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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)
Autoren: David Mark
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Wasserspeier, in einer Seitenstraße nicht weit vom Grandhotel, wo sie und ihr neuer Ehemann die Flitterwochen verbrachten.
    »Gefällt sie dir?«, hatte ihr Mann gefragt und bereits die Brieftasche in der Hand gehalten. Eine Antwort war nicht nötig gewesen. Sie war hingerissen. Verlor sich in den leeren Augen des golden-blutroten Gesichts, das sie sehnsüchtig über ihr eigenes streifen wollte.
    Eine Bauta -Maske hatte der Verkäufer sie genannt. Im 18. Jahrhundert von Männern getragen, die ihre Identität am Spieltisch geheim halten wollten.
    Jetzt greift sie danach. Streichelt die glänzende Farbe. Berührt die Nase und den ausgeprägten Kiefer.
    Paula hat sich nie lebendiger gefühlt, als wenn sie durch diese Augen blickte.
    Dies ist das Gesicht, das sie trägt, wenn sie sich zu spielen gestattet. Auf Partys. In Hotelzimmern. Sich gehenlässt.
    Zunächst war es nur der Reiz des Unanständigen gewesen. Die Chance, sich mit ein oder zwei Männern sexy zu fühlen. Es wurde zur Sucht. Und dann mehr als das.
    Sie starrt die Maske an.
    Die Farben sind berückend. Traditionell sollte sie einfach schwarz oder weiß bemalt sein, aber das Harlekinmuster aus luxuriösem Rot und Gold fängt das Licht besser ein. Es ist eine exquisite Arbeit, ein prachtvolles Exemplar seiner Art. Mit einem Band um den Kopf getragen, bedeckt sie das ganze Gesicht, aber die kantige Kinnlinie zeigt nach oben und gestattet dem Träger zu essen oder zu trinken, ohne sie ablegen zu müssen.
    Hinter diesem herrlichen Schleier verborgen, hat Paula Freude und Schmerz in gleichem und exquisitem Maß genossen. Sie hat geleckt und geschmeckt, getastet und gefickt. Sie hat jedem Instinkt und Begehren nachgegeben. Und sie hat nie ihr Gesicht im Spiegel betrachten müssen.
    Natürlich hatte ihre Identität anfangs keine Rolle gespielt. Sie war die Frau eines erfolgreichen Mannes, aber das Risiko, mit Fremden Sex zu haben, war für sie nicht größer als für jeden anderen.
    Dann kam plötzlich seine politische Karriere in Fahrt.
    Sie musste sich fotografieren lassen. Sie wurde wiedererkennbar.
    Und dann kam ins Gespräch, dass Peter fürs Parlament kandidieren sollte.
    Erst hatte sie sich auf ihr Glück verlassen. Sich eingeredet, dass jeder, der von ihren schäbigen Kopulationen wusste, selbst ein Interesse an Geheimhaltung hätte. Aber sie konnte die Erinnerungen nicht verdrängen. Konnte die vielen Nächte nicht vergessen, in denen sie alles auf der Jagd nach anonymem Sex aufs Spiel gesetzt hatte.
    Unter den vielen Indiskretionen, die sie begangen hatte, bereitete ihr die eine am meisten Sorgen, als sie sich unters gemeine Volk gemischt hatte. Als sie und Hepburn online ein Paar bei Playmatez fanden und beschlossen, es zu riskieren.
    Während der Chats erwähnte das Paar einen privaten Club in Huddersfield. Erzählte ihr und Hepburn von der Liebesschaukel. Den Ketten. Es hatte herrlich versaut geklungen. Wunderbar schäbig. Wahnsinnig erregend in seiner Verwerflichkeit.
    Sie hatten beschlossen, das Risiko einzugehen. Sich eingeredet, dass hundertzwanzig Kilometer weit genug entfernt war von zu Hause.
    Sie hatten ihren Phantasien Gestalt verliehen und den Bogen überspannt. Gaben falsche Namen an und zahlten den Mitgliedsbeitrag. Tranken ein Glas mit dem vulgären alten Idioten, der den Club führte, und gingen nach oben in eines der Privatzimmer.
    Paula hatte die Maske getragen. Lag mit gespreizten Armen und Beinen auf dem Bett, als Simon und Suzie hereinkamen.
    Suzie hatte gelacht. Ein einziger Blick auf die große, breitschultrige Frau mit ihrer hakennasigen venezianischen Maske auf dem Bett, und sie kriegte sich nicht mehr ein.
    Also hatte Paula die Maske abgenommen. Sie hatte das Mädchen auf den ersten Blick haben wollen. Wollte ihre warme, junge Haut spüren. Mit der Zunge die Blüten auf ihrem Rücken liebkosen. Sie musste verhindern, dass der Abend ins Lächerliche abglitt. Sie hatte die Maske abgenommen und Suzie zwischen ihre Schenkel gezogen. Und die Party konnte beginnen.
    Nach einer Weile, als ihre Gier nach Lust alles andere auslöschte, sagte sie Hepburn, er solle die Tür öffnen. Den ersten Mann hereinlassen, der vorbeikam. Sie spreizte die Beine und ließ einen Fremden in sich eindringen. Sein Name war Connor Brannick, und die paar Sekunden, die er in ihr verbrachte, sollten ihn das Leben kosten.
    Paula lässt den Kopf in die Hände sinken. Sie hört ihren Ehemann hinten im Garten den Rasen mähen. Wünscht sich, sie wäre auch da
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