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Dein Kuss in meiner Nacht

Dein Kuss in meiner Nacht

Titel: Dein Kuss in meiner Nacht
Autoren: Cathy McAllister
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erwiderte er ruhig.
    »Altmodisch, hm?« Ich schnaubte skeptisch. »Du willst mir nicht erzählen, dass du zu der Fraktion ›Kein Sex vor der Ehe‹ gehörst. Such dir jemand anderen, den du verarschen kannst.«
    Mir war klar, dass ich total eklig zu ihm war, aber ich konnte ihn doch nicht die Wahrheit wissen lassen. Dass meine Gedanken ständig um ihn kreisten und ich abends im Bett fantasierte, wie er mich küsste. Er würde sich hinterher nur mit Todd und Mike darüber lustig machen. Es war undenkbar, dass er wirklich an mir interessiert war. Da steckte irgendwas oder irgendwer dahinter und ich war nicht willens, darauf hereinzufallen und mich zum Gespött der ganzen Schule zu machen. Mein Leben war so schon beschissen genug.
    Cole schwang sich von der Mauer und baute sich vor mir auf.
    »Ich hatte dich für ein nettes Mädchen gehalten, so aus der Ferne. Aber du bist eine Spur zu giftig, für meinen Geschmack.«
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging davon. Ich hätte ihm am liebsten hinterhergerufen, dass ich es nicht so gemeint hatte, doch ich brachte keinen Ton heraus.
    ›Super hast du das wieder hinbekommen, Faith. Echt cool. Falls er es doch ehrlich gemeint hat, wird er jetzt sicher nie wieder einen Versuch wagen! Verdammt!‹
    Mit einem schmerzhaften Stich in der Brust beobachtete ich, wie Cherryl etwas zu Cole sagte, als er an ihr vorbeiging. Diesmal ignorierte er sie nicht, sondern blieb stehen und redete mit ihr. Cherryl lachte über irgendetwas und Cole fiel in ihr Lachen mit ein. Ich ballte die Hände zu Fäusten.
    ›Da hat er seine angeblichen Prinzipien ja ziemlich schnell über den Haufen geworfen‹, dachte ich grimmig.
    Als er plötzlich zu mir rübersah, schaute ich schnell weg, doch ich merkte, wie mir die Röte in die Wangen schoss. Warum fühlte ich mich so ertappt? Ich hatte doch nichts Schlimmes getan. Wenn überhaupt, sollte er sich schämen. Erst erzählte er mir, dass er altmodisch wäre in Sachen Sex und dass er an Schlampen nicht interessiert sei, und dann stand er da und flirtete mit der Oberschlampe der ganzen High School. Ich war froh, als die Klingel das Ende der Pause verkündete. Die Hälfte des Unterrichts hatte ich hinter mir und dann war Wochenende.
    Als ich aus dem Schulgebäude trat, wehte mir ein frischer Wind ins Gesicht. Ich drückte meine Tasche fest an meine Brust und schaute zum Himmel hinauf. Es hatte sich eine graue Wolkenfront gebildet, und wenn ich mich nicht sehr beeilte, würde ich vielleicht noch nass werden, ehe ich zu Hause ankam.
    »Scheiße«, fluchte ich leise und eilte die Treppen hinab.
    Mit schnellen Schritten überquerte ich den Rasen und bog in die Straße vor der Schule ein. Todd und Mike standen ein paar Meter entfernt an Todds schwarzem Pick-up, die Arme lässig vor der Brust verschränkt. Mike trug eine Sonnenbrille mit blauen Gläsern. Todd hatte sich eine Kippe hinters Ohr geklemmt. Beide grinsten mich an und ich unterdrückte den Impuls, umzudrehen und einen anderen Weg zu nehmen. Ich ahnte, dass sie was im Schilde führten und mich nicht gehen lassen würden, ohne mich zu piesacken. Wie ich diese reichen Kids hasste. Sie schienen eine besondere Vorliebe dafür zu haben, auf Leuten wie mir herumzutrampeln. Das hatte man davon, wenn man in einem Kaff wohnte, in dem die meisten Eltern Bestverdiener waren. In New York hatte ich wenigstens nicht ganz so aus der Menge hervorgestochen. Ich war unsichtbar gewesen, und das war immer noch besser, als anders zu sein.
    »Hey, Cinderella! Wenn du ein bisschen lieb zu uns bist, dann fahren wir dich nach Hause. Na? Was hältst du davon? Wird bald Regen geben und dann wirst du noch ganz nass«, sprach Mike mich an.
    »Danke, nein!«, erwiderte ich zähneknirschend und wollte schnell an den Beiden vorbeigehen, doch Todd stellte sich mir in den Weg.
    »Süße, wir wollen doch nur, dass du nicht nass wirst«, sagte er und fasste mich am Arm.
    »Lass mich los!«, fuhr ich ihn an und warf ihm einen wütenden Blick zu. Ich wollte nur noch weg von hier. Ich hasste ihr Gehabe und fühlte mich unwohl in ihrer Nähe. Warum konnten die mich nicht einfach in Ruhe lassen? Es gab genug Mädchen, die sich ihnen nur zu gern an den Hals schmeißen würden. Was wollten sie von mir?
    »Warum bist du so unfreundlich zu uns, hm? Wir wollen doch nur nett sein, da können wir doch auch erwarten, dass du ein bisschen nett zu uns bist. Komm schon, Rotschopf.«
    »Ich sagte, LASS MICH LOS!«, versuchte ich es energischer. Mein
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