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Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)
Autoren: Justin C. Skylark
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auf Francis’ Namensschild und dann zu der
Wohnung gegenüber. Dort war Thilos Name zu lesen. Er
schüttelte irritiert den Kopf, und als er gerade bei Francis
klingeln wollte, öffnete sich Thilos Wohnung und selbiger kam
heraus. In seinen Armen lagen Chipstüten.
    Er war schwarz gekleidet. Sein langes Haar war
ebenfalls tiefschwarz. Er hatte dunkel umrandete Augen und
ein blasses Gesicht, in seinen Ohren hingen mehrere Ringe.
    Es signalisierte Neal sofort, dass Thilo noch immer der
Gothic Szene angehörte, doch er wirkte keinesfalls düster
oder angsteinflößend, eher gemütlich und ausgeglichen.
    Als er Neal im Flur stehen sah, weiteten sich seine
Augen und er nickte anerkennend.
„Stimmt also, was Francis gesagt hat“, er kam näher, „du
bleibst länger.“
Kurz sahen sich die beiden an, dann zückte Thilo einen
Schlüssel und schloss die Wohnung von Francis auf.
„Kommst du zur Party?”, fragte er noch, ohne eine wirkliche
Antwort zu erwarten. „Sehr mutig.“
In dem Moment hallte lautes Gelächter aus der
Wohnung. Zigarettenqualm drang ihnen entgegen und schon
war Thilo verschwunden, sodass Neal nur langsam folgte und
schließlich im Wohnungsflur stehen blieb.
Rechts von ihm sah er in das große Wohnzimmer, an
das sich nahtlos eine Essecke anschloss. Er erspähte
ungefähr zehn Personen, die sich unterhielten, lachten,
Alkohol tranken und sich zu amüsieren schienen. Neal
kannte keinen von ihnen.
Als er sich umdrehte, sah er links von sich eine
geschlossene Tür. Er nahm an, dass es sich um das
Schlafzimmer handelte. Ein paar Schritte weiter kam die
Gästetoilette, gerade durch die Küche und rechts daneben
das Kinderzimmer, dessen Tür ebenfalls geschlossen war.
Stimmen drangen aus der Küche. Als Neal dort
hineinsah, erblickte er weitere Personen, unter ihnen auch
Thilo, der nun an Neal vorbei ging, ohne ihn weiter zu
beachten.
Und schließlich erkannte er seine Schwester, die gerade
den Kühlschrank öffnete und eine Flasche Sekt herausnahm.
Lächelnd wandte sie sich um, doch als sie ihren Bruder
bemerkte, wurden ihre Gesichtszüge ernst.
„Was machst du denn hier?“, entwich es ihr. Sie trug ein
schwarzes, bodenlanges Kleid mit langen Ärmeln. Ihr Haar
war noch länger als damals. Sie hatte es zu einem Zopf nach
hinten gebunden. Sie stellte die Flasche ab und musterte
Neal gründlich.
„Dad hat mir von deiner Feier erzählt. Ich dachte, ich
sehe mal vorbei“, erklärte er. Ein verkrampftes Lächeln folgte
und mit einem Mal wusste er nicht genau, ob sein Besuch
wirklich so eine gute Idee gewesen war.
„Aha.“ Seine Schwester kam näher. Neal reichte ihr ein
kleines Päckchen. Es war rot mit einer blauen Schleife.
„Noch mal alles Gute zum Zwanzigsten.“
Francis nahm das Geschenk entgegen und nickte. Dann
deutete sie in die Küche.
„Getränke findest du im Kühlschrank. Und bediene dich
am Buffet. Es ist wirklich lecker.“
Sie versuchte ebenfalls ein Lächeln, was ihr deutlich
schwer fiel.
„Schläft Nicholas schon?“, fragte Neal daraufhin.
Krampfhaft versuchte er, das Gespräch aufrecht zu erhalten.
Francis nickte.
„Ihn stört der Lärm nicht.“ Sie sah in Richtung
Wohnzimmer. „Ja, ich geh mal wieder rüber.“ Ohne weitere
Worte verschwand sie zu den anderen Gästen.
Neal seufzte, doch er gestand sich ein, dass er nichts
anderes von ihr hätte erwarten können. Somit ging er in die
Küche, wo er sich ein Bier aus dem Kühlschrank nahm. Die
Personen, die ebenfalls am Buffet standen, grüßten ihn
oberflächlich, dann waren auch sie wieder im Wohnzimmer
verschwunden.
Neal blieb alleine zurück. Und während er sich über den
Thunfischsalat hermachte und das Bier leerte, verging die
Zeit ohne weitere Vorkommnisse.
Ab und zu kam ein Gast vorbei und holte kulinarischen
Nachschub, doch von seiner Schwester war nichts mehr zu
sehen.
Als Neal das zweite Bier trank und dazu eine Zigarette
rauchte, gesellte sich Thilo zu ihm.
Sie beide hatten sich früher nicht wirklich viel zu sagen
gehabt, und auch jetzt blieb eine gewisse Distanz zwischen
ihnen.
„Du hast ja richtig Karriere gemacht“, fing Thilo die
Unterhaltung an. „Deine Musik gefällt mir.“
Neal hob die Augenbrauen. Er hätte nicht damit
gerechnet, dass Thilo sich für britische Popmusik
interessieren würde, obwohl The Drowners längst eine der
angesagtesten Bands im Musikbusiness war. Neal hatte
immer von einem Erfolg geträumt. Dass dieser dann doch so
groß ausfallen
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