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Dein Kuss verraet mir alles

Dein Kuss verraet mir alles

Titel: Dein Kuss verraet mir alles
Autoren: Diana Palmer
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Cag ihr ins Wort. “Ich hab sie an die Wand geworfen.”
    Ihr Gesicht wurde immer röter. “Ich habe mit der Torte ganze zwei Stunden zugebracht!”
    “Verloren gegangene Apfelbutter, verwünschte Torten, verdammte Frauen …” Er murmelte noch immer in sich hinein, als er die Eingangshalle überquerte, gefolgt von dem leisen, musikalischen Geklirre seiner Sporen.
    Tess blieb einige Sekunden lang wie erstarrt stehen, ehe sie aus der Trance erwachte und ihre Koffer zurück auf das Bett legte, um wieder auszupacken. Sie sollte lieber ihren Kopf untersuchen lassen. Zu bleiben war das Dümmste, was sie tun konnte. Aber wohin sollte sie gehen? Und was Callaghan ihr anvertraut hatte, hatte genau die Stelle getroffen, die sich von allem, was klein und verwundbar war, auf eine fast unerträgliche Weise berühren ließ.
    Tess konnte sich den kleinen Cag mit seinem von der Torte verschmierten Gesicht vorstellen, wie er von einer selbstsüchtigen Frau, die sich Mutter nannte, brutal geschlagen wurde, und wie er tapfer die Tränen zurückhielt. Es war schon erstaunlich, wie diese Erzählung jedes seiner rauen Wort, jedes aufbrausende Verhalten von ihm entschuldigte. Und sie fragte sich, wie viele andere Narben aus der Kindheit sich hinter dem harten, ausdruckslosen Gesicht verbargen.
    Von da an verhielt Cag sich Tess gegenüber steif und unpersönlich, so als ob er es bedauerte, ihr seine tiefsten Geheimnisse anvertraut zu haben. Aber es gab zumindest keine unbeherrschten Ausbrüche mehr. Er machte einen Bogen um sie herum, und sie machte einen Bogen um ihn. Die Wintermonate vergingen in einer routinierten Gleichförmigkeit.
    Ohne die Geschäftigkeit und die freudige Erwartung vor den Festtagen hatte Tess viel Zeit für sich selbst, wenn sie mit der Hausarbeit fertig war. Die Brüder arbeiteten von morgens früh bis abends spät, auch wenn sie um diese Jahreszeit nicht gerade mit dem Kalben und dem Zusammentreiben des Viehs beschäftigt waren, wie es gewöhnlich in den warmen Frühjahrsmonaten der Fall war.
    Die Zäune mussten ausgebessert werden, die Außengebäude mussten repariert, die Futterverwertungsmaschinen überholt werden. Es gab kranke Tiere, die behandelt werden mussten, neue Pferchen mussten errichtet und Fahrzeuge generalüberholt werden. Es schien nie ein Ende zu nehmen. Und zwischen all dem gab es Tagungen, Verhandlungen und Geschäftsreisen.
    Tess fand nur selten alle drei Brüder zur gleichen Zeit am Tisch. Oft deckte sie den Tisch nur für Rey und Leo, weil Cag immer häufiger weg blieb. Rey und Leo versicherten ihr, dass es absolut nichts mit ihr zu tun habe, dass er lediglich dringliche Geschäftsangelegenheiten zu erledigen habe, aber sie bezweifelte es. Sie wusste, dass Cag sie allein für ihre häuslichen Fertigkeiten duldete, dass er sie aber sonst absolut nicht ausstehen konnte. Dagegen waren die anderen Brüder so nett, dass sie das wieder gut machten.
    Dann war der Frühling da, und die Ranch wurde zum Tollhaus. Tess musste lernen, den Nebenanschluss im Wohnzimmer zu beantworten, während die zwei Sekretärinnen in dem gesonderten Bürokomplex damit begannen, das Material über das Kalben in die riesigen Computer der Hart-Brüder einzugeben und zu verarbeiten. Das alles fand Tess ziemlich unheimlich.
    Die einzige Modernisierung, abgesehen von den Computern, die die Brüder für ihren Betrieb übernommen hatten, war das Implantieren von Computerchips unter die Haut eines jeden Rindes. Und das geschah nicht allein; um die Rinder durch einen tragbaren Computer zu identifizieren, sondern sie auch aufzuspüren, falls sie gestohlen wurden. Viehdiebstahl war eine üble Sitte, die sich unverfroren in das Computerzeitalter fortgesetzt hatte.

    Auf der Hart-Ranch gab es keine Verabreichung von Hormonen, keine künstliche Befruchtung, keine unnötigen Antibiotika oder Pestizide. Die Brüder vermieden sogar Schädlingsbekämpfungsmittel an ihrem Getreide. Sie hatten Wege gefunden, die Entwicklung einer widerstandsfähigeren Qualität von Viehfutter zu fördern, sowie das Überleben von guten Insekten, welche die schädigenden fern hielten. Das war alles sehr umweltbewusst und faszinierend, und es war sogar Gewinn bringend. Einer der Rancher am Ort, J.D. Langley, arbeitete eng mit den Harts an diesen ungewöhnlichen Methoden. Sie teilten Ideen und Taktiken für Geldanlagen und traten bei den Versammlungen der Viehrancher als eine geschlossene Front auf.
    Das Ausmaß der Arbeit, das die Brüder bewältigten,
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