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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser
Autoren: Mary Janice Davidson
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habe. Sondern lang und qualvoll, wie ein Bingo-Turnier.“
    Fred unterdrückte ein Gähnen. Es war noch nicht einmal Mittagszeit, und sie war jetzt schon zu Tode erschöpft. Außerdem verkündete Jonas jede Woche, dass nun „der Tag gekommen“ sei.
    Jetzt ging er vor ihr auf und ab, leicht humpelnd, weil er nur noch eine Sandale trug. „Also … du willst Artur nicht heiraten, weil … äh … du keine Prinzessin sein willst? Und vielleicht mal eine Königin?“
    „Richtig, das will ich nicht.“
    „Du Idiotin!“, zischte er. „Denk doch nur an all die Menschen, denen du helfen kannst! Du könntest die Welt verändern, du dumme Nuss! Und der Schmuck! Denk doch nur an den Schmuck!“
    „Weil mir das allerneuste Bettelarmband ja auch so wichtig ist …“
    „Mal sehen, was gibt es denn da noch … Du willst keinen umwerfend aussehenden Mann lieben, der dich für die Allergrößte hält? Einen Mann, der dich auf Händen trägt? Du hast keine Lust auf das Unterseevolk, das nett zu dir sein muss, selbst die, die sich bisher schlecht benommen haben? Du willst keinen Vater für deine Kinder, solange du noch welche bekommen kannst? Du willst …“
    „Jetzt fängst du an, mit Überschallgeschwindigkeit zu reden. Und deine Stimme wird ganz schrill. Bald hören nur noch Hunde dein Gezeter.“
    Seine Zähne schlugen geräuschvoll aufeinander, und sie wusste, dass er sich gerade vorgestellt hatte, er würde auf ihre Nase beißen. „Weißt du, was dein Problem ist?“
    „Ich habe zu viele“, gab sie zu.
    „Verdammt richtig! Aber dein größtes ist deine Bindungsangst.“
    „Kann schon sein.“
    „Versuch nicht, es abzustreiten! Du … Oh. Okay. Tja, es zuzugeben ist der erste Schritt zur Besserung.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich einen Wassermann heiraten, im Schwarzen Meer als Königin leben und Prinzen und Prinzessinnen bekommen will, und … ich weiß einfach nicht, ob das Schicksal das für mich gewollt hat.“
    „Oh nein. Es hat gewollt, dass du schlecht riechend und alleine stirbst, nur betrauert von deinen vierzig Katzen.“
    „Ich hasse Katzen.“
    „Wenn du eine alte Frau bist (und allein), dann wirst du sie lieben. Glaubst du etwa, dass dir das vorherbestimmt ist?“
    „Ich weiß nicht, was das Schicksal für mich vorgesehen hat“, sagte sie geduldig. „Das ist ja das Problem.“
    „Das ist nicht dein einziges Problem“, murmelte Jonas. Er blieb stehen und drehte sich um, um sie anzusehen. „Mooooment mal. Das hat doch nicht zufällig etwas mit Priscilla D’Jacqueline zu tun, oder?“
    „Sei nicht blöd.“
    „Doch! Das ist es!“
    „Und nenn ihn nicht bei diesem Namen.“
    „Hey, es ist nicht meine Schuld, wenn er seine Liebesromane unter solch einem dämlichen Pseudonym schreibt.“
    Das stimmte. Thomas Pearson, M. D., Ph.D., Meeresbiologe und Verfasser von Liebesromanen unter dem Künstlernamen Priscilla D’Jacqueline. Er trug ein Exemplar des Stilratgebers von Strunk und White bei sich. Und ein Klappmesser.
    Ein komplizierter Mann.
    „Arturs Heiratsantrag und Thomas sind zwei verschiedene Themen.“
    „Hahahahaaaa.“
    „Doch, das ist wahr“, beharrte sie. „Thomas hat seine Wahl getroffen. Er ist gegangen – mehr als einmal, wenn ich richtig gerechnet habe, und in Mathe bin ich gut, wie du sicher weißt.“
    „Geben Sie nicht so an, Dr. Bimm.“
    „Du weißt genau, dass ich über ihn hinweg bin, seitdem Tennian angeschossen wurde und er sich auf einmal wie eine männliche Florence Nightingale aufgeführt hat. Sie haben ihr Happy End verdient.“
    „Ich weiß nur, dass du genagt hast, du wärst über ihn hinweg. Du behauptest auch, dass du eine schlechte Lügnerin bist, und auch diesbezüglich habe ich so meine Zweifel. Vor allem, wenn es um dein Liebesleben geht. Sich selbst belügen kann jeder.“
    „Ich bin nicht verliebt in Thomas Pearson“, sie seufzte, „und ich weiß noch nicht einmal, ob wir überhaupt Freunde sind. Und selbst wenn ich verliebt in ihn wäre – was ich nicht bin –, wäre er nicht frei. Selbst dann wüsste ich nicht, ob er mich nicht wieder im Stich lassen würde. Darin ist er nämlich ziemlich gut.“
    Und auf einmal, wie es immer ist, wenn man vom Teufel spricht, schlenderte Thomas Pearson pfeifend um die Hausecke. Er strahlte, als er sie sah, und sagte: „Wer ist worin ziemlich gut?“
    „Ganz toll!“, gluckste Jonas. „Jetzt wird’s interessant.“

12
     
    Fred starrte die Erscheinung in einem blauen Oxford-Hemd mit
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