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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Grandmère.
    »Das Sarah Lawrence«, wiederholte sie dauernd ergriffen. »Ich habe immer davon geträumt, am Sarah Lawrence zu studieren. Und das hätte ich auch, wenn ich nicht Amelias Großvater geheiratet hätte. Wir müssen sofort anfangen, das decor ihres Zimmers im Studentenheim zu planen. Für die Wände denke ich dabei an Butterblumengelb. Ich wollte immer butterblumengelbe Wände haben...«
    »Dann ist ja alles klar«, sagte Michael zu mir, während Grandmère weiter von butterblumengelben Wänden schwärmte. »Willst du tanzen?«
    »Und wie!«, sagte ich erleichtert darüber, den Tisch verlassen zu können.

    Und so landeten wir auf der Tanzfläche, wo bald auch Mom und Mr G zu uns stießen, die mit Rocky tanzten und wie immer sichtlich Spaß miteinander hatten. Lilly und Kenneth führten eine Art selbst erfundenen, zuckenden New-Wave-Tanz vor, obwohl die Musik eher langsam war. Tina und Boris hielten einander eng umschlungen und blickten sich innig in die Augen - Romantik in Reinform. (Aber das war nicht anders zu erwarten, schließlich war es Tina... na ja, und Boris.) Und mein Vater tanzte mit Ms Martinez.
    »Nein!« Ich blieb wie angewurzelt stehen, als ich die beiden entdeckte. »Nein... Sag, dass das nicht wahr ist...«
    »Was denn?« Michael sah sich um. »Was ist los?«
    Dabei hätte ich damit rechnen müssen. Die beiden hatten ja schon auf meiner Geburtstagsparty miteinander getanzt, aber ich war davon ausgegangen, dass das eine einmalige Sache bleiben würde.
    Genau in dem Moment sagte Dad etwas zu Ms Martinez, worauf sie ihm eine schallende Ohrfeige gab und von der Tanzfläche stöckelte.
    Was niemanden mehr überraschte als meinen Vater, der ein völlig entsetztes Gesicht machte... außer vielleicht meine Mutter, die erst erstaunt guckte und dann laut loslachte. »Dad!«, rief ich erschrocken. »Was hast du zu ihr gesagt?«
    Mein Vater kam auf mich zu, rieb sich die Wange, sah aber, ehrlich gesagt, eher fasziniert als schmerzerfüllt aus. »Gar nichts«, behauptete er. »Ich habe nichts gesagt. Na ja, jedenfalls nichts anderes als das, was ich immer sage, wenn ich mit einer schönen Frau tanze. Es war ein Kompliment .«
    »Dad«, seufzte ich. Wann wird er es jemals lernen? »Ms Martinez ist kein x-beliebiges Unterwäschemodel. Sie ist meine ehemalige Englischlehrerin.«
    »Sie ist betörend«, sagte Dad gedankenverloren und sah ihr hinterher.
    »O mein Gott«, stöhnte ich und begrub mein Gesicht in
Michaels Hals. Ich wusste genau, was los war. Es war offensichtlich. Nicht schon wieder! »Bitte sag mir, dass das alles in Wirklichkeit nicht passiert.«
    »Und wie es passiert«, sagte Michael. »Jetzt läuft er ihr hinterher. Er ruft nach ihr... wusstest du, dass sie Karen heißt?«
    »Ich hab so eine düstere Vorahnung, dass ich bald viel zu viel über sie wissen werde«, seufzte ich, drückte meine Nase an seinen Hals und atmete tief ein.
    »Jetzt läuft er ihr über den Parkplatz hinterher... Sie winkt nach einem Taxi... aber er hält sie am Arm fest. Die beiden reden miteinander. Was macht sie jetzt? Ah, sie greift nach seiner Hand... Wirst du sie Ms M. oder Ms Martinez nennen, wenn sie verheiratet sind, oder glaubst du, du schaffst es, Karen zu ihr zu sagen?«
    »Was ist nur mit meiner Familie los?«, ächzte ich.
    »Dasselbe, was mit allen anderen Familien los ist«, sagte Michael. »Sie besteht aus Menschen. Hey, hör mal einen Moment lang auf, an mir zu schnuppern, und heb den Kopf.«
    Ich hob den Kopf und sah ihn an. »Wozu?«, fragte ich.
    »Damit ich das hier machen kann«, sagte er, und dann küsste er mich.
    Und während wir uns küssten und die Nachmittagssonne durch die Fenster strömte und uns in ihr goldenes Licht tauchte und um uns herum lachend die anderen Paare über die Tanzfläche wirbelten, wurde mir etwas klar. Etwas sehr Wichtiges. Glaub ich zumindest.
    Als ich vor vier Jahren erfuhr, dass ich Prinzessin bin, war ich überzeugt davon, dass mein Leben für immer ruiniert wäre, aber jetzt ist das genaue Gegenteil eingetroffen. Ich habe dadurch ein paar Dinge gelernt, die sehr wichtig sind. Zum Beispiel, meine Meinung zu vertreten und nicht mit dem Strom mitzuschwimmen. Mein Leben so zu leben, wie ich es will - zu meinen eigenen Bedingungen. Und niemals neben meiner Großmutter zu sitzen, wenn es Hummer
gibt, weil das ihr Lieblingsessen ist und sie es nicht schafft, ihn zu essen und gleichzeitig Konversation zu machen, ohne dass die Hälfte bei ihrem Sitznachbarn auf dem
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