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Dein Kuss in meiner Nacht

Dein Kuss in meiner Nacht

Titel: Dein Kuss in meiner Nacht
Autoren: Cathy McAllister
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handeln, denn obwohl alle Seeker nach Belieben ihr Aussehen verändern konnten, so waren nur wenige in der Lage, die Identität eines Shadowcasters anzunehmen. Cole schaute weiter auf den Bildschirm. Der Seeker öffnete die Tür zum Portal, ging hinein und verschloss die Tür hinter sich. Cole stutzte. Wenn der Seeker die Tür nicht offen gelassen hatte, wer dann?
    Nach kurzer Zeit betrat noch eine Person die Küche und Coles Herzschlag beschleunigte sich.
    »Nein«, murmelte er. »Nein, geh nicht da rein.«
    Mit einem frustrierten Knurren sprang er vom Sitz auf und stürmte die Treppen hinab. Er musste sehen, wie viel von den Koordinaten er noch retten konnte. Er bezweifelte, dass er die exakten Daten bekommen würde, doch er hoffte, zumindest eingrenzen zu können, wohin es Faith verschlagen hatte. Er flehte im Stillen, dass sie nicht in eine der Welten der Kategorie Samech gelandet war, den Sklavenhaltern, oder in der Kategorie Daleth, den dämonischen Welten.
    ***
    Ich sah mich ungläubig um. Anstatt in einem Garten zu landen, befand ich mich anscheinend mitten in einer Wüste. Wie um alles in der Welt war ich hierhergekommen?
    »Das gibt es doch nicht«, fluchte ich und schloss ganz fest die Augen.
    ›Das ist ein Traum. Nur ein Traum. Das passiert nicht wirklich.‹
    Langsam zählte ich bis zehn und öffnete die Augen wieder, doch ich befand mich noch immer in der Wüste und es war sengend heiß.
    »Verdammt! Was mach ich jetzt?«
    Ich schaute angestrengt in die Ferne und konnte etwas ausmachen, das mit etwas Glück eine Oase oder so sein konnte. Ich hoffte, dass es nicht nur eine Fata Morgana war. Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand. In ganz Minnesota gab es keine Wüste. Ich musste also tausend oder mehr Meilen weit von zu Hause weg sein. Wie war das möglich?
    »Also los, wenn du hier noch lange sitzen bleibst, verbrutzelst du wie Speck in der Pfanne«, trieb ich mich selbst an.
    Ich erhob mich etwas umständlich aus dem tiefen Sand und musste erst einmal die Augen schließen, weil mir etwas schwindelig wurde. Vielleicht hatte ich schon einen Sonnenstich. Ich musste so schnell wie möglich in den Schatten kommen. Dumm nur, dass es gerade davon weit und breit nichts gab. Nicht einmal einen Busch, unter dem ich mich vor der Sonne hätte verkriechen können. Lange würde ich das hier nicht überleben. Ich registrierte langsam den Ernst meiner Situation. All meine Kraft zusammennehmend, begann ich den beschwerlichen Marsch durch den heißen tiefen Wüstensand.
    Die Sonne schien immer stärker zu brennen, je länger ich ging. Ich hatte das Gefühl, schon Stunden unterwegs zu sein, dabei war es nicht einmal eine halbe Stunde, wie ich nach einem Blick auf meine Armbanduhr feststellen musste. Seufzend blieb ich stehen und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Zumindest war ich jetzt sicher, eine Oase vor mir zu haben, denn ich konnte mittlerweile hohe Mauern und viele Bäume und Gebäude dahinter erkennen. Ich schätzte, dass ich etwa zwei Drittel des Weges hinter mich gebracht hatte, doch das konnte in dieser flimmernden Hitze auch täuschen.
    Ich war so durstig. Mein Kopf schmerzte von der Sonne und ich spürte bereits, dass ich einen extremen Sonnenbrand bekommen würde. Schwarze Flecken tanzten vor meinen Augen und ich biss die Zähne zusammen. Ich konnte schon das Tor zu der großen Wüstenstadt vor mir sehen. Es war so nah. Vielleicht noch fünf Minuten zu laufen. Doch jeder Schritt, den ich machte, schien schwerer und schwerer zu werden. Ich stolperte und rappelte mich wieder auf. Nach wenigen Schritten stolperte ich erneut. Frustriert fluchte ich im Stillen und versuchte vergebens, meinen müden Körper aufzurichten. Auf allen Vieren kroch ich vorwärts, bis alles vor meinen Augen verschwamm und Dunkelheit über mich kam.
    ***
    Cole fluchte, als er den Koordinatenspeicher des Portals überprüfte. Von dem vierstelligen Navigationscode konnte er nur die ersten zwei Ziffern nachvollziehen. Das schränkte seine Suche zwar gewaltig ein, ließ aber dennoch viel zu viele Welten offen, in denen sich Faith befinden konnte, und ein großer Teil dieser Welten war der Kategorie Samech zuzuordnen. Wenigstens war laut der Liste, die der Computer ihm ausspuckte, keine Welt aus der Kategorie der dämonischen Welten dabei. Sklavenhalter waren zwar nicht zimperlich, erhielten aber wenn möglich ihre Opfer am Leben. Schließlich brachte ihnen ein toter Sklave keinen Vorteil. In einer der dämonischen Welten würde
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