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Den ersten Stein

Den ersten Stein

Titel: Den ersten Stein
Autoren: Elliott Hall
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er mit dem Hirschkopf hinter mir einen Anstarr-Wettkampf aus. »Mein
     Beruf hat eine perverse Seite«, sagte er, was eine ziemliche Untertreibung war. »Je besser ich meine Arbeit mache, desto weniger
     Spuren meiner selbst lasse ich in der Welt zurück. Wie bei einem Atom sieht man nur die Auswirkungen meines Tuns und nicht
     den Handelnden selbst. Wenn ich meinen Job perfekt erledige, gibt es nichts, was auf mich hinweist. Ich dachte, das würden
     Sie vielleicht verstehen.«
    »Ich bin kein Mörder«, erklärte ich ganz neutral. Ich wollte sehen, worauf er hinauswollte.
    »Sie waren Soldat. Beide Berufe erfordern das Töten von vollkommen Fremden aus Gründen, die nur die Vorgesetzten kennen.«
    »Meine Feinde waren in der Regel bewaffnet und haben sich gewehrt.«
    »Ich bin mir sicher, das hat die Opfer Ihrer Luftschläge sehr getröstet.«
    »Sie wechseln das Thema«, sagte ich.
    Er antwortete nicht, aber ich merkte, dass er nur zu gerne aus dem Nähkästchen plaudern wollte.
    »Was schadet es schon, die Neugier von jemandem zu befriedigen, der praktisch tot ist.«
    Lim trank einen Schluck und beobachtete mich mit einer distanzierten Belustigung. »Pyke war eigentlich kein Sündenbock«,erklärte er. »Er hatte wirklich die Absicht, Bruder Isaiah zu töten; nur war er zu inkompetent, um es richtig zu machen.«
    »Und so haben Sie ihm ein wenig professionelle Hilfe geleistet«, bemerkte ich. Nachdem erst einmal genug Verdacht auf Pyke
     gehäuft worden war, hatte Lim dafür gesorgt, dass er haften blieb. Es war schwer für einen Toten, seinen guten Ruf zu verteidigen.
     »Haben Sie Bruder Isaiah selbst getötet?«, fragte ich.
    »Mir blieb keine andere Wahl. Thorpe hatte Angst, mich oder irgendeinen anderen seiner Profis einzusetzen, und so hat er diese
     Idioten aus Los Angeles kommen lassen. Nach einem einzigen Blick auf sie wusste ich, dass sie den Job vermasseln würden. Ich
     musste es selbst machen.«
    »Sie sind ja ganz schön kontrollsüchtig, wenn es um Mord geht«, meinte ich. »War Ihr Arbeitgeber nicht dagegen?«
    »Er hat einen Wutanfall bekommen und mir Insubordination vorgeworfen, aber er musste zugeben, dass ich die richtige Entscheidung
     getroffen hatte. Bruder Isaiah hätte den Wagen nicht verlassen, wenn er nicht jemanden gesehen hätte, den er kannte. Was hat
     mein Arbeitgeber eigentlich von diesen beiden Idioten erwartet: Sollten sie den Wagen in die Luft sprengen wie bei einem Bandenkrieg?«
     Lim rümpfte ein wenig die Nase. »Selbst wenn es funktioniert hätte, wäre es eine Sauerei geworden.« Er war angeekelt von der
     Amateurhaftigkeit der ganzen Planung.
    »Sie, Thorpes rechte Hand, waren also zur Begrüßung da. Ich habe die Leiche von Isaiahs Fahrer Krenz gesehen. Warum haben
     Sie ihn mit einem Messer und nicht mit einem dieser Revolver getötet?«
    »Ich habe den beiden meine leeren Halfter gezeigt, als ich zum Wagen ging. Ich dachte, das würde sie beruhigen, und so war
     es auch. Außerdem hänge ich an diesen Revolvern. Ichhätte es nicht gerne, wenn sie in einem Polizeibericht erwähnt würden.«
    Mir war aufgefallen, dass auch jetzt eines seiner Halfter leer war. Das andere konnte ich nicht sehen.
    »Stellen Sie sich vor, dass der Fahrer ungefähr hier steht«, sagte Lim und zeichnete eine Gestalt in die Luft. »Gerade hat
     er Bruder Isaiah aus dem Wagen geholfen. Er dreht sich wieder zu mir um und merkt jetzt, dass irgendetwas nicht stimmt. Er
     trägt ein Schulterhalfter, also greift er quer über die Brust nach seiner Waffe. Ich fixiere seinen Arm mit der linken Hand
     auf seiner Brust und dann   …« Lim durchschnitt die Luft mit einem Phantom-Messer in seiner Rechten. Mit einer einzigen, fließenden Bewegung stach er
     das Messer in die Schläfe, zog die Klinge über das Gesicht des Fahrers und stieß es in den imaginären Hals.
    Die Bewegung erinnerte mich an seine Art zu gehen, die mir aufgefallen war, als ich ihm in Thorpes Firmensitz zum ersten Mal
     begegnete. Sie begann bei den Hüften und umfasste zwei minimale Drehungen – links, rechts, links, rechts. Mehr Zeit brauchte
     Lim nicht, um einem Mann das Leben zu nehmen.
    »Effektiv.«
    Lim begriff die Bemerkung als das große Kompliment, das sie war. »Danke.«
    »Und Bruder Isaiah?«
    »Er hat sich kaum gewehrt. Die wahre Herausforderung bestand darin, alle Hinweise auf einen Kampf zu vermeiden«, sagte Lim.
     »Nachdem ich ihn in meiner Gewalt hatte, habe ich ihn mit einem elektrischen Kabel erwürgt. Das
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