde unseren Kampfgeist nicht gerade fördern.« Munro blätterte wieder in der Akte. »Dieser Mann von der IRA, Devlin. Ein toller Bursche. Er soll ebenfalls verwundet worden sein?«
      »Richtig, Sir. Er lag in einem Krankenhaus in Holland, verschwand aber eines Nachts. Soweit wir wissen, hält er sich zur Zeit in Lissabon auf.«
      »Wahrscheinlich hofft er, von dort aus in die Vereinigten Staaten zu kommen. Behalten wir ihn im Auge? Wer vom SOE sitzt in Lissabon?«
      »Major Arthur Frea, Sir. Der Militärattache der Botschaft. Er wurde bereits benachrichtigt«, klärte Carter ihn auf.
      »Gut.« Munro nickte.
      »Und was machen wir jetzt mit Steiner, Sir?«
      Munro dachte einen Moment lang nach. »Sobald er sich etwas
    erholt hat, bringen Sie ihn nach London. Werden noch deutsche Kriegsgefangene im Tower untergebracht?«
      »Nur gelegentlich, Sir, und meist auch nur vorübergehend. Es sind vorwiegend Leute, die zuvor in dem kleinen Krankenhaus behandelt wurden. Nicht so wie zu Beginn des Krieges, als ganze U-Bootbesatzungen dort untergebracht waren.«
      »Und Heß.«
      »Ist das nicht ein Sonderfall, Sir?«
      »Na schön. Wir bringen Steiner in den Tower. Er kann dort einstweilen im Krankenhaus bleiben, bis wir uns für einen sicheren Ort entschieden haben. Sonst noch was?«
      »Es gibt da noch eine Sache, Sir. Steiners Vater war, wie Sie sicher wissen, an Plänen der Armee beteiligt, die die Ermordung Hitlers zum Ziel hatten. Dafür gibt es laut Gesetz nur eine Strafe. Erhängen an einem Klavierdraht. Auf Befehl des Führers wird die ganze Prozedur auch noch gefilmt.«
      »Ekelhaft«, sagte Munro.
      »Es geht um folgendes, Sir. Uns ist eine Kopie des Films vom Tod General Steiners in die Hände gefallen. Eine unserer Berliner Quellen hat den Streifen über Schweden herausschmuggeln können. Ich weiß nicht, ob Sie ihn sich ansehen wollen. Es ist nicht sehr schön.«
      Munro stand erregt auf und ging im Zimmer auf und ab. Dann blieb er abrupt stehen, und ein leises Lächeln spielte um seine Lippen. »Sagen Sie mal, Jack, arbeitet diese kleine Kröte Vargas noch in der Spanischen Botschaft?«
      »Ja, Sir, José Vargas, der Handelsattache. Wir haben ihn seit längerer Zeit nicht mehr eingesetzt.«
      »Aber der deutsche Geheimdienst ist überzeugt, daß er auf ihrer Seite steht?«
      »Die einzige Seite, auf der Vargas steht, ist die mit dem dicksten Scheckbuch, Sir. Sein Mittelsmann in Deutschland ist sein Cousin an der
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