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Deception – Betörendes Trugbild – Teil 3 (German Edition)

Deception – Betörendes Trugbild – Teil 3 (German Edition)

Titel: Deception – Betörendes Trugbild – Teil 3 (German Edition)
Autoren: Natalie Rabengut
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es nicht jedes Mal abgenommen werden musste, wenn jemand an den Safe wollte.
    Sie holte tief Luft. Carrie neben ihr nahm dies unruhig zur Kenntnis. „Was ist denn?“
    Unwirsch schüttelte Samantha den Kopf und sah sich um, auf dem Schreibtisch stand ein Becher mit Stiften, einer Schere und einem Brieföffner.
    „Nichts. Dieses Modell hier ist nur eigentlich ein Waffen-Safe.“ Als sie Carries panisches Gesicht sah, fügte sie noch schnell hinzu: „Das muss nichts bedeuten, da können trotzdem nur Papiere und Geld drin sein. Aber wenn du Waffen aufbewahren willst, muss der Safe bestimmte Voraussetzungen erfüllen.“ Sie griff nach dem Brieföffner – er war schmal genug.
    Nach einem prüfenden Blick in Richtung der geschlossenen Zimmertür, schob sie den Brieföffner in den Spalt zwischen dem Rahmen des Tresors und der Tür.
    Schweigend sah Carrie ihr mit großen Augen zu. Dann flüsterte sie leise: „Ich glaube nicht, dass du die Tür mit dem Ding aufhebeln kannst.“
    Sam lächelte lediglich und tastete mit dem Brieföffner im Inneren des Safes herum. Es piepte erst kurz, schließlich lang und dann dreimal kurz hintereinander. Sie zog den Öffner heraus und tippte einen neuen Code in das digitale Pinpad. Nachdem sie ihn bestätigt hatte, wartete sie einen Moment, bevor sie ihn erneut eintippte. Mit einem Klacken zog sich die Verriegelung zurück und Samantha konnte die Tür öffnen.
    Carries Mund klappte auf. Gebannt sah sie zu, wie Samantha einige Stapel des Bargelds aus dem Safe nahm und sie durch ihre Finger gleiten ließ. Sie konnte weder Farbphiolen noch Peilsender sehen und stopfte die Bündel in Carries Rucksack. „An der Innenseite der Safetür befindet sich der Reset-Knopf, damit kann man den alten Code überschreiben.“
    „Wer bist du, Sam?“
    Mit einem schiefen Lächeln drehte sie den Kopf zu Carrie. „Wenn du nicht fragst, muss ich dich nicht anlügen.“ Sie schloss den Safe, der zu ihrer Erleichterung zumindest keine Schusswaffen enthielt und klappte den Bilderrahmen zurück an seinen Bestimmungsort. Später würde sie zurückkehren und ihre Fingerabdrücke abwischen, doch zuerst musste Carrie verschwinden.
    Stumm hielt sie der jungen Frau den Rucksack hin. Gemeinsam verließen sie das Arbeitszimmer und blieben erst vor der Haustür wieder stehen. „Lass deinen Ford einfach offen mit dem Schlüssel im Zündschloss im Hafen stehen und nimm meinen Wagen. Hier ist der Schlüssel. Tu nur das, was ich dir gesagt habe.“
    Impulsiv streckte Carrie die Arme aus und sah sie fragend an. Sam strich ihr einmal kurz über die Wange. „Heute in exakt zwei Monaten treffen wir uns in London. Am Hyde Park gibt es eine Ecke namens ,Speakers Corner‘ – sei um Punkt 15 Uhr dort.“
    Damit schubste sie Carrie fast aus der Haustür und schloss diese unmittelbar danach wieder. Sie würde nicht zusehen, wie Carrie verschwand. Sie wollte es nicht.
    Nachdem sie im Arbeitszimmer alle Spuren beseitigt hatte, machte sie sich auf den Weg zu Carries Zimmer. Immer wieder spukten Michaels Warnungen durch ihren Kopf, dass die Brüder nicht die waren, die sie vorgaben zu sein. Ihr Magen zog sich zusammen, aber Zachary war ganz anders als Scott – wie konnte es möglich sein, dass in diesem Haus so viel vor sich ging und niemand etwas davon mitbekam?
    Michael musste doch darüber Bescheid wissen, er war immerhin schon länger als Samantha hier zu Gast. Sie konnte ihm nicht trauen. Sie durfte ihm nicht trauen.
    Eigentlich hätten all ihre Sinne ihr zur Flucht raten müssen – doch stattdessen fühlte Sam den vertrauten Adrenalinrausch, der sie auf ihren Beutezügen stets begleitet hatte. Jetzt, da sie sich nicht mehr um Carrie sorgen musste, würde sie erst recht herausfinden, was hier vor sich ging!
    Vor der Zimmertür blieb sie stehen. Der Spiegel hing an der Wand, die zum Flur zeigte – also musste hier irgendwo ein Zwischenraum sein. Leise klopfte Samantha gegen die Wand; es klang hohl dahinter. Doch sie konnte sich über ihre Entdeckung nicht so recht freuen, schließlich musste sie erst noch hinein gelangen.
    Langsam tastete sie sich an der Wand entlang, untersuchte jeden Spalt, jede Vertiefung, jede Unebenheit in der Farbe. Zuerst fand sie nichts. Bald kam sie am Ende des Flurs an und stemmte die Arme in die Hüften. Sie musste etwas übersehen haben.
    Schließlich sah sie nach oben. Beinahe hatte sie die Öffnung verpasst. Die Vertiefung, um die Klappe zum Dachboden zu öffnen, war fast unsichtbar. Dann
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