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Dem Feuer versprochen

Dem Feuer versprochen

Titel: Dem Feuer versprochen
Autoren: Patricia Bellasie
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Boden zu, während er sprach. Seine Worte vermischten sich und ergaben keinen Sinn in meinen Ohren, im Gegenteil ich nahm nur noch ein Rauschen wahr. Dann traf stieß er das Messer, das ich nicht bemerkt hatte, in mein Herz und drehte es.
    Ich schrie auf vor Schmerzen.
    „Na, habe ich wieder deine ungeteilte Aufmerksamkeit“.
    Er lächelte mich an und ich konnte nichts als mit einem schmerzverzogenen Gesicht zu nicken.
    „Warum tötest du mich nicht einfach?“, flehte ich.
    „Damit du leidest, so wie ich gelitten habe“
    „Aber ich habe gelitten, mein Leben lang habe ich gelitten, bitte tue mir den Gefallen und erlöse mich.“
    „Du hast gelitten! Dass ich nicht lache! Ihr Viecher seid nicht in der Lage seelischen Schmerz zu empfinden, ihr könnt nicht fühlen.“
    „Doch, ich habe Toni geliebt“
    Er drückte das Messer tiefer in meine Brust, sodass mir der Atem wegblieb. Er wusste, er konnte mich nicht damit töten, doch es genügte ihn, mich zu quälen.
    „Wage es nicht, den Namen meines Vaters in den Dreck zu ziehen“, dann entfernte er das Messer wieder ganz langsam, sodass ich wieder zu Atem kam. Ich keuchte und musste husten, das frische Blut auf meiner Zunge war deutlich zu schmecken. Ich blickte ihm in die Augen und konnte keine Erlösung erblicken, er war noch nicht bereit mich gehen zu lassen. Er wollte mich leiden sehen.
    „Bitte nicht Pierre, ich wollte das nicht“.
    „Du gibst es also zu, du Hure! Du hast ihn umgebracht!“
    „Nein, nein. Das habe ich nicht, hör mir doch zu. Er wollte seinen Vater verpfeifen, er wollte zur Polizei gehen und ...“
    Pierre unterbrach meine Erklärungsversuche, in dem er mir mit der flachen Hand ins Gesicht schlug.
    „Halt deinen Mund. Du freche Lügnerin. Mein Opa ist ein ehrlicher Mann“.
    Ich erschrak, in seinen grünen Augen spiegelte sich exakt der gleiche Blick wieder, den Antonio in dieser Nacht gehabt hatte. Er hatte seinen Vater geliebt und Pierre liebte ihn genauso.
    „Es tut mir leid“
    „Ich brauche dein Mitleid nicht. Mal schauen, was so ein Vampir alles aushält“
    Er wandte sich wieder seinen Instrumenten zu, die auf dem Boden ausgebreitet waren, und griff sich ein silberfarbenes Draht. Die kleinen Zacken verrieten mir, dass es kein gewöhnlicher Draht war, nein, es war Stacheldraht.
    Er wickelte es vorsichtig um meinen rechten Oberschenkel und dann drückte er zu. Die kleinen Zacken bohrten sich tief in meine Haut, die Jeans bot keinerlei Schutz, ich konnte alles spüren.
    “Bitte hör auf“, flehte ich und meine Stimme war durch mein Gewimmer nur noch ganz schwach geworden.
    „Bitte hör auf“
    Er ließ den übrigen Draht zu Boden gleiten, der mit einem hohen metallischen Klang aufschlug, und kehrte mir den Rücken zu, dann beugte er sich erneut über seine Utensilien, und bevor ich gucken konnte, spritzte er mir eine Flüssigkeit ins Gesicht, das meine Haut wegätzte. Es brannte fürchterlich und ich spürte jeden Tropfen, der meine zarte Haut hinunter glitt und eine tiefe Einkerbung hinterließ. Ich öffnete den Mund und schrie und einige Tropfen glitten auf meine Zunge, verätzten sie und machten sie taub. Mein Kopf glitt zur Seite, doch wurde von dem Gurt an meinem Hals daran gehindert, sich weiter zu senken. Mein Körper brannte, ich war nicht mehr in der Lage den Schmerz aus zu machen, alles tat weh. Mein Blick war verschwommen und reflexartig blinzelte ich, um das Zeug aus meinen Augen zu bekommen, doch ich verteilte es nur noch mehr auf dem Glaskörper. In meinen Ohren rauschte es, ich hörte eine zweite Stimme, konnte sie nicht verstehen. Ein Gegenstand knallte gegen mich und schlug mir in den Magen, die Luft blieb mir weg und ich spuckte Blut, dann spürte ich eine heiße Flüssigkeit, die mir aufs Dekolleté spritzte und heiße Arme, die mein Gesicht umfassten. Ich gab ein wehleidiges Quieksen von mir, es brannte. Dann löste sich der Gurt, um meinen Hals, um meine Finger, um meine Beine. Der Druck ließ nach, jemand hob mich hoch. Sollte ich lebendig begraben werden? Etwas Nasses tropfte auf meine Lippen, es schmeckte salzig, dann wurde mein Kopf ganz schwer und klappte nach hinten und ein Gefühl des Schwindels übermannte mich, bis es mich wieder in die erlösende Schwärze zog.

2 Tage später.

    „Leona, Leona ...“, ein helles Licht umgab mich, die Engel riefen meine Namen.
    „Ich komme“, antwortete ich und streckte erwartungsvoll die Hand aus, sollen sie mich holen, mich ins Paradies bringen.
    Eine warme
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