Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deathbook (German Edition)

Deathbook (German Edition)

Titel: Deathbook (German Edition)
Autoren: Andreas Winkelmann
Vom Netzwerk:
teuerste, das er bekommen konnte. Ein Computer für die Hosentasche, und es fühlte sich verdammt gut an, ihn bei sich zu tragen.
    Noch in der Fußgängerzone suchte er sich ein Plätzchen in der Sonne und legte die Micro- SIM -Karte in das dafür vorgesehene Fach ein. Dann folgte er dem Installationsassistenten durchs Menü und richtete sein Handy ein. Er hatte keine Ahnung, wen er anrufen sollte, deshalb spielte er eine Weile einfach nur mit den verschiedenen Funktionen herum und schoss ein paar Fotos von seiner Umgebung. Die 13 -Megapixel-Kamera machte erstaunlich gute Bilder.
    Schließlich stand er auf und schlenderte davon.
    Vor der Sparkasse hing an einem Laternenpfahl ein Plakat. Es wies auf den bevorstehenden Herbstmarkt hin. Die Logos einiger Sponsoren waren darauf abgebildet und auch ein QR -Code.
    Klaus Koch blieb stehen und starrte den Code an.
    Plötzlich wusste er, was er zu tun hatte. Er rief die Scan-App seines nagelneuen Smartphones auf und scannte den QR -Code ein. Es wäre gelogen zu behaupten, dass er dabei ganz ruhig blieb. Sein Blutdruck stieg an, sein Puls beschleunigte sich, aber er war fest entschlossen, diesen wichtigen Schritt auf dem Weg in ein freies Leben zu gehen.
    Der QR -Code führte ihn auf die Internetseite eines Blumenhändlers.
    Das Unternehmen führte eine große rote Tulpe in seinem Logo.
    Klaus Koch verließ die Seite, atmete erleichtert aus, schloss die Augen und wandte sein Gesicht der Sonne zu.
    Es tat gut, wieder sichtbar zu sein.
    Schließlich ging er weiter und trug das Handy vor sich her wie einen heiligen Gral. Damit fiel er nicht auf, das taten fast alle. Niemand schaute mehr nach vorn, alle starrten auf Bildschirme.
    Plötzlich klingelte sein Handy.
    Wahrscheinlich die Willkommens- SMS des Mobilfunkanbieters, dachte Klaus Koch und öffnete sie.

Letzte Worte
    Ein Buch zu schreiben ist für mich ein Abenteuer, eine Reise in ein Land, das nie zuvor ein Mensch betreten hat. Manche Abenteuer gehen gut aus, andere nicht. Leider habe ich, seitdem die Arbeit am Deathbook beendet ist, das beängstigende Gefühl, aus diesem fremden Land nicht zurückkehren zu können. Aber beginnen wir mit dem ersten Schritt, denn damit beginnt jede noch so lange Reise. Schon der war höchst ungewöhnlich. Um an der Story zu arbeiten, mietete ich mich mit meinem Freund Gregor Middendorf in einem einsamen Hotel im Bayerischen Wald nahe der Grenze zu Tschechien ein, an einem Ort namens Rabenstein. Die Saison war längst vorbei, wir waren die einzigen Gäste in dem großen Hotel. Nach dem Abendessen verließ sogar das Personal diesen einsamen Ort, und wir waren ganz allein. Allein mit langen Gängen, fremden Geräuschen und unseren haarsträubenden Phantasien. Als es dann auch noch zu schneien begann, glaubten wir, Jack Torrance aus Stephen Kings «Shining» mit einer Axt durchs Hotel toben zu hören. Die Auswirkung dieser Atmosphäre auf unsere Kreativität war enorm. Wir konnten ja nicht wissen, dass noch vor fünfzig Jahren die Toten des Ortes auf den Berg getragen wurden, an dessen Fuß das Hotel steht. Dort durften ihre Seelen Abschied nehmen. Viele sind heute noch dort.
     
    Das Abenteuer Deathbook war noch in anderer Hinsicht außergewöhnlich. Beinahe jeder Arbeitsschritt daran war anders als bei meinen bisherigen Büchern. Vor allem aber war die Arbeit am Deathbook eine gewaltige Teamleistung. Ohne all die engagierten Menschen um mich herum hätte dieses Projekt nicht realisiert werden können. Deshalb an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank an:
    Kathrin Blum, Katharina Naumann, Gregor Middendorf, Jennifer Jones, Georg Buss, Uwe Naumann, Jan Krutisch, Benjamin Rabe, Christine Lohmann, Ann-Claire Kaufmann, Tomas Tacken, Julia Schengber, Thomas Zorbach, Marcus Meier, Arthur Zwetzich, Jennifer Wagner, Lisa Wagner, Mario Böhm, Julia Strauss, Melanie Grabmann, Domenico Fumerola, Karl Christian Rochus Quindt.
     
    Ich habe gern mit euch gearbeitet. Vergesst mich bitte nicht.
     
    So wie sie begann, endet die Arbeit am Deathbook: ungewöhnlich.
    Während ich diese Worte schreibe, sitze ich in einer einsamen Jagdhütte tief im Wald mitten in den Alpen. Nach einem außergewöhnlich heißen Tag ist die Luft nun angenehm. Tief unten rauscht ein Bach, die Grillen zirpen, die Dunkelheit umgibt mich wie ein Kokon. Immer wieder huscht mein Blick zum schwarzen Waldrand hinüber. War da nicht gerade eine Bewegung? Ein Geräusch? Nein, ich habe mich wohl getäuscht. Es kann ja auch nicht sein. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher