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Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Der 48-Stunden-Mann (German Edition)

Titel: Der 48-Stunden-Mann (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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ausruhen. Heute Nacht wirst du dich sicher nicht wohlfühlen. Ich überlasse dir das Bett und werde auf dem Sofa schlafen.“
    „Hannah, warte.“
    Seine Worte waren nur schwer zu verstehen. Hannah zögerte in der Tür, ging zurück ins Wohnzimmer und setzte sich auf den Rand des Sessels. Sie wollte nicht hinschauen, wusste jedoch, dass sie es unmöglich vermeiden konnte, also hob sie den Kopf und sah zum Sofa.
    Nicks Augen waren verschwollene Schlitze, seine Wangen ein Haufen Blutergüsse. Seine Unterlippe war gespalten und ein Mundwinkel eingeschnitten. Er legte den Eisbeutel auf den Sofatisch.
    „Wir müssen miteinander reden“, sagte er und versuchte sich aufzurichten.
    Sofort war sie an seiner Seite. „Du darfst dich nicht setzen.“
    „Sonst kann ich dich nicht sehen.“
    Sie ließ sich auf den Rand des Sofas sinken. „Besser so?“
    „Ja.“ Er legte eine Hand auf ihr Knie. Sie war noch nicht dazu gekommen, sich umzuziehen, und trug noch immer ihr Kleid. Die schwarzen Strümpfe boten wenig Schutz. Es fühlte sich an, als würde er ihre nackte Haut berühren, und sofort breitete sich Wärme in ihr aus, die sie jedoch ignorierte.
    „Du bist sauer“, stellte er fest.
    „Nein. Ich bin verwirrt.“
    Ihre Blicke trafen sich. „Weil ich Polizist bin?“
    Die Information war immer noch nicht ganz bei ihr angekommen. Der ganze Abend erschien ihr wie ein seltsamer Traum. Nun wachte sie langsam daraus auf und konnte wieder etwas empfinden. Und als Erstes empfand sie Wut.
    „Ich kann es nicht glauben“, rief sie und warf die Hände hoch. „Verdammt, Nick. Du bist ein Cop? Hast du eine Ahnung, wie ich mir deinetwegen den Kopf zermartert habe? Ich habe mich damit herumgequält, was ich meiner Familie sagen soll. Meine Brüder hatten alles herausgefunden. Das war für mich ein grauenhaftes Gefühl. Ich fasse es nicht – all diese Lügen, so viel Leid. Und alles für nichts.“ Wieder gestikulierte sie lebhaft. „Mein Gott, du musst dich auf meine Kosten wirklich köstlich amüsiert haben. Hat es dir gefallen, mir dabei zuzusehen, wie ich mich winde? Hast du dich dadurch in deiner Männlichkeit bestärkt gefühlt? Nick, du hättest mich fast zerstört. Ich war völlig gespalten, weil ich dich für einen Ganoven hielt. Deinetwegen habe ich allem zuwidergehandelt, woran ich glaube. Wie konntest du das tun?“
    Sie kämpfte gegen das Bedürfnis an, aufzuspringen und im Zimmer hin und her zu laufen. Aber sie wusste, dass er dann wieder versuchen würde, sich aufzusetzen. Und auch wenn sie ihn im Augenblick noch so sehr hasste, sie wollte nicht, dass er ihretwegen noch mehr litt.
    Also holte sie tief Luft. „Du hast mich dazu gebracht, meine Familie zu betrügen.“
    Er drückte ihre Hand. „Nein, Hannah. Das hast du ganz allein geschafft. Du hast es getan, als du beschlossen hast, dir für ein paar Tage einen Ehemann zu engagieren. Ich habe nur mitgespielt.“
    „Ich weiß“, flüsterte sie. „Es hatte so gut angefangen. Aber alles beruhte auf einer Lüge. Ich nehme an, das ist der Grund, weshalb alles so schwierig ist. Ich hatte nie vor …“ Sie schaffte es nicht, ihren Satz zu beenden. Sie hatte nie beabsichtigt, jemanden zu verletzen. Ebenso wenig wie sie vorgehabt hatte, sich zu verlieben.
    „Ich habe nicht gelogen“, sagte er.
    Sie wagte nicht, ihn anzuschauen, und hielt stattdessen den Blick auf ihre ineinander verschränkten Hände gerichtet. „Als du was gesagt hast?“
    „Dass ich dich liebe. Ich liebe dich, Hannah. Ich bin wahrscheinlich nicht sehr gut darin, denn für mich ist es das erste Mal. Aber wenn du Geduld mit mir hast, verspreche ich dir, dass du es nicht bereuen wirst.“
    Liebe. Sie wollte ihm glauben. Sie wollte daran glauben, dass es ein gutes Ende nehmen würde, aber so einfach war ihr Leben nie gewesen.
    „Ich weiß, was du jetzt denkst“, sagte er.
    „Und was soll das sein?“
    Trotz der Blutergüsse und Schwellungen strahlten seine Augen. „Du hast Angst. Du denkst, ich spiele mit dir oder werde dich abweisen – wie alle anderen es getan haben, die dir irgendwann einmal etwas bedeutet haben. Du bist so lange einsam gewesen, dass du vergessen hast, was es bedeutet, zu jemandem zu gehören. Du hast dich vor der Welt verschlossen. Und das weiß ich, weil ich es genauso gemacht habe.“
    Zweifelnd sah sie ihn an. „Das kann ich kaum glauben. Dir fällt es doch anscheinend leicht, jeden zu bezaubern, der dir begegnet.“
    „An der Oberfläche mag das stimmen. Aber ich lasse
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