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Dein Kuss in meiner Nacht

Dein Kuss in meiner Nacht

Titel: Dein Kuss in meiner Nacht
Autoren: Cathy McAllister
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schneller und ich fragte mich, was ich sagen sollte, falls Cole mir über den Weg laufen sollte. Doch als ich näher herankam, sah ich, dass Cole nicht allein im Wagen saß. Die blonde Schönheit neben ihm war keine andere als Cherryl. Ein schmerzhafter Stich durchzuckte mein Herz und ich blieb stehen. Tyson blickte mich an und winselte leise.
    »Tja, so sind die Kerle, Tyson«, sagte ich leise. »Sorry, ich meine natürlich nicht dich. Du bist eine treue Seele, das weiß ich, aber die zweibeinigen Kerle sind echt alle gleich. Von wegen altmodische Einstellung! Der will genauso nur einem Mädchen unter den Rock, wie all die anderen Typen. Komm! Wir gehen lieber woanders lang.«
    Ich zog Tyson in eine Seitenstraße und machte einen kleinen Umweg, der mir eine peinliche Begegnung mit Cole und Cherryl ersparte. Es reichte schon, dass ich den beiden am Montag in der Schule begegnen würde. Mir war jetzt schon ganz schlecht bei dem Gedanken daran. Was für eine Närrin war ich gewesen, mir bei einem Typen wie ihm Chancen auszurechnen? Wahrscheinlich lachten die beiden sich jetzt über meine Naivität kaputt.
    ›Du bist so eine blöde Kuh, Faith. Eine verdammte Träumerin‹, tadelte ich mich selbst. ›Als wenn ein Junge wie Cole jemals mehr von dir will als Freundschaft. So was passiert nur in dummen Liebesromanen.‹
    Nachdem ich Tyson und die Wäsche bei Mrs Winter abgeliefert hatte, ging ich nach Hause. Ich hoffte, dass ich Mum und Ron nicht über den Weg laufen würde. Für heute hatte ich genug und wollte niemanden mehr sehen, geschweige denn mit jemandem reden müssen.
    Als ich das Haus betrat, hörte ich die beiden in der Küche streiten. Das kam so häufig vor, dass es mir schon unheimlich erschien, wenn sie halbwegs nett zueinander waren. Zumindest waren sie so beschäftigt und würden mich nicht bemerken.
    »Glaubst du, ich weiß nicht, was du hinter meinen Rücken treibst?«, hörte ich Mum schreien. Ihre Stimme überschlug sich. Das passierte immer, wenn sie sehr aufgeregt war.
    »Wenn du mich nicht mehr ranlässt, musst du dich nicht wundern, wenn ich es mir woanders hole«, gab Ron kalt zurück.
    »Ich lasse dich erst nicht mehr ran, seitdem du es mit anderen treibst, also verdreh hier nicht die Tatsachen!«, regte Mum sich auf. Ich konnte förmlich vor mir sehen, wie sie mit dem Zeigefinger vor seinem Gesicht rumwedelte.
    »Ich habe keinen Bock, für alles, was ich tue, Rechenschaft abzulegen«, brüllte Ron. »Du bist doch ganz froh, dass ich dich nicht mehr anfasse.«
    »Aber ich bin nicht froh, dass du unsere ganze Kohle für deine Huren ausgibst!«, brüllte Mum aufgebracht zurück. »Und nicht zu sprechen von dem ganzen Geld, das du im Pub lässt. Es ist erst der Sechzehnte und wir haben fast kein Geld mehr. Wir haben ein Kind zu ernähren, verdammt noch mal!«
    »Seit wann kümmerst du dich denn um deine Tochter?«, fragte Ron mit einem höhnischen Lachen. »Dir geht es doch nur darum, dass du dir keinen Gin mehr leisten kannst, wenn die Kohle alle ist!«
    »Das ist nicht wahr!«, gab Mum schluchzend zurück, doch in diesem Punkt hatte Ron Recht. Ihr Gin-Nachschub war ihr wichtiger als ich. Das tat weh, auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte.
    Ich hatte genug gehört und schlich mich leise nach oben. Dort schloss ich mich in mein Zimmer ein. Ich hasste die Wochenenden. Wo konnte ich noch hingehen, um dem Ganzen hier zu entfliehen? Manchmal wünschte ich, meine Mum hätte mich nie geboren, doch dann erinnerte ich mich an die ersten schönen Jahre und mein Herz zog sich vor Schmerz zusammen. Tränen schossen mir in die Augen und ich weinte um das kleine Mädchen, das ich gewesen war. Es war gestorben an dem Tag, an dem mein Dad erschossen wurde. Wie sehr ich mir wünschte, er würde noch leben. Mein Leben wäre so viel besser.

K
apitel 3
    Als ich am Montag in die Schule kam waren alle in heller Aufregung. In kleinen Gruppen wurde heftig diskutiert und ich sah sensationslüsterne Gesichter. Das letzte Mal, dass eine solche Stimmung herrschte, war, als Lora Summers schwanger geworden war. Ich fragte mich, was diesmal diese Unruhe verursachte.
    »Was ist denn passiert?«, fragte ich Susan, ein Mädchen aus meinem Geschichte-Leistungskurs.
    »Cherryl ist am Wochenende spurlos verschwunden. Niemand weiß, wohin sie gegangen ist, oder mit wem sie sich getroffen haben könnte. Die Polizei ist beim Direktor im Büro und spricht mit ein paar Jungen. Du weißt schon, Alibi und so.«
    Mir fiel ein, dass
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