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Denk doch, was du willst

Denk doch, was du willst

Titel: Denk doch, was du willst
Autoren: Thorsten Havener
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glücklicher sind die Gesprächspartner. Diese Methode konnte sogar als Indikator für das Glück einer Ehe dienen. Wohlgemerkt: Hierbei geht es nicht um den Inhalt (die Worte), sondern um das Sprachniveau. Sie sehen schon: Im Rapport steckt viel Kraft und Wucht. Und all das läuft einfach unbewusst ab!
    Falls Sie Ihr Sprachniveau bewusst steuern oder lenken wollen, dann überlegen Sie einfach, wie Ihr Gegenüber am liebsten kommunizieren will. Reagieren Sie flexibel und lassen Sie es den Lauf der Dinge bestimmen. Das bedeutet nicht, dass Sie sich selbst aufgeben und dem anderen allesrecht machen müssen. Ganz im Gegenteil. Sie passen sich einfach seinen Vorlieben an. Und bedenken Sie: Wir kommunizieren ja nur zu einem Bruchteil rein über den Inhalt einer Aussage. Gestik, Mimik und Unterton bestimmen sehr viel mehr die Bedeutung und Wirkung unserer Worte als reine Inhalte. Neben der Inhaltsebene walten noch zahlreiche andere Kräfte: Geschwindigkeit der Sprache, Lautstärke, Tonfall, Pausensetzung, Laute wie Seufzen, Lachen, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Die nonverbale Kommunikation läuft übrigens nicht nur wortlos ab, sondern funktioniert auch größtenteils unbewusst. Unser unbewusstes Tun, während wir miteinander reden, trägt also maßgeblich dazu bei, einer Aussage letztlich den Feinschliff zu verleihen.
    Normalerweise begrüße ich mein Publikum einfach mit den Worten: «Guten Abend.» Ich gebe zu, das ist nicht wirklich originell, aber ich habe mit dieser Art der Eröffnung bislang gute Erfahrungen gemacht. Denn der reine Inhalt meiner Aussage, meines Wunschs in dem Falle, ist auch gar nicht so entscheidend. Vielmehr entscheidet mein Verhalten, während ich diese Worte ausspreche, wie mein Publikum sie auffassen wird. Spreche ich die Begrüßungsformel fröhlich, weil ich mich freue, dass es jetzt losgeht, oder bete ich sie gelangweilt runter? Hängen meine Schultern dabei schlaff, oder stehe ich gerade vor den Zuhörern? All das trägt zur Wirkung meiner Aussage bei. Paul Watzlawick hat es schon auf den Punkt gebracht: «Man kann nicht nicht kommunizieren.»
    Jedes Tun oder Unterlassen in einer Kommunikation hat Mitteilungscharakter. Paul Watzlawick nennt das einerseits den Inhalts- und andererseits den Beziehungsaspekt. Lassenwir hier den Großmeister nochmals persönlich zu Wort kommen: «Wenn man untersucht, was jede Mitteilung enthält, so erweist sich ihr Inhalt vor allem als Information   … Gleichzeitig aber enthält jede Mitteilung einen weiteren Aspekt, der viel weniger augenfällig, doch ebenso wichtig ist, nämlich einen Hinweis darauf, wie ihr Sender sie vom Empfänger verstanden haben möchte. Sie definiert also, wie der Sender die Beziehung zwischen sich und dem Empfänger sieht, und ist in diesem Sinn eine persönliche Stellungnahme. Wir finden somit in jeder Kommunikation einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt.»
    Beim Rapport kommunizieren Sie demnach auf beiden Ebenen so, dass Ihr Gegenüber nicht nur hört, was Sie sagen, sondern auch, was Sie meinen. Sie sind einfach näher an ihm dran. Ihr Gesprächspartner hat es dann leichter, weil er nicht erst versuchen muss, Ihre Aussage in seine Welt zu «übersetzen». Die Sache hat noch einen weiteren Vorteil, Ihr Gegenüber wird Sie nämlich sympathisch finden. Wie wichtig das sein kann, lesen Sie noch.
    Es wird empfohlen, Rapport dadurch herzustellen, dass man den anderen genauestens beobachtet und sein eigenes Verhalten dem Verhalten seines Gegenübers angleicht. Folgende Parameter stehen Ihnen dafür zur Verfügung. Hier nochmals in der Übersicht:
     
Körperhaltung und Gestik,
Lautstärke und Geschwindigkeit des Sprechens,
Atemrhythmus und
Unterton (paraverbale Information).
     
    Zweifellos sind all diese Aspekte wichtig für eine reibungslose Kommunikation auf allen Ebenen, und sie können gezielt zur Optimierung eingesetzt werden.
    Beschäftigen wir uns konkret damit, wie Sie Rapport zu Ihrem Gesprächspartner aufbauen können. Beginnen wir mit Körperhaltung und Gestik. Hier ist es denkbar einfach: Imitieren Sie bloß Ihr Gegenüber. Beobachten Sie genau seine körperliche Haltung. Erkennen Sie, wie er die Arme hält, was er mit seinen Händen macht, wie er den Kopf neigt usw. Genau so verhalten Sie sich ab jetzt auch. Wenn der andere dann seinen Arm bewegt, dann tun Sie es ebenso. In derselben Geschwindigkeit. Hierbei gibt es zwei Arten von Vorgehensweisen.
    Welche Methode Sie benutzen, hängt davon ab, ob Ihr
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