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Dein Kuss verraet mir alles

Dein Kuss verraet mir alles

Titel: Dein Kuss verraet mir alles
Autoren: Diana Palmer
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Simon war mit Dad und Corrigan in die Stadt gefahren. Das war, bevor Rey geboren war. Leo schlief noch, und ich und meine Mutter waren allein in der Küche. Sie machte eine ärgerliche Bemerkung über verzogene Gören, die meinten, sie würden Kinderfeste verdienen, wo sie doch nichts weiter als Nervensägen wären.
    Auf der Arbeitsplatte war eine Torte, die eine Nachbarin Dad für meinen Geburtstag mitgegeben hatte. Meine Mutter nahm die Torte und drückte sie mir ins Gesicht”, erzählte er, und seine Augen wirkten noch schwärzer als gewöhnlich. “Und dann fing sie an, mich zuschlagen. Ich glaube nicht, dass sie damit aufgehört hätte, wenn Leo nicht aufgewacht wäre und angefangen hätte zu schreien. Sie schickte mich in mein Zimmer und schloss mich ein. Ich weiß nicht, was sie meinem Vater erzählt hatte, jedenfalls versohlte er mir den Hintern.” Cag blickte Tess suchend in die vor Entsetzen geweiteten Augen.

    “Ich habe nie wieder um eine Torte zu meinem Geburtstag gebeten.”
    Tess setzte die Koffer langsam ab und überraschte Cag, als sie auf ihn zuging und mit einer nervösen kleinen Hand leicht seine Brust berührte. Er hatte diesen Vorfall niemals jemandem anvertraut, und Tess schien es zu wissen.
    “Meine Mutter hätte mir keine Torte gebacken”, sagte sie mit leiser Stimme, “auch wenn sie bei uns geblieben wäre. Sie wollte mich nicht haben, aber Dad wollte mich haben. Und er hat sie damals dazu überredet, nicht abzutreiben. Sie hat uns beiden dafür nie vergeben. Sie verließ uns, bevor ich eingeschult wurde.”
    “Wo ist sie jetzt?”
    Tess wich seinem Blick aus. “Das weiß ich nicht. Und es ist mir auch egal.”
    Cag atmete schwer. Diese junge Frau machte ihn befangen.
    Er trat zurück, so dass ihre Hand von seiner Brust glitt.
    Tess fragte nicht, warum er es nicht haben wollte, dass sie ihn berührte. Es war ein Impuls gewesen, und nun wusste sie, dass sie es nicht wieder tun durfte. Sie hob das Gesicht und blickte fragend in seine dunklen Augen. “Ich weiß, dass Sie mich nicht mögen”, begann sie. “Es ist also besser, mich irgendwo nach einem Job umzusehen. Ich bin fast zweiundzwanzig. Ich kann auf mich selbst aufpassen.”
    Cag wich ihrem Blick aus und wandte den Kopf zum Fenster.
    “Warte bis zum Frühjahr”, förderte er sie steif auf. “Es wird dann leichter, Arbeit zu finden.”
    Tess zögerte. Sie wollte eigent lich nicht weg, aber sie konnte nicht auf der Ranch bleiben, wenn sie von ihm eine so eindeutige Ablehnung erfuhr.
    Cag blickte auf Tess herunter mit einem seltsamen Glitzern in seinen schwarzen Augen. “Meine Brüder bringen mich um, wenn ich dich gehen lasse”, sagte er schroff. “Beide reden nicht mit mir.”

    Sowohl Tess wie auch er selbst wussten, dass es ihm völlig schnuppe war, was seine Brüder von ihm hielten. Er bot ihr nur die Friedenspfeife an.
    Sie war unschlüssig. “Dorie könnte vorübergehend hier aushelfen.”
    “Das wird sie nicht tun”, erwiderte er kurz. “Sie ist zu beschäftigt, das Baby anzubeten.”
    Tess blickte auf den Boden. “Es ist ein süßes Baby.”
    Hitze stieg in ihm auf. Er drehte sich abrupt um und starrte auf die Tür. “Mach, was du willst”, murmelte er.
    Tess zögerte noch immer.
    Cag öffnete die Tür und wandte sich ein letztes Mal zu ihr um, bevor er ging. “Zu ängstlich, um zu bleiben?”, fragte er mit schleppender Stimme und traf damit haargenau ihren Stolz.
    Zorn stieg in Tess auf. “Ich habe keine Angst vor Ihnen!”
    Cag zog die Augenbrauen hoch. “Natürlich hast du Angst.
    Deshalb läufst du wie ein erschrecktes Kind davon.”
    “Ich renne nicht davon! Und ich bin auch kein erschrecktes Kind!”
    Das war schon mehr nach seinem Geschmack. Wenn sie sich gegen ihn wehrte, konnte er besser mit ihr umgehen. Er hätte das Bild nicht ertragen können, wie sie mit blassem Gesicht, am ganzen Körper zitternd vor ihm zurückwich. Es hatte ihn regelrecht geschmerzt.
    Er zog den Stetson tief in die Stirn. “Mach, was du willst”, wiederholte er. “Aber wenn du bleibst, dann überzeug dich lieber erst, ob du die verdammte Apfelbutter nicht an den falschen Platz gestellt hast”, sagte er mit beißendem Spott.
    “Beim nächsten Mal werf ich sie Ihnen an den Kopf”, stieß sie mit leiser Stimme hervor. Oh, sie war wütend!
    “Ich hab’s gehört.”
    Tess blickte ihn böse an. “Und wenn Sie jemals, auch nur einmal mir eine Torte …!”

    “Ich habe die Torte nicht dir an den Kopf geworfen”, fiel
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