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Demonica 4.5 – Umarmung der Ewigkeit

Demonica 4.5 – Umarmung der Ewigkeit

Titel: Demonica 4.5 – Umarmung der Ewigkeit
Autoren: Larissa Ione
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aufhielt.
    Zugegeben, Tayla selbst war zur Hälfte Dämonin, und zweifellos kochte die Gerüchteküche bereits über, seit sie diese Tatsache letzten Monat in Ägypten einigen hohen Tieren der Aegis mitgeteilt hatte. Aber sie war auch eine Wächterin und bestens darauf vorbereitet, es mit Andrea aufzunehmen, falls es sich um einen Trick handeln sollte.
    Oder einen Mordanschlag.
    Also hatte sie zugestimmt sich mit Andrea zu treffen, während Eidolon arbeitete. Nicht, dass er nicht in der Lage gewesen wäre, sich selbst zu verteidigen – er war ein mächtiger Krieger. Aber Tayla wollte kein unnötiges Risiko eingehen.
    Komisch, wie sehr ihr Beschützerinstinkt gewachsen war. Als sie sich zum ersten Mal begegnet waren, hatte sie versucht, ihn umzubringen.
    Als sie jetzt über den Flur des teuren Apartments in Manhattan ging, das sie sich teilten, schwebten ihre Finger über dem
S’teng
an ihrer Hüfte. Die s-förmige Waffe mit der Doppelklinge war die für die Aegis typische Waffe, die erste Waffe, mit der sie trainiert hatte, und sie wollte sie griffbereit haben, falls es Ärger geben sollte.
    Denn mit einem Mal überkam sie ein seltsames Gefühl. Sie spürte, dass hinter dieser Tür mehr auf sie wartete als eine Frau, die von der Stadt der Rosen in den Big Apple versetzt werden wollte.
    Als sie die Tür öffnete, flog ihre Hand sofort zu ihrer Waffe, als sie eine schwarzhaarige Frau erblickte, die wohl Andrea sein musste … und einen blonden Mann, bei dem es sich zweifellos um einen Vampir handelte.
    Weder Andrea noch dem Vampir entging diese Reaktion, doch auch wenn sich beider Körper auf der Stelle anspannten, ließen sie sich nicht zu aggressiven oder defensiven Bewegungen verleiten. Und das war weise, da Tayla am Knöchel einen Holzpflock trug und außerdem über die Fähigkeit verfügte, sich in ein nahezu unbesiegbares Ungeheuer zu verwandeln, wenn es nötig war. Was hoffentlich nicht der Fall sein würde. Sich in ihre Seelenschänder-Gestalt zu verwandeln, mit diesen geäderten schwarzen Schwingen und den fünfzehn Zentimeter langen Klauen, brannte wie Feuer und verdarb ihr die Laune für Stunden.
    »Ich bin Andrea.« Die Frau, die mit einer Jeans und einem unförmigen Sweatshirt bekleidet war, unter dem sich zweifellos jede Menge Waffen verbargen, packte die Hand des Vampirs, der sie beschützend an sich zog. »Und das ist Kaden.«
    Mit einem Mal begriff Tayla, was los war. Eine Wächterin hatte sich in einen Vampir verknallt. Genau wie in
Buffy
.
    Na ja, Tayla würde auf keinen Fall den ersten Stein werfen, nachdem sie mit Eidolon geschlafen hatte, ehe sie erfahren hatte, dass sie ebenfalls eine Dämonin war.
    »Also«, sagte Tayla. »Ich nehme an, ihr wisst über mich und meine Lage Bescheid und hofft, dass ihr, wenn ihr zu mir kommt, eine Zelle findet, die eurer Situation ein gewisses Verständnis entgegenbringt.«
    »Es ist schon ein wenig komplizierter«, sagte Kaden, die Stimme so dunkel wie seine Lederhose und seine Jacke.
    Nach wie vor argwöhnisch, bedeutete Tayla dem Paar einzutreten; dann folgte sie ihnen in Eidolons Arbeitszimmer, wo sie sich auf der Ledercouch niederließen. Kaden saß stocksteif da; seine Körpersprache drückte deutlich aus, dass er bereit war, sich auf sie zu stürzen, sollte Tayla etwas gegen Andrea unternehmen. Tayla verstand seine Vorsicht, schließlich war sie selbst mit einem überfürsorglichen Mann gesegnet. Da sie zudem praktisch täglich mit den Vorurteilen fertigwerden musste, auf die sie innerhalb der Aegis stieß, hatte sie auch für seine Paranoia Verständnis und war bereit, nachsichtig mit ihm zu sein. Dumm war sie allerdings nicht, darum bezog sie wie zufällig in der Nähe der Tür Stellung.
    »Okay«, begann sie. »Was meint ihr damit, dass eure Situation komplizierter ist?«
    »Das würde ich auch zu gern wissen.« Eidolons tiefe Stimme ließ Tayla zusammenzucken. Als sie gleich darauf herumwirbelte, sah sie ihn mit dem für ihn typischen geschmeidigen, selbstbewussten Gang auf sie zukommen, der sie immer ganz heiß machte. »Was denn, hast du etwa gedacht, ich wüsste nicht, dass du etwas vor mir verbirgst? Wir sind miteinander verbunden, weißt du noch?«
    Sie seufzte. Oh ja, sie waren miteinander verbunden. Durch ein Blutritual und die zusammengehörigen Glyphen auf ihren Armen. Sie waren in der Lage, die Gefühle und Bedürfnisse des anderen zu spüren, insbesondere die sexuellen, da er ein Inkubus war.
    »Hört mal«, sagte Kaden und erhob sich.
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