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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List
Autoren: Faye Kellerman
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der Einsatz war ein voller Erfolg. Aber in deinem eigenen Interesse solltest du keinen Kontakt mit der Polizei haben. Und schon gar nicht hier auftauchen.«
    Joachim versuchte seine Nervosität zu überspielen. »Mein Name ist doch nicht gefallen, oder?«
    »Nein, Joachim. Keiner hat von dir gesprochen.«
    Er wirkte erleichtert.
    »Komm, Joachim, ich bring dich nach Hause«, sagte Cindy.
    Decker wandte sich an seine Tochter. »Einen Moment bitte, Officer.« Sie gingen ins Eßzimmer hinüber. »Hat er dich angerufen oder du ihn?« fragte er.
    »Er mich, Dad. Er war wirklich furchtbar nervös. Ich hatte Angst, daß er Dummheiten macht. Irgendwas ausplaudert. Also bin ich mit ihm losgefahren, damit er sich beruhigen und aussprechen konnte. Ich dachte, das zumindest bin ich ihm schuldig.«
    »Das stimmt. Ist er okay?«
    »Ja, jetzt geht’s wieder.«
    »Ich laß ihn bewachen. Also vielen Dank.«
    »Hat keiner seinen Namen genannt?«
    »Nein, er ist nicht mal in den Sucher geraten, geschweige denn in die Schußlinie.«
    »Du siehst enttäuscht aus.«
    »Müde.«
    »Vielleicht müde und enttäuscht. Du hast sie nicht erwischt?«
    »Man muß nur warten können, dann kriegt man alles. Wenn nicht, dann stirbt man drüber, und dann ist es sowieso egal.«
    »Du hast ja einen goldigen Optimismus!«
    Die Tür ging auf, Rina kam herein. Hannah zog an ihrem Arm, hielt einen ihrer berühmten Vorträge. Als sie ihren Vater sah, sprang sie ihm in die Arme. »Daddy, wir haben die Pferde gefüttert!«
    »Das ist ja großartig.«
    »Die haben aber viel gefressen. Ihre Bäuche sind gaaaanz dick!«
    »So muß es sein.«
    Rina gab ihm einen flüchtigen Kuß. »Du bist zu Hause. Wunderbar.« Sie wandte sich Cindy zu. »Wie läuft das Spiel?«
    »Ich fahr jetzt mit Joachim los.«
    »Kommst du zum Essen zurück?«
    »Heute nicht, Rina, aber vielen Dank.« Sie ging in die Küche.
    Decker hob seine Tochter auf die Schulter.
    »Wir haben im Hof Wegwerfkullern gefunden, Daddy.«
    »Ist das was Gutes oder was Schlechtes?« fragte er Rina.
    »Sie meint die Styroporchips zum Verpacken. Die sammelt sie und klebt sie auf Papier zu Bildern. Ich frage mich, ob Andy Warhol auch so angefangen hat.«
    »Also ist es gut, Wegwerfkullern zu finden«, sagte er.
    »Sehr gut.«
    »Vier Stück«, erzählte Hannah weiter.
    »Wunderbar, Hannah Rosie. Ich bin stolz auf dich.« Decker überlegte kurz. »Wenn Cindy mit Joachim gekommen ist – wer ist dann das Mädchen in der Küche?«
    »Das ist Allison Berg. Sie geht mit den Jungs in die High-School der Jeschiwa, das heißt, in die Mädchenklasse der High-School …«
    »Rina, ich weiß, daß Jungs und Mädchen in getrennte Klassen gehen.« Er lächelte. »Aber offenbar ist die Trennung doch nicht so scharf. Hat Sammy sie mitgebracht?«
    »Nein, Jacob.«
    »Jacob?« Er grinste. »Jetzt kapier ich, warum er unbedingt umziehen will.«
    »Benimm dich.«
    »Warum? Ich hab doch gar nichts gesagt.«
    Die Küchentür ging auf, und die Scrabblespieler kamen heraus. Sammy hielt die Autoschlüssel in der Hand. »Ich bringe alle nach Hause. Dauert etwa eine halbe Stunde.«
    »Aber nicht länger, Schmuel«, sagte Rina. »Dein Vater hat bestimmt Hunger.«
    »Ich kann warten«, sagte Decker. »Nur nicht ewig.« Er gab Joachim die Hand. »Ruf mich an, wenn du was brauchst.«
    »Mach ich.«
    »Eine halbe Stunde«, mahnte Rina. Sammy nickte und ging mit seinem Bruder, Allison und Joachim zum Auto.
    Cindy holte ihre Schlüssel heraus, küßte Hannah auf das zarte Bein. »Hmmm … ich könnte dich fressen!«
    »Neeein! Nicht fressen!«
    »Das sagt man doch nur so.« Cindy lachte. »Ich muß los«, sagte sie. »Grandma hat vorhin angerufen.«
    Decker wurde hellhörig. »Was wollte sie?«
    Cindy kicherte. »Der Anruf war für Rina, Daddy. Sie bringt ihre eigenen Zutaten mit – Mais, grüne Bohnen und den Kürbis für das Thanksgiving-Essen nächste Woche. Spart euch das Geld und kauft nichts ein.«
    »Hat sie das wörtlich so gesagt?« fragte Rina.
    »Ja, hat sie.« Cindy warf Hannah einen Handkuß zu. Hannah legte die Finger auf die gespitzten Lippen und erwiderte ihn. Winkend ging Cindy hinaus.
    Decker überlegte einen Moment. »Hier gibt’s genug Läden. Weißt du, was ein Kürbis wiegt?«
    »Wahrscheinlich hat sie das Gemüse aus dem eigenen Garten«, sagte Rina. »Wenn ihr das so wichtig ist, kann ich nur sagen: warum nicht?«
    »Einverstanden.«
    Sie schwiegen. »Ich glaube, wenn es was Ernstes wäre, hätte sie uns inzwischen
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