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Der Abgrund

Titel: Der Abgrund
Autoren: David Baldacci
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haben also den Oxy-Ring zerschlagen?«
    »Ich würde sagen, wir haben ihn zerschlagen.«
    »Und Sie haben Strait abgeknallt?«
    Web nickte. »Und dann hat Billy Canfield noch eine Ladung Schrot hinzugefügt. Das war wahrscheinlich nicht nötig, aber er fühlte sich danach wohl besser. Na ja... so viel besser nun auch wieder nicht.«
    Cove nickte. »Ich verstehe, was Sie meinen.« Web stand auf, um zu gehen. »He, Web, ich bin Ihnen was schuldig. Ich meine, ich habe Ihnen wirklich viel zu verdanken.«
    »Nein, haben Sie nicht. Verdammt, niemand ist mir etwas schuldig.«
    »He, Mann, Sie haben das ganze Kartenhaus einstürzen lassen.«
    »Das war mein Job. Und um ganz ehrlich zu sein, ich werde dieses Jobs allmählich etwas müde.« Die beiden Männer wechselten einen Händedruck. »Nehmen Sie 's nicht so schwer, Cove. Und wenn man Ihnen die Schläuche hier abnimmt, lassen Sie sich vom FBI einen schönen, sicheren Schreibtischjob geben, bei dem man Ihnen höchstens hausinterne Kurzmitteilungen um die Ohren ballert.«
    »Hausinterne Kurzmitteilungen? Hört sich ziemlich spannend an.«
    »Ja, nicht wahr?«
    Web stellte den Mach am Straßenrand ab und ging den Straßenrand entlang. Claire Daniels trug an diesem warmen Abend kein schlichtes Kostüm wie zur Arbeit, sondern ein hübsches Sommerkleid und Sandalen. Das Menü war schmackhaft, der Wein eine ausgezeichnete Ergänzung dazu, das Licht war gedämpft und einladend, und Web hatte keine Ahnung, warum er hier war, als Claire sich ihm gegenüber auf die Couch neben dem Kamin setzte und die Beine unterschlug.
    »Voll erholt?«, fragte er.
    »Das werde ich wohl niemals sein. Geschäftlich geht es mir gut. Ich habe gedacht, diese Sache mit O'Bannon würde meine Praxis ruinieren, aber das Telefon klingelt ununterbrochen.«
    »He, viele Leute brauchen einen guten Seelenklempner - Verzeihung, Psychiater.«
    »Eigentlich habe ich mir ziemlich viel freigenommen.«
    »Andere Prioritäten?«
    »So was in der Art. Ich habe Romano gesehen.«
    »Er ist jetzt aus dem Krankenhaus. Haben Sie ihn zu Hause besucht?«
    »Nein. Er kam mit Angie in meine Praxis. Sie hat ihm wohl gesagt, dass sie einen Psychiater konsultiert. Ich helfe ihnen dabei, gemeinsam ein paar Probleme anzugehen. Sie haben gesagt, sie hätten nichts dagegen, dass Sie es wissen.«
    Web trank einen Schluck Wein. »Tja, jeder hat Probleme, nicht wahr?«
    »Es würde mich nicht überraschen, wenn Romano das HRT verlässt.«
    »Wir werden sehen.«
    Sie musterte ihn eingehend. »Und, werden Sie das HRT verlassen?«
    »Wir werden sehen.«
    Sie stellte das Weinglas ab, das sie in der Hand gehalten hatte. »Ich wollte Ihnen danken, dass Sie mir das Leben gerettet haben, Web. Das ist einer der Gründe, weshalb ich Sie heute zum Abendessen eingeladen habe.«
    Er versuchte, es flapsig zu handhaben. »He, das ist mein Job, Geiseln retten.« Aber dann verblich seine joviale Art. »Gern geschehen, Claire. Ich bin nur froh, dass ich an Ort und Stelle war.« Er sah sie neugierig an. »Einer der Gründe. Und was sind
    die anderen?«
    »Verrät mich meine Körpersprache? Lesen Sie zwischen den Zeilen?« Sie weigerte sich, seinen Blick zu erwidern, und Web spürte die Nervosität unter ihrem lockeren Gehabe.
    »Was ist los, Claire?«
    »Ich werde bald meinen Bericht für das FBI abgeben. Den Bericht, der beschreibt, was meines Erachtens mit Ihnen passiert ist, als Sie in dieser Gasse erstarrten. Ich wollte ihn zuerst mit Ihnen besprechen.«
    Web beugte sich vor. »Okay, lassen Sie hören.«
    »Ich glaube, O'Bannon hat Ihnen einen posthypnotischen Befehl erteilt. Gewissermaßen eine Anweisung, die Sie davon abhielt, Ihren Job zu erledigen.«
    »Aber Sie haben doch gesagt, man könne niemanden zwingen, etwas zu tun, was er nicht will oder normalerweise nicht tun würde, während man unter Hypnose ist.«
    »Das stimmt, aber es gibt immer Ausnahmen, die solch eine Regel bestätigen. Wenn die Person, die hypnotisiert wird, eine sehr starke Beziehung zu der Person hat, die sie hypnotisiert, oder der Hypnotiseur eine starke Autoritätsfigur ist, könnte die Person etwas tun, was außerhalb ihres normalen Handlungsspektrums liegt, ja sogar jemanden verletzen. Als rationale Erklärung dafür könnte dienen, dass der Hypnotisierte der Ansicht ist, diese Autoritätsfigur würde niemanden veranlassen, etwas Böses zu tun. Es läuft wirklich auf eine Frage des Vertrauens hinaus. Und seinen Unterlagen zufolge hatte O'Bannon ein ausgesprochenes
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