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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser
Autoren: Mary Janice Davidson
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aufgekrempelten Ärmeln, Kaki-Shorts, Slippern ohne Socken (Gruß an die 80er!), mit einer Taucheruhr und ohne Ring (hatte Tennian ihn wirklich noch nicht vor den Altar oder wo immer das Unterwasservolk heiratete, gezerrt?) an. Er war erstaunlich braun gebrannt – aber Thomas war noch nie eine Laborratte gewesen. Er arbeitete gerne im Freien, was ihr, wie sie zugeben musste, gefiel, trotz der …
    Oh, halt mal!
    Und groß war er, sehr groß – er war beinahe acht Zentimeter größer als sie. Die meisten Menschen würden wohl sagen, dass sein Haar braun war, doch für sie war es ein gelbliches Rotbraun mit goldenen und rötlichen Strähnen. Natürlich würde sie es ihm gegenüber niemals so ausdrücken. Aber sie musste zugeben, dass sein Haar auf seine Art so interessant war wie ihr eigenes – und seine Farbe wenigstens nicht auffällig.
    Je mehr Zeit er in der Sonne verbrachte, desto heller wurde sein Haar. Anscheinend war er in letzter Zeit viel im Freien gewesen.
    Klar. Um Tennians süßem Hinterteil nachzulaufen.
    Es war länger als gewöhnlich – normalerweise trug er es kurz, aber jetzt lockte es sich bis auf seine Schultern herab, und die goldbraunen Ponysträhnen hingen ihm ins Gesicht. Er schüttelte sie zurück und lächelte sie freimütig an.
    Braune Augen, die ebenfalls nicht einfach nur braun waren.
    Braun mit (sie seufzte im Stillen) goldenen Tupfen. Tupfen, die glitzerten, wenn er lächelte, so wie jetzt. Tupfen, die … ach Gott, jetzt hörte sie sich schon selbst wie ein dämlicher Liebesroman an! (Fred las am liebsten wissenschaftliche Publikationen und Berichte über Verbrechen, die tatsächlich stattgefunden hatten. Blick in den Abgrund bot in ihren Augen einen ausgezeichneten Einblick in die Psyche eines Soziopathen.)
    Da sie gerade dabei war, die Fassung zu verlieren, flüchtete sie sich in gespielte Wut. „Was zum Teufel machst du hier?“
    Er brach in Gelächter aus. „Ich habe mit mir selbst gewettet, dass du entweder sagen würdest: ‚Was zum Teufel machst du hier?’, oder: ‚Woher hast du meine Adresse?’, oder: ‚Solltest du nicht eigentlich im Schwarzen Meer sein?’“
    „Hallo, Thomas.“ Jonas streckte die Hand aus, und Thomas überquerte die Terrasse mit drei langen Schritten und schüttelte sie. „Lange nicht et cetera. Da Tennian hier ist, habe ich mir schon gedacht, dass du auch nicht weit sein kannst.“
    „Ach ja, sie ist hier?“, sagte Thomas gleichgültig. Dann fragte er: „Worüber habt ihr gesprochen? Nach euren Gesichtern zu schließen, muss es ja um Leben und Tod gegangen sein.“
    Fred machte eine kleine, unbestimmte Geste mit der Hand. Nachdem sie sich bei seinem Anblick so erschrocken hatte, beruhigte sich ihr Puls nur langsam wieder. Sie hörte kaum, was er sagte … nur seine letzte Frage kam bei ihr an. „Über Presseinterviews und so. Jonas ist meine Klagemauer.“
    Jonas warf ihr einen vielsagenden Blick zu und sah gleichzeitig erfreut aus – wie jemand, der von Bauchschmerzen geplagt wird und fünf Tabletten gegen Sodbrennen geschluckt hat.
    „Ja, ich habe dein Foto letzte Woche in People gesehen. Du hast dir die Haare abgeschnitten!“ Lächelnd betrachtete er ihre kinnlange Frisur.
    „Ja, alle“, erwiderte sie. „Außerdem soll Jonas’ Hochzeit hier stattfinden.“
    Thomas verdrehte die Augen und sank in einen Liegestuhl, der ihr gegenüber stand. „Oho. Damit bist du ja automatisch … seine Trauzeugin. Oder sollte ich besser sagen, Traumiesepeter? Traunörgler?“
    Jonas’ lautes Lachen ignorierend, fuhr sie ihn an: „Aufweiche Weise darf ich dich in die Bucht werfen?“
    Er legte die gebräunten Beine auf den Terrassentisch und die Arme in den Nacken. „Du suchst ja nur nach einer Entschuldigung, um mich anfassen zu können.“
    „Oh, ich habe ganz vergessen, wie charmant du sein kannst.“
    „Aber ich habe nicht vergessen, wie süß du bist.“
    „Herrjemine!“, stöhnte Jonas. „Könnt ihr beiden nicht endlich miteinander schlafen?“
    Thomas lachte über diesen Scherz, als wenn es das Lustigste wäre, das er je gehört hätte. Fred fand ihn weniger amüsant. Eigentlich fand sie ihn gar nicht amüsant. Eher das genaue Gegenteil von amüsant.
    „Wie dem auch sei“, fuhr Thomas fort, als wenn es sie interessieren würde, was ihn zu ihr geführt hatte, „da ich keinen Fernseher anstellen und keine Zeitung aufschlagen kann, ohne etwas über das Unterseevolk zu lesen oder dein Foto zu sehen, habe ich, gleich nachdem ich mein
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