Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer
Autoren: Scotty
Vom Netzwerk:
was einerseits sehr beängstigend, mir andererseits aber auf seltsame Weise vertraut war. Sie fügten sich nahtlos zusammen, als hätten sie mein Leben lang darauf gewartet, genau das zu tun, und mit ein paar kräftigen Schlägen, die mehr aus Instinkt denn mit Absicht erfolgten, beförderten sie mich geradewegs an die Wasseroberfläche und in Marks wartende Arme.
    »Himmel, Tempest, ist alles okay?« Mit panischem Blick glitten seine braunen Augen über mein Gesicht. Die Hände, mit denen er meinen Körper abtastete, waren ein kleines bisschen zu rau und zu zittrig.
    Ich versicherte ihm, dass ich in Ordnung sei, doch das war ich nicht. Sosehr ich auch nach Atem rang, meine Lunge wollte einfach nicht funktionieren. Das gleiche Salzwasser, das meinen Körper wach gerüttelt hatte, war mir in die Lunge gedrungen. Und obwohl ich mich nun an der Oberfläche befand, ertrank ich weiter.
    »Ich hab sie«, schrie Mark und winkte hektisch, ehe er einen seiner kräftigen Arme um mich legte und mich an Land zu ziehen begann. »Alles okay, Süße, ich hab dich«, sagte er immer wieder, während er uns mit kräftigen Beinschlägen näher ans Ufer beförderte. »Jetzt hab ich dich.«
    Um ihm die Sache zu erleichtern, machte ich mich ganz schlaff, trotz der Panik, die mich weiter durchströmte. Schade war nur, dass ich meine wassergefüllte Lunge nicht ebenso einfach zwingen konnte, den Sauerstoff aufzunehmen, den ich so dringend brauchte.
    Ich würde ertrinken, nicht in den Tiefen des Meeres, sondern in den Armen meines Freundes auf dem Weg an Land.
    Man hätte es Ironie des Schicksals nennen können, wenn es nicht so verdammt beängstigend gewesen wäre.
    Etwa auf halbem Weg zum Strand begriff mein ausgelaugter Körper endlich, wo er war, und ich fing an zu keuchen. Meine lahmgelegte Lunge erwachte mit einem gigantischen Hustenanfall, der mich bis ins Mark erschütterte.
    Ich hörte Marks unterdrücktes Fluchen, spürte, wie er mich fester um die Taille packte, als ich mich aufbäumte. »Komm, Tempest, wir sind fast da. Bleib nur noch einen Moment bei mir. Nur noch einen -«
    Dann waren wir im Flachen, jemand zog mich aus Marks Armen und watete erst durch hüfthohes, dann durch kniehohes Wasser. Ich versuchte beim Husten die Augen aufzumachen, um zu sehen, wer mich trug, doch ich brauchte meine ganze Kraft, um trotz der Schmerzen weiterzuatmen.
    Dann wurde es leichter.
    Ich spürte, dass ich in den Sand gelegt und behutsam auf die Seite gerollt wurde. Ein weiterer Hustenkrampf schüttelte mich und die Welt wurde abermals grau an den Rändern, während ich darum kämpfte, meine brennende Lunge mit Luft zu füllen.
    Ein ganzer Schwall einfallsreicher australischer Flüche zerriss die Luft. Also war es mein bester Freund Logan gewesen, der mich die letzten Meter ans Ufer getragen hatte. Und es war seine riesige Hand, die mir knapp unterhalb der Mitte mit aller Kraft auf den Rücken schlug.
    Hör auf, nicht -
    Ich wollte protestieren, brachte aber keinen Ton heraus.
    Ich wollte mich gegen diesen merkwürdigen und überraschenden Angriff wehren, doch ich war zu schwach, um mehr zu tun, als zu stöhnen.
    Immer wieder schlug er mir fest auf den Rücken, bis ich - endlich - anfing, mich zu übergeben. Ich zog mich auf die Knie und wollte fortkriechen. Wahrscheinlich war ich noch klar genug, um mich zu schämen, aber Logan ließ mich nicht entkommen. Wenigstens hatte er aufgehört, mir mit der Faust ein Loch in den Rücken schlagen zu wollen. Das Einzige, was meinen Körper nun noch quälte, waren die Hustenkrämpfe, die das Wasser aus meiner Lunge beförderten.
    Ich hustete und spuckte, spuckte und hustete eine gefühlte Ewigkeit. Ich würgte mindestens vier Liter Wasser heraus, wahrscheinlich sogar mehr, ehe ich den ersten richtigen Atemzug tun konnte.
    Als ich es schließlich schaffte, zum ersten Mal tief Luft zu holen, brannte es wie Höllenfeuer. Ich versuchte nicht auszuflippen und machte mir klar, dass eine ordentliche Portion Salzwasser so etwas anrichten konnte.
    Der Gedanke war nicht sehr hilfreich, vor allem als mir wieder einfiel, was mir unter Wasser widerfahren war.
    Ich drehte mich von den Knien auf den Hintern und nahm meinen gemarterten Körper in Augenschein. Jetzt, wo ich an Land war, schien alles normal zu funktionieren. Dennoch hatten sich mir die Minuten im Meer tief ins Gedächtnis eingegraben - genauso wie die Realität dessen, was für einen Augenblick aus mir geworden war.
    Erneut kehrte die Panik zurück. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher