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Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete
Autoren: Cathy McAllister
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»Ihr seid bald meine besten Kunden hier. Wenn ihr so weiter macht, müssen wir einen weiteren Heiler einstellen.«
    Ich biss die Zähne zusammen, als der Heiler meine Wunden versorgte. Ich konnte es noch immer nicht fassen, dass wir da lebend rausgekommen waren. Wenn Coles Eltern nicht zusammen mit Darren und Julia beschlossen hätten, uns zur Hilfe zu kommen, dann hätte Narjana mich in kleine Stückchen geschnitten. Ich mochte gar nicht daran denken. Mein Blick glitt zu Cherryl, die blass auf einer Liege lag. Der Heiler hatte sie auf meinen Wunsch hin zuerst behandelt. Der Dämon hatte sie in die Schulter gebissen und die arme Cherryl war vollkommen hysterisch gewesen, bis der Heiler ihr ein Beruhigungsmittel verabreicht hatte. Julia saß bei ihr und hielt ihre Hand.
    »Ich bin auch nicht gerade begeistert, wieder hier zu sein«, versicherte ich. »Aua!«
    »Ich bin gleich fertig. Ich fürchte, es werden ein paar Narben bleiben. Tut mir leid.«
    »Narben sind mein geringstes Problem«, winkte ich ab. »Ich bin nur froh, dass diese Irre mich nicht gänzlich in Stücke geschnitten hat. Auau. Verdammte Scheiße! – Sorry!«
    »Dies hier ist der letzte Schnitt«, versicherte der Heiler. »Gleich hast du es überstanden.«
    Es klopfte an der Tür und Cole kam herein gefolgt von Basser, Koveena und Darren. Sie waren mit Tribun Lodair bei Coles Schwester gewesen, die Nachforschungen über das Portal anstellen sollte, welches in der Hütte geöffnet worden war.
    »Und?«, fragte ich.
    »Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob sie es überlebt haben«, berichtete Basser. »Alles, was wir ohne Zweifel ausmachen konnten, war, dass drei Personen durch das Portal gingen. Ob die Flammen oder das Portal sie getötet haben, wissen wir nicht.«
    »Drei Personen? Aber …« Ich sah irritiert zu Cole. Es waren doch nur Narjana und der Dämon in der Hütte gewesen.
    »Wir denken, dass Narjana möglicherweise schwanger ist – oder war«, erklärte Cole. »Wir haben drei Energiemuster nachvollziehen können, aber es ist möglich, dass das dritte aus ihrem Bauch kam.«
    »Narjana war schwanger?«, rief ich und ein furchtbares Gefühl überkam mich. So sehr wie ich diese falsche hinterhältige Schlange hasste, der Gedanke, dass sie schwanger gewesen sein könnte und dass sie mit dem Kind verbrannt oder durch ein instabiles Portal getötet worden war, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. »Oh mein Gott!«
    »Was auch immer mit ihr und dem Kind passiert ist, es ist nicht unsere Schuld. Sie hat das Ganze heraufbeschworen, indem sie sich trotz ihres Zustandes in diese gefährliche Lage begeben hat«, versuchte Basser mich zu beruhigen, doch der Versuch schlug bei mir fehl. Ich konnte nicht anders, als blankes Entsetzen zu empfinden, dass wahrscheinlich ein unschuldiges Leben vernichtet worden war.
    »Es ist trotzdem furchtbar«, sagte Koveena aufgeregt, und sprach damit aus, was ich empfand. »Ihr Männer versteht so etwas wahrscheinlich nicht. Ihr seid so verdammt rational!«
    Basser nahm sie in den Arm.
    »Du tust so, als wenn wir alle Monster wären. Es tut mir auch leid um das Baby. Aber wir tragen keine Schuld an der Sache – und wir wissen nicht, zu was das Kind herangewachsen wäre. Sicher war es von diesem Dämon. Somit ist das Kind auch dämonisch. Vielleicht ist es besser so, wie es ist.«
    »Wir hätten sie nicht zurücklassen sollen«, gab Darren zu bedenken. »Sie würde noch leben, wenn wir sie mit uns genommen hätten.«
    »Würde sie nicht«, sagte Basser. »Das Tribunal hätte sie hinrichten lassen. So oder so war sie des Todes.«
    »Ihr hättet sie hingerichtet trotz ihres Zustandes?«, fragte Julia entsetzt.
    »Das Kind ist dämonisch, Julia. Wir können uns nicht erlauben, so ein Kind am Leben zu lassen, nur damit es sich später gegen uns wendet.«
    »Das stimmt, Kleines«, sagte Darren und wiegte Julia in seinen starken Armen. Tränen liefen über ihre blassen Wangen und auch ich spürte, wie mir das Wasser in die Augen stieg.
    »Mal eine andere Frage«, wandte Cole ein. »Was erzählen wir Cherryls Eltern? Ich meine, wir können ihnen wohl kaum die Wahrheit sagen.«
    Wir mussten Cherryl früher oder später bei ihren Eltern abliefern und die würden natürlich Fragen stellen.
    »Ich denke, ich habe eine Idee«, verkündete Koveena. »Cole und Faith bringen sie nach Hause. Ihr sagt, dass ihr Cherryl verletzt und verwirrt im Wald gefunden habt. Ihr habt die Wunde versorgt und sie nach Hause gebracht. Cherryl
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