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Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Denn die Gier wird euch verderben - Thriller

Titel: Denn die Gier wird euch verderben - Thriller
Autoren: sa Larsson
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Winterpalast. Hat angerufen und macht sich Sorgen. Sol-Britt hätte heute Morgen um sechs bei der Arbeit sein sollen. Ich habe versprochen, mal bei ihr nachzusehen. Ich muss ja doch mit Bella raus. Aber dann habe ich Kristers Auto entdeckt. – Gut, dass ihr auch mitkommt«, fügte er hinzu. »Falls man die Tür aufbrechen muss.«
    Zufrieden sah er die beiden an. »Eine Staatsanwältin und ein Polizist.«
    »So läuft das aber nicht«, sagte Rebecka.
    »O doch«, sagte Krister und lachte. »So läuft das. Rebecka klettert auf das Dach und steigt durch das Fenster, und ich werfe mich gegen die Tür.«
    Sie fuhren in Richtung Lehtiniemi los.
    »Ist das eine Bekannte von dir, diese Sol-Britt?«, fragte Krister.
    Rebecka saß auf dem Rücksitz, mit Vera und Sivvings Vorstehhündin Bella. Rotzwelpe durfte den Hundekäfig mit Kristers Hunden teilen.
    Das Auto roch nach Hund. Bella, der im Auto schlecht wurde, sabberte lange Speichelfäden.
    »Na ja, Bekannte wäre vielleicht übertrieben«, antwortete Sivving. »Sie wohnt ja ein wenig ab vom Schuss. Ist auch jünger als ich. Aber Sol-Britt hat immer schon hier gelebt, also grüßt man sich natürlich, wenn man sich begegnet. Vor einigen Jahren hatte sie ein wenig Probleme mit dem Alkohol. Damals war das also nicht so unbegreiflich, wenn sie manchmal nicht zur Arbeit kam. Dann wussten die Kollegen Bescheid. Einmal stand sie bei mir auf der Matte und wollte Geld leihen. Ich sagte Nein, aber ich kann dir was zu essen geben, wenn du das willst. Wollte sie aber nicht. Wie auch immer. Vor drei Jahren wurde ihr Sohn totgefahren. Er war fünfunddreißig, arbeitete in der Eiswerkstatt in Jukkasjärvi, früher ein vielversprechender Skiläufer, hat mit siebzehn die Juniorenmeisterschaft hier im Bezirk gewonnen. Hinterließ einen Sohn. Der war damals so an die drei, vier Jahre alt. Wie heißt er doch gleich …«
    Sivving verstummte und schüttelte den Kopf, wie um den Namen des Jungen herauszuschütteln. Man konnte doch einen Bericht nicht fortsetzen, ohne die Namen parat zu haben.
    Großer Gott, was kann der reden, dachte Rebecka und schaute aus dem Autofenster.
    Am Ende fiel es ihm ein.
    »Marcus! Das war auch so eine Geschichte. Seine Mutter war schon längst nach Stockholm gegangen. Sie hatte einen neuen Mann und zwei Kinder. Hals über Kopf. Sie hat sich nach Stockholm abgesetzt, als Marcus gerade ein Jahr alt war. War sofort mit diesem Neuen zusammengezogen und hatte sich diese neuen Kinder angeschafft. Und sie hat wohl kein großes Interesse bezeigt, sich um den Kleinen zu kümmern. Sol-Britt war so wütend. Aber sie war ja auch froh, dass Marcus bei ihr blieb. Und es war wie ein neuer Anfang. Sie ging zu den AA und hörte ganz mit Trinken auf. Ich habe Ann-Helen heute Morgen am Telefon gefragt, ob sie meint, dass Sol-Britt vielleicht rückfällig geworden ist. Aber Ann-Helen sagt, nie im Leben. Und das muss man ihr ja wohl glauben. So vieles kann passieren. Man stolpert über die Teppichkante und knallt mit dem Kopf auf den Tisch. Es kann doch Tage dauern, bis man gefunden wird.«
    Rebecka verkniff sich ein »Ich schaue immerhin mindestens einmal am Tag bei dir herein«. Sie sah, wie Krister ihr im Rückspiegel rasch einen Blick zuwarf.
    »Sag mal, hast du in diesem Jahr Moltebeeren gepflückt?«, fragte er.
    »Das sieht nicht gut aus. Nein, niemand hat in diesem Jahr welche gefunden. Zu wenig Insekten. Ich kenne da einige Moore bei Rensjön. Da gibt es sonst immer Moltebeeren. Aber nein, nicht in diesem Jahr. Ich war stundenlang unterwegs, und nicht einmal der Boden im Eimer war bedeckt. Aber am See gibt es ein Birkenwäldchen. Vor drei, vier Jahren war ich mal da, und es war ein gutes Moltebeerenjahr, und da dachte ich, in diesem Birkenwäldchen muss es doch welche geben, aber keine einzige Beere. Und in diesem Jahr, wo es doch nirgendwo Moltebeeren gab, dachte ich, ich könnte mal in diesem Wäldchen nachsehen. Und jede Menge Beeren! Die waren wie ein Teppich. Nur vielleicht fünfzehn Meter breit und hundert Meter lang. Ich habe zwei Stunden lang gepflückt und hatte am Ende sieben, acht Liter. Aber das war dann auch alles.«
    »Wow!«, sagte Krister beeindruckt.
    Rebecka ließ ihren Gedanken freien Lauf. Schön, dass Krister fröhlich und interessiert war. Damit Sivving sich aussprechen konnte. Nicht nur die Hunde brauchten Auslauf.
    »Na ja, aber mit dem Arm ist das ja nicht mehr so leicht«, fuhr Sivving fort. »Früher, weißt du. Als ich und Maj-Lis in Pauranki
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