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Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)

Titel: Department 19 - Die Wiederkehr: Thriller (German Edition)
Autoren: Will Hill
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weiter.
    »Du hast die Polizei ziemlich hart angefasst«, sagte Gamma. »Der alte Sergeant war ganz verängstigt.«
    »Gut«, antwortete Alpha. »Je eifriger er so tut, als habe es diese Nacht nie gegeben, desto sicherer ist er. Schluss jetzt mit dem Gerede.«
    Sie hatten die Blutbank des Krankenhauses erreicht, deren Tür offen stand. Alpha trat langsam in den dunklen Raum und betätigte den Lichtschalter neben der Tür.
    Nichts geschah.
    Er zog eine Stablampe aus dem Koppel und richtete ihren Strahl an die Decke. Die Glühbirne war zertrümmert, bestand nur noch aus einem gezackten Glasring und den Resten der Drahtwendel. Ein langsamer Schwenk der Lampe zeigte ein Schlachtfeld: Die Metallregale der Blutbank waren geplündert worden. Der Fußboden war mit zerfetzten Kunststoffbeuteln und Blutlachen übersät.
    »Keinen Schritt näher!«
    Die Stimme kam aus einer Ecke des Raums, und Alpha richtete sofort seine Stablampe auf sie. Zwei weitere Lichtstrahlen kamen hinzu, als Beta und Gamma eintraten und dem Beispiel ihres Teamführers folgten.
    Die Lichtkegel beleuchteten die zitternde Gestalt eines in der Ecke des Raums kauernden Mannes in mittleren Jahren. Vor seinen Füßen lag eine Sporttasche, randvoll mit Blutbeuteln. In den Armen hielt er ein Mädchen von höchstens sechs Jahren, dessen Gesicht blankes Entsetzen widerspiegelte. Der Mann hielt einen messerscharfen Fingernagel an ihre Kehle gedrückt und starrte die drei schwarzen Gestalten panisch und verzweifelt an.
    Alpha hob eine Hand, verstellte sein Visier und sah, wie der Raum sich vor seinen Augen veränderte. Der Helm enthielt einen kryogekühlten Infrarotsensor, der die Wärmesignatur aller hier sichtbaren Objekte darstellte. Die kalten Wände und der Fußboden der Blutbank leuchteten blassgrün und hellblau, während das kleine Mädchen dunkler und orangegelb gefleckt war. Der Mann leuchtete hellrot und purpurrot wie eine Wunderkerze und blendete Alpha fast.
    »Keinen Schritt näher, sonst bring ich sie um«, sagte der Mann, der sich nervös an die Wand drängte. Das Mädchen wimmerte, als er ihr die Kehle fester zudrückte.
    Alpha stellte sein Visier wieder normal ein.
    »Keine Aufregung«, sagte er ruhig. »Lassen Sie die Kleine laufen, dann können wir miteinander reden.«
    »Da gibt’s nichts zu reden!«, rief der Mann und riss das Mädchen von den Beinen. Sie schrie mit vor Entsetzen geweiteten Augen auf, und Alpha trat einen halben Schritt vor.
    »Lassen Sie die Kleine laufen«, wiederholte er.
    »Das geht ja mal gar nicht«, sagte Beta halblaut.
    Alpha sah rasch zu ihr hinüber. »Tu nichts ohne meinen Befehl«, sagte er warnend.
    Beta schnaubte vor Lachen. »Bitte«, sagte sie, dann zog sie einen kurzen schwarzen Zylinder aus ihrem Koppel, zielte damit auf die Ecke und drückte einen Knopf.
    Ultraviolettes Licht schoss in dickem Strahl quer durch die Blutbank. Es traf den Arm des Mannes und das Gesicht der Kleinen, die beide sofort in Flammen aufgingen. Schreie und der widerliche Gestank von brennendem Fleisch erfüllten die Luft, während Gamma hinter ihrem Visier nach Atem rang.
    Das kleine Mädchen riss sich von dem Arm los, der es umklammert hatte, und schlug sich wild ins Gesicht, bis die Flammen erloschen waren. Dann fiel sie auf die Knie, riss einen der Blutbeutel auf und trank so gierig daraus, dass die scharlachrote Flüssigkeit ihr übers Kinn lief.
    Der Mann beobachtete sie mit hilfloser Miene, bis er auf einmal zu merken schien, dass sein Arm brannte. Er sprang in der Ecke umher und schlug mit der gesunden Hand auf die Flammen ein. Sobald sie gelöscht waren, nahm er sich einen Blutbeutel aus dem nächsten Regal und trank ihn leer. Während das Team G-17 zusah, begannen das Gesicht des Mädchens und der Arm des Mannes vor ihren Augen zu heilen: Muskeln und Gewebe wuchsen wieder, die Haut schloss sich und wurde rosig glatt. Als die Verletzungen so vollständig geheilt waren, als hätte es sie nie gegeben – ein Vorgang, der nur wenige Sekunden dauerte –, sah die Kleine jammernd zu dem Mann auf.
    »Daddy!«, rief sie, ihr Mund ein enttäuscht weit aufgerissenes Oval. »Du hast gesagt, es würde klappen! Du hast’s versprochen!«
    Der Mann erwiderte ihren Blick tief betrübt.
    »Tut mir leid, Schätzchen«, antwortete er. »Ich dachte, es würde klappen.« Er sah zu den drei dunklen Gestalten hinüber, die sich nicht bewegt hatten. »Woher habt ihr gewusst, dass sie verwandelt ist? Das arme Ding hat eine Stunde lang in Eiswasser
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