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Deception – Betörendes Trugbild – Teil 3 (German Edition)

Deception – Betörendes Trugbild – Teil 3 (German Edition)

Titel: Deception – Betörendes Trugbild – Teil 3 (German Edition)
Autoren: Natalie Rabengut
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sie eindöst und hatte von den momentanen Männern in ihrem Leben geträumt: Abwechselnd war sie vor Michael, Ethan, Scott und sogar Zachary weggelaufen. Dabei war sie in großen Kreisen um den Pavillon im Garten gerannt, aber nicht in der Lage gewesen, zu flüchten. Wie besessen hatte sie die Gartenlaube umkreist, unfähig auch nur einen Schritt in eine andere Richtung zu setzen – obwohl ihr selbst im Traum bewusst gewesen war, dass sie auf diese Weise nicht entkommen würde und besser weg von der Laube und dem Haus laufen sollte. Heißer Atem hatte sie bedrohlich im Nacken gekitzelt und schließlich war sie gestolpert und hingefallen – nur um aufzuwachen und die Decke von ihren Beinen zu klauben.
    Heute würde auch keine erfrischende Runde um Pool helfen, Sam war noch geräderter als am Tag zuvor. Ihr Kopf fühlte sich wattig an und die Erinnerung an die Nacht war merkwürdig verblasst. Für einen Moment war sie sich nicht einmal sicher, ob sie Michaels Besuch nicht nur geträumt hatte.
    Doch kaum war sie ganz wach, bildete sie sich ein, noch immer sein würziges Aftershave erahnen zu können. Verärgert stand sie auf und betrachtete nachdenklich die Zimmertür. Warum gab es in diesem verdammten Haus eigentlich keine Schlösser?
    Nachdem sie sich im Badezimmer mehrere Handvoll eiskaltes Wasser ins Gesicht geschaufelt hatte, fühlte sie sich zumindest wieder etwas menschlicher. Den Rest würde wohl eine große Tasse Kaffee richten müssen. Sehnsüchtig dachte sie kurz an das starke Gebräu, das in dem Hotel serviert worden war. Es kam selten vor, dass Sam Kaffee als wirklich stark empfand und die Mischung dort hatte sie fast umgehauen.
    Vielleicht sollte sie sich heute wieder davonstehlen und in dem Hotel frühstücken. Sie stützte ihre Hände neben dem Waschbecken ab und betrachtete die Ringe unter ihren Augen. Eine Flucht würde ihr wenig nützen – wenn sie sich nicht im Haus aufhielt, konnte sie auch nicht nach dem Gemälde suchen.
    Noch bevor sie sich entschieden hatte, was sie tun wollte, klopfte es an der Tür. Sie straffte die Schultern und machte sich auf die nächste Auseinandersetzung mit Michael gefasst.
    Doch stattdessen blickte sie in einen gigantischen Strauß Sonnenblumen. In voller gelber Pracht strahlten sie ihr entgegen und hüllten sie in den süßen Duft. Samantha verschränkte die Arme. So leicht würde er dieses Mal nicht davonkommen.
    „Du bist der beste Kunde deines Floristen, nicht wahr?“
    Scott lachte verlegen und sein Gesicht schob sich hinter dem Strauß hervor. „Vermutlich schon. Samantha, es tut mir schrecklich leid. Du musst mir die Chance geben, mein unsägliches Verhalten wieder gut zu machen.“
    Sie hätte sich noch länger zieren oder vorgeben können, irgendwelche Bedenken zu haben – doch Sam war müde. „Aber das ist wirklich der allerletzte Versuch. Sonst packe ich meinen Koffer!“
    Die Frage, wie viel Scott im Laufe der Zeit schon ausgefressen hatte, stellte sie sich lieber nicht. Den Hundeblick hatte er geradezu perfektioniert. Seine braunen Augen weit aufgerissen und die Unterlippe vorgeschoben – auf die Weise hatte er sicher schon viele Frauen herumbekommen.
    Samantha zog eine Schnute als wäre auch sie erweicht worden und sagte: „Gut, gib mir ein paar Minuten, um etwas Passendes anzuziehen, dann treffe ich dich in der Küche.“
    Scott drückte ihr den Blumenstrauß in die Hand und bedankte sich überschwänglich. Sie sah ihm hinterher, während er pfeifend durch den Flur spazierte, die Hände in die Hosentaschen geschoben.
    Typisch Scott, ärgerte Sam sich. Nun stand sie mit einem großen und unhandlichen Strauß Blumen im Raum, von einer Vase keine Spur. Hätte er die Blumen nicht wenigstens vorher in Wasser stellen können?
    Nahezu blind, da die Sonnenblumen ihr praktisch die Sicht nahmen, angelte Samantha nach dem Telefon und rief Carrie an. „Hey, Schlafmütze.“
    Das Geräusch, das Carrie daraufhin von sich gab, klang eher unerfreut.
    „Sorry, dass ich dich schon störe, aber Scott versucht mal wieder, mich mit Blumen zu bestechen und der Strauß ist fast größer als mein Zimmer. Wo treibe ich in diesem Haus denn eine anständige Vase auf?“
    Carries Nuscheln war leise und vollkommen unverständlich. Samantha biss sich auf die Unterlippe und bezwang ihr schlechtes Gewissen, weil sie das Liebespaar offenbar geweckt hatte. Marcus’ Stimme erklang gedämpft im Hintergrund.
    „Ich sagte, ich kümmere mich nachher drum“, wiederholte Carrie
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