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Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Titel: Dein Laecheln in meiner Daemmerung
Autoren: Cathy McAllister
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nach Hause gekommen. Er hatte einfach nur geträumt.
    Seufzend strich er sich durch das Haar. Es tat noch immer genauso weh wie am ersten Tag. Nichts hatte sich geändert. Faith war immer in seinen Gedanken. Tag und Nacht. Zwar hatte es ihm gut getan, sich in den Armen seiner Schwägerin auszuweinen, doch der Schmerz war nach wie vor da. Wie eine rohe Wunde, die einfach nicht heilen wollte.
    »Faith«, murmelte er. »Was hab ich getan? Ich hätte dich niemals gehen lassen dürfen.«

K apitel 21
    Der Raum war angefüllt mit lachenden, sich lautstark unterhaltenden Leuten. Nur ich trug eine Trauermiene zur Schau. Ich hatte nicht zu dieser Zeremonie kommen wollen, doch Koveena hatte mir versichert, dass das Tribunal mich notfalls gewaltsam hierherholen würde. Wie es schien, gab es gewisse Dinge, die man als Shadowcaster nicht tun konnte. Offizielle Einladungen des Tribunals zu missachten gehörte anscheinend dazu.
    »Ich kann das nicht tun«, sagte ich zu Koveena.
    Sie schenkte mir einen mitfühlenden Blick.
    »Ich weiß, es ist schwer für dich, doch du hast eine Verantwortung. Und vielleicht findet sich auch noch niemand als dein neuer Gefährte. Nicht alle teilnehmenden Bräute werden erwählt.«
    »Und wenn doch?«, fragte ich leise.
    »Dann wirst du lernen, neu zu lieben«, antwortete Koveena.
    »Das ist unmöglich«, sagte ich so leise, dass es niemand hörte.
    Koveena sah mich fragend an.
    »Was hast du gesagt?«
    »Nichts«, log ich und wich ihrem besorgten Blick aus.
    »Hier seid ihr«, erklang Bassers Stimme hinter mir. »Faith, du musst jetzt mitkommen. Es geht gleich los.«
    ***
    Cole schaute seinen Bruder missmutig an.
    »Ich kann nicht an dieser verdammten Farce teilnehmen«, sagte er grimmig.
    »Du weißt, dass du keine andere Wahl hast«, sagte Rovan bedauernd.
    »Ich kann es nicht«, wehrte Cole ab. »Ich liebe Faith immer noch. Ich hab einen schrecklichen Fehler gemacht.«
    »Aber du kannst es nicht mehr ändern«, beharrte sein Bruder. »Ihr seid getrennt!«
    Cole schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Er wollte am liebsten alles hier kurz und klein schlagen. All diese lachenden und feiernden Leute, das war ein Albtraum für ihn.
    »Cole«, sagte Sumi neben ihm. »Es geht los. Du musst dich aufstellen.«
    Gerade wollte er ihr sagen, dass er darauf verzichten würde, als er sie erblickte. Sein Herz schlug schneller. Sie war so schön, dass es in seinen Augen wehtat. Ihre Haut war weißer, denn je zuvor, und ihre grünen Augen schimmerten im Licht der Lampen. Schwarze Schatten lagen unter ihren Augen und ihre Wangen wirkten leicht eingefallen, als hätte sie genau wie er in der letzten Zeit nichts gegessen und nicht geschlafen.
    »Faith«, sagte er gequält.
    »Was?«, sagten sein Bruder und Sumi gleichzeitig.
    Cole beachtete sie nicht. Er setzte sich langsam in Bewegung. Es war, als würde er von einem unsichtbaren Magneten angezogen. Rücksichtslos kämpfte er sich durch die Leute. Er musste zu ihr. Er wollte ihr sagen, dass er einen Fehler begangen hatte. Aber er kam zu langsam voran. Die Menschenmenge war zu dicht. Alle wollten einen Blick auf die Bräute erhaschen. Der erste der jungen Männer trat vor, als der Priester ihn heranwinkte, um seine Wahl zu treffen oder für dieses Jahr zu verzichten. Cole sah, wie der Kerl direkt auf Faith zusteuerte. Faith’ Augen weiteten sich, als sie gewahr wurde, dass der Kandidat sie offensichtlich erwählen wollte. Coles Herz hämmerte wie wild.
    »Neeeiiiinn!«, schrie er außer sich. »Sie gehört zu mir!«
    ***
    Ich konnte es nicht fassen. Gleich der erste der Kandidaten kam direkt auf mich zu. Ich schaute ihn entsetzt an. Eine Entschlossenheit lag auf seinem Gesicht, die mir Angst machte. Ich hatte gehofft, dass mich niemand erwählen würde. Ich wollte keinen neuen Gefährten. Dazu war ich noch nicht bereit. Ich bezweifelte, dass ich es je sein würde.
    Plötzlich zerriss ein aufgebrachter Schrei die Stille, die sich auf den Saal gelegt hatte.
    »Neeeiiiinn! Sie gehört zu mir!«
    Ich blickte erschrocken auf und glaubte, mein Herz würde aussetzen. Er pflügte durch die Menge wie ein Berserker. Sein Gesicht war von Wut und Verzweiflung gekennzeichnet.
    »Cole«, brachte ich heiser hervor.
    Unruhe entstand. Die Leute fingen an, aufgeregt zu reden. Der junge Mann, der dabei gewesen war, mich zu erwählen, hatte sich Cole zugewandt und stellte sich zwischen mich und meinem ehemaligen Gefährten. Doch Cole machte keine Anstalten, zu stoppen. Er
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