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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern
Autoren: Marie Ferrarella
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nachzudenken und dann zu reden?
    „Auch wenn?“ hakte er eifrig nach, denn jedes Wort konnte ein Stichwort sein, das seine Erinnerung auslöste.
    Sie seufzte. „Da ich angefangen habe, sollte ich auch zu Ende reden. Dass ich Ihnen auch noch Rätsel aufgebe, hätte Ihnen gerade noch zu Ihrem Glück gefehlt. Also, ich wollte sagen: auch wenn Sie irgendwie sexy wirken.“
    „Sie finden mich sexy?“
    „Es war nur eine unparteiische Feststellung.“ Verlegen wandte sie sich ab und öffnete den Kühlschrank. „Möchten Sie was trinken?“
    Die Drinks gehen auf mich.
    He, Luc, noch eine Runde!
    „Drinks“, murmelte er zerstreut. „Barkeeper.“
    Mit einer Coladose in der Hand drehte sie sich zu ihm um. „Sie möchten was Alkoholisches? Ich glaube, in der Garage steht Bier. Ich gehe nachsehen.“
    „Nein. Ich will kein Bier.“
    „Okay.“ Sie bemühte sich, ihre Verwirrung zu verbergen, um ihn nicht noch mehr zu verunsichern. „Sie haben gerade Barkeeper gesagt. Sind Sie vielleicht einer?“
    Wirre Gedanken schossen ihm durch den Kopf, ließen sich nicht zusammenfügen.
    Die Kopfschmerzen setzten wieder ein. „Ich weiß es nicht. Vielleicht. Oder vielleicht war ich das früher mal.“
    „Oder Sie waren am Flughafen in einer Bar. Allerdings haben Sie nicht nach Alkohol gerochen, als Sie in mein Taxi gestiegen sind.“
    „Sie konnten meinen Atem riechen?“
    „Nicht direkt. Aber die Fenster waren alle zu und die Klimaanlage war eingeschaltet. Hätten Sie eine Fahne gehabt, hätte ich es sehr bald gemerkt. Ich hatte einmal einen angetrunkenen Fahrgast. Das ganze Taxi hat fürchterlich gestunken, selbst nachdem ich ihn abgesetzt hatte. Matt musste es praktisch ausräuchern, bevor ich wieder einsteigen konnte.“ Seine Miene verriet, dass er nicht begriff, warum das nötig gewesen war. „Mir wird übel von dem Geruch nach Alkohol.“
    „Ist das nicht eine seltsame Allergie?“
    „Ungewöhnlich vielleicht“, räumte sie ein. Es war weniger eine Allergie als vielmehr ein bedingter Reflex. Der Geruch löste unliebsame Erinnerungen aus, von denen sie sich selbst nach dreizehn Jahren nicht befreien konnte.
    Luc musterte sie eindringlich. „Was haben Sie denn?“
    „Wieso?“
    „Sie sind ganz blass.“
    „Ich habe in letzter Zeit nur zu wenig Schlaf gekriegt.“ Lachend fügte sie hinzu: „Und wer ist hier eigentlich für Krankenpflege zuständig?“
    „Sie.“ Mit einem Lächeln fügte er dann hinzu: „Soweit wir es wissen.“
    „Ich kann mir Sie ebenso wenig als Krankenpfleger vorstellen wie als Killer.“
    „Was sehen Sie denn dann in mir?“
    Sie musterte ihn bedächtig. Seine Züge waren durchaus markant, trotz des jungenhaften Eindrucks, den er auf den ersten Blick erweckte. Und seine muskulöse Statur mit den breiten Schultern wirkte sehr männlich, ebenso wie seine Bewegungen und seine augenblickliche Körperhaltung – das Gewicht auf beiden Beinen verteilt, auf den Fußballen balancierend. Wie ein Tiger, der zum Sprung bereit war.
    „Ein Cowboy?“ spekulierte sie dann schließlich. Natürlich glaubte sie es nicht wirklich, aber er sah so aus, wie sie sich einen echten Cowboy vorstellte.
    Er grinste. „Habe ich eine eigene Ranch, oder bin ich angestellt?“
    „Sie haben als Angestellter angefangen und dann genug gespart, um sich eine eigene Ranch kaufen zu können.“
    „Aha. Pferde oder Vieh?“
    „Ich sehe Sie im Sattel vor mir, wie Sie gerade ein Wildpferd mit einem Lasso einfangen.“ Sie lachte über ihre absurde Fantasie. „Wahrscheinlich sind Sie ein Computergenie.“
    Noch während sie es aussprach, gewann die Idee an Substanz. Immerhin waren Computer weit verbreitet und bildeten eine lukrative Branche. Sie legte das Geschirrtuch auf den Tisch, nahm Luc eifrig bei der Hand und zog ihn mit sich durch das Haus.
    „Kommen Sie, finden wir es heraus.“
    Er wusste, dass er ihr momentan nicht folgen konnte, weil sein Geist benommen war, aber er fragte sich, ob er jemals zu solchen Gedankensprüngen fähig war wie sie. „Ob ich ein Genie bin?“
    „Na ja, vielleicht nicht gerade ein Genie, aber ob Sie sich mit Computern auskennen.“
    Sie führte ihn in das Arbeitszimmer. Bücher und Papiere lagen auf jeder Oberfläche verstreut. Viele hatten den Weg zum Fußboden gefunden, absichtlich oder durch Zufall. Sie stieg über einen schiefen Stapel Bücher hinweg, erreichte den Schreibtisch und erklärte über die Schulter: „Entschuldigen Sie bitte das Chaos. Kevin, Jimmy und ich teilen
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