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Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Titel: Dein Laecheln in meiner Daemmerung
Autoren: Cathy McAllister
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rannte meinen Kandidaten förmlich über den Haufen und war mit ein paar langen Schritten bei mir. Er riss mich so heftig an sich, dass mir die Luft wegblieb. Hart pressten sich seine Lippen auf meinen Mund. Ich hörte aufgeregtes Rufen, dann war das laute Rauschen des Blutes in meinen Ohren das Einzige, was ich noch hörte. Und diese wunderbare Stimme in meinem Kopf.
    ›Faith! Gott! Faith!‹
    ›Cole?‹
    ›Verzeih mir, Kerima! Ich habe einen Fehler gemacht. Sie haben vielleicht unsere Seelen getrennt, doch nichts und niemand kann dich aus meinem Herzen reißen.‹
    Ich schluchzte an seinem Mund und unser Kuss schmeckte salzig von meinen Tränen. Verzweifelt umklammerte ich seinen Nacken mit meinen Händen. Ich wollte ihn nie wieder hergeben.
    ›Niemals!‹, hörte ich ihn in meinem Kopf. ›Ich lass dich nie wieder gehen!‹
    Jemand räusperte sich neben mir und wir lösten uns widerstrebend voneinander. Der Priester stand neben uns und schaute uns lächelnd an.
    »Hast du dieses Mädchen erwählt, mein Sohn?«
    Cole nickte und zog mich dicht an seine Seite.
    »Ja, das habe ich. Sie ist meine Gefährtin!«
    ***
    Ich war so aufgeregt. Heute war unsere Zeremonie. Seit der Brautzeremonie hatten Cole und ich nur wenig Zeit miteinander verbringen dürfen und auch nie allein. Die letzten Wochen, in denen wir getrennt gewesen waren, hatten ihre Spuren bei uns beiden hinterlassen, doch ich war zuversichtlich, dass wir die Wunden heilen konnten. Es war alles nur auf dummen Missverständnissen gewachsen. Cole hatte sich schuldig gefühlt und gedacht, ich würde ihm nicht verzeihen. Dabei hatte ich mich für alles verantwortlich gefühlt und geglaubt, Cole würde mich nicht mehr wollen. Wenn wir nur beide nicht so stur gewesen wären, hätten wir uns das ganze Leid ersparen können.
    Doch all das hatte auch sein Gutes gehabt. Wir würden den Bund wiederholen und diesmal würde ich alles mitbekommen. Ich würde ihn wissentlich und willentlich eingehen. Zudem wusste ich jetzt, dass es ganz bestimmt aus Liebe geschah und nicht, weil ich anders nicht zu retten war.
    »Zappel doch nicht so rum«, ermahnte Cherryl mich. Sie war dabei, mich zu frisieren.
    »Ich bin so schrecklich nervös«, sagte ich.
    »Das versteh ich ja, doch ich versuche hier, ein Kunstwerk zu kreieren. Wenn du nur zwei Minuten …«
    »’Tschuldigung«, sagte ich zerknirscht und bemühte mich, ganz still zu sitzen.
    Cherryl werkelte fleißig an meiner Frisur. Schließlich klatschte sie in die Hände.
    »Fertig!«, verkündete sie.
    Ich schaute in den Spiegel und erstarrte. Das war ich? Das Mädchen, das mir aus dem Spiegel entgegenstarrte, war wunderschön. Cherryl hatte mich dezent geschminkt. Meine Augen erschienen durch den grauen Kajal noch größer und meine Lippen hatte sie mit einem zartrosa Lipgloss betont. Das Beste aber waren meine Haare. Cherryl hatte sie kunstvoll aufgetürmt und mit grünen und goldenen Bändern versehen. Ein paar Löckchen kringelten sich um mein Gesicht herum.
    »Nun, was sagst du?«, wollte sie wissen.
    »Das ist … das ist wundervoll. Danke.«
    Sie lächelte zufrieden.
    »Cole wird Augen machen«, sagte Cherryl zufrieden.
    Es klopfte und die Tür öffnete sich.
    »Na, sieh dir einer mein kleines Mädchen an«, sagte Mum von der Tür her.
    Ich wandte mich zu ihr um und strahlte sie an.
    »Gefällt es dir?«, fragte ich.
    »Ich kann gar nicht sagen, wie sehr. Aber ich bin gekommen, um zu fragen, ob du fertig bist. Die Zeremonie wird gleich beginnen.«
    »Ja ich bin bereit«, sagte ich fest.
    Die Zeremonie würde im Haus von Koveena und Basser stattfinden. Ich hatte Cole seit gestern Abend nicht mehr gesehen und ich sehnte mich wie verrückt nach ihm. Wie der Priester mir erklärt hatte, waren unsere Seelen bei der Trennung nicht vollständig getrennt worden. Offenbar hatten sich unsere beiden Seelen gegen eine Trennung derart gesträubt, dass sie noch immer durch einen zarten Strang miteinander verbunden gewesen waren. Deswegen hatte ich Cole in meinem Kopf hören können, als er mich küsste. Deswegen hatte ich ihn trotz der Trennung im Traum gesehen. Die Verbindung war zwar zu schwach, um über längere Distanz zu funktionieren, doch wenn wir uns nah waren, dann war alles, wie zuvor, als wir noch ein Paar waren. Die erneute Zeremonie würde unsere Seelen wieder fest miteinander verschweißen und ich konnte es gar nicht erwarten.
    »Dann komm«, sagte Mum und ich erhob mich von meinem Sitz. Zusammen mit ihr und Cherryl
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